Collection Baccara Band 0319
wohl nichts anderes übrig.
„Sehr schön“, sagte sie und blickte sich in dem Zimmer um, während Celia ihren Rucksack auf dem geblümten Teppichboden absetzte. Der Raum war ganz in zarten Pastelltönen gehalten und wirkte feminin und einladend.
„Im Badezimmer sind frische Handtücher“, erklärte Celia. „Und wenn Sie irgendetwas benötigen, egal was, dann sagen Sie bitte Bescheid. Ich finde es sehr großzügig, was Sie für Adam tun. Seit er diesen Entschluss gefasst hat, ist er so glücklich, wie ich ihn seit Beccas Tod nicht gesehen habe. Ich hatte schon Angst, er würde nie über ihren Verlust hinwegkommen.“
Wenn er sie so geliebt hatte, warum hatte Becca sich dann so viel Mühe geben müssen, um ihn glücklich zu machen? Warum hatte sie so schreckliche Angst gehabt, er könnte ihrer überdrüssig werden und sie verlassen?
Katy setzte sich auf die Bettkante. „Seit wann arbeiten Sie schon für Adam?“
„Seit sein Vater gestorben ist. Ich kenne ihn schon fast sein ganzes Leben lang und habe ihn praktisch erzogen, wenn er nicht im Internat war.“
„Mir war gar nicht klar, dass Sie schon so lange für die Familie tätig sind.“
„Es werden jetzt bald zweiunddreißig Jahre. Ich verlor meinen eigenen Jungen im Golfkrieg zu der Zeit, als Adams Mutter krank wurde, und so war Adam fast wie ein Sohn für mich.“
„Das tut mir sehr leid für Sie“, sagte Katy.
„Ich betrachte mich trotzdem als Glückspilz. Ich habe zwei wunderschöne Töchter und fünf Enkelkinder.“
„Wie sehen Sie Adam als Vater? Wenn ich mir die Frage erlauben darf?“
Celia setzte sich neben sie. „Ich denke, er wird ganz wundervoll sein. Meine Enkel dürfen zum Beispiel herüberkommen und den Pool benutzen, und er ist ganz reizend zu ihnen. Er wünscht sich schon seit Langem ein eigenes Kind.“
Zu gern hätte Katy ihr geglaubt, doch wahrscheinlich war Celia voreingenommen.
„Sie werden es schon sehen, wenn Sie ihn erst besser kennen“, versicherte Celia ihr.
„Aber wie soll ich ihn besser kennenlernen, wenn er so verschlossen ist? Und so verkrampft.“
„Das ist nur sein Deckmantel. Auch wenn er es nach außen nicht zeigt, so ist er doch tiefer Gefühle fähig. Er wurde verletzt, Katy. Er braucht Zeit, um wieder Vertrauen zu fassen. Aber er ist ein guter Mann.“ Sie legte Katy eine Hand aufs Knie. „Ich weiß, wie schwer Beccas Tod für Ihre Eltern und Sie war. Und wahrscheinlich werden meine Worte Sie nicht überzeugen können. Aber ich verspreche Ihnen, dass Adam nie absichtlich einen Menschen verletzen würde. Vor allem niemanden aus der Familie.“
„Ich will Ihnen glauben.“ Aber sie tat es nicht. Keine Sekunde lang. Denn es würde bedeuten, dass ihre Schwester sie belogen hatte. Und das war unvorstellbar.
Normalerweise war Adam beim wöchentlichen Meeting des Managements in seinem Büro immer konzentriert bei der Sache, doch heute wanderte sein Blick ständig zur Uhr.
Nathaniel Everett, sein Marketingchef, erläuterte gerade die Kampagne seines Teams, um ihre umweltverträglichen Arbeitsmethoden voranzutreiben. Es waren innovative Entwicklungen, die bereits künftigen staatlichen Richtlinien Rechnung trugen, und durch die man zweifellos auch neue Umsatzrekorde einfahren würde.
An einem normalen Tag wäre Adam aufgeregt und stolz gewesen, doch heute war er einfach nicht bei der Sache. Tatsächlich besaß die Arbeit für ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr den gleichen Stellenwert wie früher. Das war auch seinem Team nicht verborgen geblieben.
„Und was hältst du davon?“, hörte er Nathan fragen und stellte fest, dass er sich völlig ausgeblendet hatte.
„Gut“, erwiderte er in der Hoffnung, er käme damit durch.
Nathan lächelte ironisch. „Du hast überhaupt nicht zugehört, oder?“
Sollte er lügen? „Tut mir leid, ich bin heute einfach nicht bei der Sache.“
„Anstrengende Nacht gehabt?“, fragte Nathans Bruder Jordan, Verwaltungschef in Adams Team, süffisant. Seit Monaten schon behauptete er, Adams Hauptproblem sei es, keinen Sex zu haben. Und obwohl Adam zugeben musste, dass er sich in letzter Zeit ziemlich angespannt fühlte, waren One-Night-Stands mit Frauen, die er kaum kannte, nicht sein Ding.
„Nur schlecht geschlafen“, erwiderte er. „Vielleicht verschieben wir die Entscheidung auf morgen.“
Jordan zuckte mit den Schultern. „Kein Problem für mich.“
„Ich habe ohnehin noch eine Besprechung mit Cassandra“, sagte Nathan und erhob sich. „Morgen um
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