Collection Baccara Band 0319
dass ich sie hätte retten müssen.“
„Klingt ganz, als würdest du dich schuldig fühlen.“
„Ich habe meinen Frieden mit Beccas Tod gemacht“, sagte er scheinbar unbeeindruckt von ihren Worten. Im nächsten Moment schien es, als ob er noch etwas hinzufügen wollte, doch dann wandte er sich ab und ging die Stufen hinunter. Reece hielt ihm die Autotür auf, aber ehe Adam einstieg, drehte er sich noch einmal um.
„Ich möchte mich übrigens entschuldigen für das, was oben passiert ist.“
Katy verschränkte die Arme vor der Brust. „Du meinst, als du mich angestarrt hast, obwohl ich nackt war.“
Reece machte große Augen, hatte sich dann aber schnell wieder unter Kontrolle. Und falls sie Adam in Verlegenheit gebracht hatte – was Zweck der Übung gewesen war – dann ließ er sich nichts anmerken. Wie ein Roboter schien er frei von menschlichen Regungen zu sein.
„Ja, genau“, erwiderte er.
Sie zuckte mit den Schultern. „Du bist nicht der Erste.“
„Vergiss unseren Termin mit Dr. Meyer am Mittwoch um drei bitte nicht.“
„Als könnte ich das vergessen!“
„Bis Mittwoch dann“, sagte er, und sie hätte schwören können, dass er beinahe gelächelt hätte. Wenn er es doch nur einmal täte, es würde ihn so … menschlich machen.
Er stieg ein und Reece schloss die Tür. Katy schaute ihnen nach, bis sie außer Sicht waren. Wegen der getönten Scheiben konnte sie nicht erkennen, ob Adam sie beobachtete, aber sie spürte irgendwie, dass er es tat. Dann ging sie über die Veranda zum Seiteneingang – und wäre dort fast mit ihrer Mutter zusammengestoßen, die sich Gummistiefel anzog.
Katy stoppte abrupt und gab einen überraschten Laut von sich. Hoffentlich hatte ihre Mutter nichts von der Unterhaltung mit Adam und ihrem frechen Spruch mitbekommen.
„Gehst du in den Stall?“, fragte sie fröhlich. Dem Gesichtsausdruck ihrer Mutter zufolge vielleicht ein wenig zu fröhlich.
„Sei bloß vorsichtig, Katy“, erwiderte ihre Mutter, und damit war klar: Sie hatte alles gehört. „Falls du dich in ihn verliebst, könnte das sehr schmerzlich für dich werden.“
Verlieben? In Adam? Nie und nimmer. Ihre Mutter musste da etwas gründlich missverstanden haben. „Es ist nicht, wie du denkst. Es hat das Bad gesucht und mich beim Umziehen überrascht. Ein dummer Zufall. Ich wollte ihn gerade nur in Verlegenheit bringen.“
Ihre Mutter wirkte nicht überzeugt. „Ich erinnere mich gut, dass du früher ein bisschen für ihn geschwärmt hast.“
„Um Himmels willen! Damals war ich noch ein Kind. Ehrlich gesagt ist er mir nicht einmal sonderlich sympathisch.“
„Er ist anders als wir, Katy.“
Als ob sie das nicht selbst wüsste.
„Ich möchte nur, dass du auf dich aufpasst. Wenn du erst einmal schwanger bist und deine Hormone durcheinandergeraten, kann das deine Gefühle für ihn sehr … verwirren.“
„Ich verliebe mich schon nicht in Adam, glaub mir.“
Allein der Gedanke an eine Beziehung mit ihm war geradezu lächerlich.
3. KAPITEL
Adam traf Katy wie verabredet am Mittwoch in der Klinik.
Sie war vor ihm eingetroffen, und als er die Lobby betrat und sie sah, war er zunächst einmal völlig verblüfft. Tatsächlich erkannte er sie erst, als sie ihm lächelnd zuwinkte. Sie trug eine weiße Baumwollbluse und einen karamellfarbenen knöchellangen Rock und sah aus … wie eine Frau. Sogar der Pferdeschwanz war verschwunden, das Haar fiel ihr in losen Locken bis auf die Schultern. Der Effekt war schlicht atemberaubend.
Er hatte sie immer attraktiv gefunden, aber jetzt sah sie richtig sexy aus.
Es war erst das dritte Mal, dass er sie anders als in Jeans und Stiefeln sah. Das erste Mal bei seiner Hochzeit, dann bei Beccas Beerdigung; doch beide Male hatte er nicht wirklich auf Katys Aussehen geachtet. Vielleicht war sie ja schon immer so unglaublich sexy gewesen, und er hatte es nur nie bemerkt.
Heute allerdings war er nicht der Einzige, dem das auffiel. Die Männer drehten sich nach ihr um, doch er wusste etwas, das sie nicht wussten. Nämlich dass sie ohne Kleider noch schöner war.
Katy dagegen schien die bewundernden Blicke gar nicht zu bemerken. Oder sie waren ihr gleichgültig. Er hatte noch nie eine Frau gekannt, die so wenig eitel war.
„Du bist ja früh dran“, begrüßte er sie.
„Ich weiß, ich wollte nicht zu spät kommen“, sagte sie und fügte dann hinzu, als wäre er blind: „Ich habe extra meine Mädchensachen angezogen.“
„Das sehe ich.“
„Ich bin
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