Collection Baccara Band 0319
Krankheiten dieser Willy haben mochte. So wie sie ihn geschildert hatte, war er kein Kind von Traurigkeit und hatte womöglich Dutzende Affären.
Außerdem hatte sie versprochen, während der Schwangerschaft keinen Sex zu haben. Außer mit ihm .
Am nächsten Tag erreichte Katy Adam schließlich gegen sieben Uhr, nachdem sie praktisch den ganzen Tag versucht hatte, ihn anzurufen. Ihre Eltern waren draußen beschäftigt, daher legte sie sich mit dem Telefon aufs Sofa.
Sie hatte ihn die ganze Woche vermisst, obwohl sie versucht hatte, nicht an ihn zu denken.
„Hi, ich bin es“, sagte sie, als sie ihn endlich in der Leitung hatte.
„Es ist ja leichter, den Papst ans Telefon zu bekommen als dich“, erwiderte er aufgebracht.
Vor Überraschung verschlug es ihr die Sprache. Da hatten sie fast eine Woche nicht miteinander gesprochen, und jetzt, wo es endlich soweit war, benahm er sich so unfreundlich.
„Zwei Tage lang habe ich hinter dir hertelefoniert“, fuhr er fort. „Aber anscheinend warst du zu beschäftigt.“
„Beschäftigt?“
„Mit diesem Willy Jenkins.“
Darum ging es also. Ihre Mutter hatte ihm wohl von dem Kinobesuch erzählt. „Stört es dich, wenn ich den Abend mit einem Freund verbringe?“
„Allerdings, wenn du mit ihm schläfst.“
Wie kam er denn auf diese absonderliche Idee? „Wer sagt, dass ich mit ihm schlafe?“
„Du hast es selbst gesagt.“
„Ich? Wann?“
„Damals im Bistro. Du sagtest, ihr wäret Freunde, die sich gegenseitig gewisse Dienste erweisen.“
Ja, aber das lag doch Jahre zurück und … Lieber Himmel. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken. Anscheinend hatte Adam die letzten beiden Tage in seinem eigenen Saft geschmort.
War er jetzt etwa eifersüchtig? Auf Willy ?
Der reiche Öl-Magnat fühlte sich von einem Ranch-Gehilfen bedroht? Die Vorstellung war so absurd, dass Katy es sich nicht verkneifen konnte, ihn noch ein wenig weiter zu reizen.
„Geht es dich etwas an, mit wem ich schlafe?“, fragte sie ihn.
„Allerdings, solange du mit meinem Kind schwanger bist.“
„Aber wieso?“
„Wir waren übereingekommen, dass du während der Schwangerschaft sexuell enthaltsam lebst.“
Tatsächlich? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Aber da sie nicht vorhatte, mit irgendjemandem zu schlafen – auch nicht mit ihm – schien es ohnehin nicht relevant zu sein. „Ich soll also enthaltsam leben, bis auf den Sex mit dir, ja?“
Es entstand eine Pause, bis er schließlich sagte: „Das ist etwas anderes.“
Katy hörte plötzlich ein Räuspern hinter sich, und als sie sich umdrehte, sah sie ihre Mutter auf der Türschwelle stehen. Sie musste sich wie eine Katze angeschlichen haben. Und ihrer Miene nach zu urteilen, hatte sie jedes Wort mitgehört.
Sollten sie doch alle zum Teufel gehen.
„Adam, ich rufe dich gleich zurück“, sagte sie.
„Warum?“, wollte er wissen.
„Darum.“
„Wir müssen aber reden“, rief er im Befehlston ins Telefon.
„Das weiß ich. Ich rufe dich in ein paar Minuten zurück.“
„Aber was ist so wichtig …?“
„Willy ist für einen Quickie gekommen, das ist der Grund!“, erwiderte sie am Ende ihrer Geduld, legte auf und ließ das Telefon neben sich aufs Sofa fallen.
Ihre Mutter stand noch immer mit verschränkten Armen in der Tür und schüttelte missbilligend den Kopf.
Gut, das war vielleicht übertrieben gewesen, aber Adam hatte ja förmlich darum gebettelt.
Wie auf Kommando klingelte das Telefon, aber bevor Katy reagieren konnte, kam ihre Mutter zum Sofa und nahm das Gespräch an. „Ja, hallo, Adam.“ Sie hörte kurz zu und sagte dann: „Es geht ihr nicht so gut. Morgendliche Übelkeit, weißt du.“
Es folgte eine weitere kurze Pause. „Natürlich ist es nicht morgens, aber so wird es nun mal genannt, es kann jederzeit eintreten. Ich sage ihr, sie soll dich zurückrufen, wenn es vorbei ist.“
Sie legte auf und setzte sich neben Katy.
„Du hattest recht, ich habe mich unsterblich verliebt“, gab Katy zu. „Zufrieden?“
„Seid ihr … zusammen?“
„Er ist nicht an mir interessiert.“ Plötzlich war ihr zum Weinen zumute. „Ganz etwas Neues, nicht wahr?“
„Ach, meine Kleine.“ Ihre Mutter nahm sie in die Arme und drückte sie.
„Ich hätte wohl besser auf dich hören sollen.“
„Wenigstens weiß ich jetzt, warum du seit einer Woche so schlecht gelaunt bist. Hat er dich verführt?“
„Nein, eher ich ihn. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei
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