Collection Baccara Band 0320
war.
David tigerte wie ein eingesperrtes Tier durch das Wartezimmer im Krankenhaus. Bei ihrer Ankunft im Krankenhaus hatte er einer Krankenschwester eine kurze Zusammenfassung dessen gegeben, was im Park geschehen war, dann war Tanya in einen der Behandlungsräume gebracht worden.
Dort hatte David dem untersuchenden Arzt die Geschehnisse im Park erklärt. Er hatte ihn auch über relevante Details aus ihrer Vergangenheit informiert, über ihre seltsamen Träume, ihre ständigen Kopfschmerzen und ihre Vertrautheit mit Orten, von denen sie geglaubt hatte, niemals dort gewesen zu sein. Trotz seines Protests war er schließlich ins Wartezimmer geschickt und gezwungen worden, Tanya in der Obhut des Arztes zu lassen.
War Tanya wirklich Victoria Danforth, die Nichte von Senator Abraham Danforth, das junge Mädchen, das vor fünf Jahren verschwunden war?
Ihm schwirrte der Kopf. Er konnte es nicht glauben, doch irgendwie passten die Puzzlesteine zusammen. Sie bewegte sich mit einer naturgegebenen Anmut, was ihm gerade in Washington wieder aufgefallen war. Und trotz ihrer angeblichen schwierigen Familienverhältnisse als problembeladener Teenager ohne familiäre Unterstützung war sie selbstbewusst und überraschte mit ihrem souveränen Auftreten. Obwohl sie nicht gewusst hatte, wer sie war, hatte ihre Charakterstärke und gute Erziehung durchgeschimmert.
Und dann diese Träume von Menschen, von denen sie glaubte, sie zu kennen. Waren sie ein weiterer Hinweis auf ihre Identität? Und was war mit ihrem Gefühl, Plätze zu erkennen, ohne sich zu erinnern, jemals dort gewesen zu sein?
„Es wird alles gut“, flüsterte Imogene. Sie trat neben David, legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm.
David betrachtete Imogene Danforth Shakir. Sie hatte blonde Haare wie Tanya, doch kurz geschnitten. Ein Schnitt, der ihre grünen Augen hervorhob. „Sicher?“ Frustriert rieb er sich übers Gesicht. „Sie hat so viel durchgemacht.“
„Ich weiß, dass es ein Schock für sie war, aber ich will einfach glauben, dass das Schicksal es wollte, dass ich sie finde. Meine Familie hat die Hoffnung nie aufgegeben, Tori zu finden.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich will ja nicht neugierig sein, aber wer sind Sie?“
„Mein Name ist David Taylor. Ich kenne Tanya seit fünf Jahren, aber in den letzten Wochen haben wir uns … neu angefreundet.“
„Hat sie in den letzten fünf Jahren bei Ihnen gelebt?“, fragte Imogene. „In Cotton Creek?“
„Nein“, antwortete er. „Nicht bei mir. Bei meinem Vater, Edward Taylor, auf der Plantage meiner Familie. Sie liegt außerhalb der Stadt. Er ist vor Kurzem gestorben, aber er hat Tanya vor fünf Jahren aufgenommen, als sie kein Zuhause und keine Familie hatte.“
„Victoria“, korrigierte sie, dann wurde ihr Blick weich. „Tut mir leid mit Ihrem Vater.“ Er nickte, doch als er weiter schwieg, fragte sie: „Wie hat er Tanya kennengelernt?“
„Nachdem sie sich von ihrer Verletzung erholt hatte, sollte sie in ein Heim. Als mein Vater von ihrer Situation hörte, nahm er sie bei sich auf und bot ihr einen Job und eine Wohnmöglichkeit.“
„Verletzung? Was für eine Verletzung?“
„Offensichtlich hatte sie eine Gehirnerschütterung. Niemand weiß, was mit ihr passiert ist. Uns wurde nur gesagt, dass sie bewusstlos am Straßenrand gefunden wurde. Als sie erwachte, konnte sie sich an nichts mehr erinnern.“
Imogene hob die Hand an den Hals. „Oh, mein Gott!“, rief sie aus. „Sie hat sich an nichts erinnert?“
David schüttelte den Kopf. „Seit damals leidet sie an Gedächtnisverlust.“
Raf legte fürsorglich den Arm um die Schulter seiner Frau. „Das ist jetzt alles Vergangenheit. Wir müssen glücklich sein, dass wir sie gefunden haben und es ihr gut geht.“
„Du hast natürlich recht, Raf.“ Sie wandte sich an David. „Aber was ist ihr zugestoßen? War sie noch anderweitig verletzt?“ Ihre Stimme bebte. „Wurde sie …“
„Nein.“ David versicherte Imogene schnell, dass Tanya nicht sexuell missbraucht worden war. „Es gab keine Anzeichen für Misshandlungen.“ Mehr wollte er dazu nicht sagen. Er würde nicht zugeben, dass er der erste Mann war, mit dem Tanya geschlafen hatte.
Und er wollte der Letzte sein.
Er liebte sie.
Verdammt, es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Nur, dass er damals so verdammt wütend auf seinen Vater gewesen war, dass er niemanden an sich herangelassen hatte. Und er hatte sich jahrelang an diese Wut geklammert, hatte sich von
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