Collection Baccara Band 0319
gedacht habe … wahrscheinlich gar nichts“, gab sie verlegen zu.
„Warte einfach ab. Nach der Geburt wird es einfacher sein. Dann musst du ihn nicht sehen, wenn du nicht willst.“
Da ihre Mutter nun von der Affäre wusste, wäre es Katy wie eine Lüge vorgekommen, nicht auch noch den Rest zu erzählen. „Vermutlich werde ich ihn sogar ständig sehen müssen. Zumindest die nächsten neunzehn Jahre.“
„Was meinst du damit?“
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass meine eigene Eizelle befruchtet wurde.“
Sie machte sich auf eine ordentliche Strafpredigt gefasst, doch ihre Mutter drückte sie nur noch fester an sich. „Oh, Katy, warum hast du denn nichts gesagt?“
„Ich hatte Angst, dass du wütend sein würdest. Und ich habe mich geschämt.“
„Wie steht Adam dazu?“
„Er war ganz wunderbar. Er kann ja nichts dafür, dass er mir das Herz gebrochen hat. Ich weiß, was du und Daddy von ihm haltet, aber er ist ganz anders. Rebecca hat uns belogen, Mom, in vielerlei Hinsicht.“
„Katy …“
„Ich weiß, du willst das nicht glauben, und ich wollte es zuerst auch nicht. Aber Adam hat mir Dinge erzählt …“
„Mag sein, dass es so war“, erwiderte ihre Mutter traurig.
„Wir müssen Daddy ja von dem Baby nichts sagen, oder?“
„Dein Vater und ich haben keine Geheimnisse voreinander.“
„Aber er wird wütend sein und Adam auf der Stelle den Kopf abreißen wollen.“
„Du könntest ruhig ein wenig mehr Vertrauen zu deinem Vater haben. Bestimmt wird er erst einmal wütend, aber dann wird er zur Vernunft kommen. Wahrscheinlich verkraftet er es besser, wenn ich es ihm erzähle.“
Vor Erleichterung fühlte Katy sich ganz schwach. „Wann sagst du es ihm?“
„Heute Abend, wenn wir ins Bett gehen. Dann hat er die ganze Nacht über Zeit zum Nachdenken.“
Sie warf die Arme um ihre Mutter. „Danke für dein Verständnis. Ich hatte solche Angst, dass du von mir enttäuscht sein könntest.“
„Ach, Liebes, du bist die beste Tochter, die sich eine Mutter wünschen könnte. Da braucht es schon eine ganze Menge mehr, um mich zu enttäuschen.“
Katy legte den Kopf auf die Schulter ihrer Mutter und atmete ihren vertrauten, tröstlichen Duft ein. „Odyssey“ von Avon. Sie verwendete dieses Parfum schon so lange Katy denken konnte.
„Weiß Adam, was du für ihn empfindest?“
„Nein. Auch wenn er meine Gefühle erwidern würde, es würde nie funktionieren. Wir sind viel zu unterschiedlich.“
„Denkst du, er ist mehr wert als du?“
„Nein, aber wir haben eine ganz andere Vorstellung vom Leben, abgesehen davon, dass er in El Paso lebt und ich hier auf der Ranch glücklich bin.“ Sie beugte sich zurück und sah ihre Mutter an. „Hast du nicht immer gesagt, er sei anders als wir?“
„Mag sein.“ Sie strich Katy über die Wange. „Ich will aber nicht, dass du unglücklich bist. Er muss ja doch etwas Besonderes sein, wenn du dich in ihn verliebt hast.“
„Wie dem auch sei, Adam sagt selbst, dass er nicht wieder heiraten will. Und selbst wenn, hätte ich immer das Gefühl, mit Becca konkurrieren zu müssen.“
Sie saß dicht an ihre Mutter geschmiegt da, wie früher als kleines Mädchen, und wünschte sich in diese Zeit der Geborgenheit zurück.
„Du solltest Adam wohl jetzt zurückrufen“, sagte ihre Mom.
„Okay.“
Ihre Mutter drückte sie noch einmal kurz und erhob sich. Katy tippte auf die Wahlwiederholung. Sie erwartete, dass Adam vor Wut schäumen würde, doch er klang ziemlich kleinlaut.
„Geht es dir gut?“, fragte er.
„Ja.“
„Ich muss mich bei dir entschuldigen“, begann er zu ihrer Überraschung. „Ich habe überreagiert. Eigentlich bin ich es gewohnt, alles im Griff zu haben, aber weil du so weit weg bist, fühle ich mich wohl ein wenig … hilflos.“
Dieses Eingeständnis war ihm sicher nicht leicht gefallen. „Mir tut es auch leid. Die Bemerkung über Willy war blöd. Du hast natürlich jedes Recht, besorgt zu sein. Und nur um es klarzustellen: Ich schlafe weder mit ihm noch mit sonst jemandem. Und ich habe es auch nicht vor.“
„Könntest du dir vorstellen, für die Zeit bis zur Geburt hierher zu ziehen?“
Das wäre der absolute Albtraum! „Das kann ich nicht, Adam.“
„Ich wollte wenigstens fragen.“
„Und nur damit du es weißt, mir war nicht übel. Aber meine Mutter hatte zufällig unser Telefonat mitgehört, und ich schuldete ihr eine Erklärung.“
„Was hast du ihr erzählt?“
„Alles.“
„Wolltest du nicht
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