Collection Baccara Band 0319
hätte …
„Sir?“, ließ sich Reece vernehmen, und jetzt erst bemerkte Adam, dass sein Fahrer wohl schon eine Weile dastand, ihm die Wagentür aufhielt – und offensichtlich ihr Gespräch mit angehört hatte. „Sie hat etwas, nicht wahr?“
Allerdings hatte sie etwas. Adam wusste nur noch nicht genau, was es war.
„Sie ist ziemlich hübsch.“
„Das könnte man so sagen.“
Reece verstummte, doch in seiner Miene war zu lesen, dass er sehr wohl wusste, dass sein Boss Augen im Kopf hatte. Jeder halbwegs normale Mann musste bemerken, wie sexy Katy war. Natürlich vertraute Adam seinem Fahrer, doch Reece sollte auf keinen Fall auf die Idee kommen, Adam habe ein Auge auf die künftige Leihmutter seines Kindes geworfen. Es gab schließlich Grenzen, die er nicht überschreiten wollte. Nicht einmal in Gedanken.
Die Woche verging wie im Flug, und ehe Katy sich versah, war sie schon wieder auf dem Weg nach El Paso. Adam hatte ihr angeboten, schon am Tag vor dem Arzttermin bei ihm zu übernachten, aber sie hatte abgelehnt, da der Gedanke sie nervös machte, in einem Haus mit ihm zu schlafen. Nicht dass sie befürchtete, er würde versuchen, sie zu verführen, aber es fühlte sich trotzdem seltsam an. Heute allerdings hatte sie keine Wahl.
Ihre Mutter hatte vorgeschlagen, sie nach El Paso zu begleiten und nach der Behandlung wieder mit nach Hause zu nehmen. Sie war offensichtlich auch nicht erbaut davon, dass Katy bei Adam übernachtete. Doch der Arzt hatte strenge Bettruhe vorgeschrieben und von einer zweistündigen Autofahrt dringend abgeraten.
Adam lebte noch immer in dem riesigen Anwesen mit sechs Schlafzimmern und sieben Bädern auf mehr als sechshundert Quadratmetern, das Becca damals als unbedingt notwendig erachtet hatte. Selbst eine ganze Fußballmannschaft an Kindern hätte mühelos hier Platz gefunden. So sehr Katy ihre Schwester auch geliebt hatte, das Prinzip „weniger ist mehr“ schien Becca nie begriffen zu haben.
Katy fuhr die geschwungene Auffahrt hinauf und parkte neben einem Steinbrunnen, den ein Engel schmückte. Sie nahm ihren Rucksack vom Beifahrersitz, stieg aus und ging auf den Eingang zu; doch noch ehe sie läuten konnte, wurde die Tür von Adams Haushälterin geöffnet. Katy konnte sich noch vage an die ältere Frau mit dem freundlichen Gesicht von Beccas Beerdigung erinnern.
Sie trug Jeans und ein T-Shirt und lächelte Katy warm zu. „Schön Sie wiederzusehen, Miss Huntly! Ich bin Celia.“
Katy mochte sie auf der Stelle.
„Hi, Celia.“
„Kommen Sie doch herein!“ Sie nahm Katy den Rucksack ab, ehe diese protestieren konnte. Die Luft im Haus war von einem warmen, süßen Duft erfüllt. „Unglaublich, wie heiß es heute Morgen schon ist. Ich zeige Ihnen erst Ihr Zimmer und dann bringe ich Ihnen etwas Kaltes zu trinken. Sind Sie hungrig? Möchten Sie frühstücken?“
„Nein, vielen Dank.“ Sie war zu aufgeregt gewesen, um mehr als einen trockenen Toast und ein Glas Orangensaft hinunterzuwürgen. „Ist Adam da?“
„Er ist schon im Büro. Er schickt Ihnen einen Wagen um zehn Uhr dreißig.“
Irgendwie hatte Katy gehofft, sie würden zusammen zum Arzt fahren. Aber natürlich war ihm die Arbeit wieder einmal wichtiger. Hatte sich Becca nicht genau darüber immer am meisten beklagt? Dass Adam zu viel arbeitete? Was wieder einmal zu der Frage führte, ob er je die Zeit finden würde, sich um ein Baby zu kümmern. Doch jetzt war es zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen.
Celia führte Katy durch das Foyer. Entweder hatte Katy die Inneneinrichtung falsch in Erinnerung oder Adam hatte einiges geändert, denn der Raum kam ihr nicht mehr so überladen vor wie früher.
Sie gingen in die zweite Etage hinauf, und Celia zeigte ihr eines der Gästezimmer. Wenn Katy sich recht erinnerte, dann befand sich Adams Schlafzimmer nur wenige Meter entfernt am Ende des Flures. Es behagte ihr nicht, ihn so nahe zu wissen, doch was sollte sie tun? Zumindest würde Celia als eine Art Anstandswauwau mit im Haus sein.
Außerdem war ihre Reaktion wirklich dumm. Schließlich verbrachte sie nur deshalb die Nacht hier, weil es so bequemer war. Und weil Adam wahrscheinlich befürchtete, sie würde sich nicht an die Anweisungen des Arztes halten, wenn er nicht auf sie aufpasste. Vierundzwanzig Stunden flach auf dem Rücken zu liegen klang ja auch nach reinster Folter. Sie war niemand, der gern untätig blieb. Sie hatte nicht die Geduld, herumzusitzen und nichts zu tun. Doch diesmal blieb ihr
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