Collection Baccara Band 0320
selbst hatte auf Farmen irgendwo in der Gegend um Dallas gearbeitet.
Aber jetzt war er zurück.
Und wie es aussah, mischte er die Stadt auf, ganz wie man es von einem Rebellen erwarten konnte.
Wahrscheinlich war es der Blickwechsel, der Nicki umgehauen hatte, denn ihr Herzschlag glich den wilden Beats des Songs, den die Band gerade zum Besten gab.
Bum, bum, bum.
Sie bemühte sich, nicht an Shanes breite Schultern unter dem dunklen Shirt zu denken, an seine schmalen Hüften und die langen Beine in engen Jeans.
Vielleicht machte ihn nur sein Outfit so anziehend? Vielleicht gab sie sich auch einfach zu sehr den Fantasien hin, von denen Candace gesprochen hatte.
Nicki brannte vor Sehnsucht, sich noch einmal nach Shane umzudrehen, daher fuhr sie überrascht zusammen, als sie plötzlich eine Stimme neben sich hörte.
„Sieh an, wer sich da in Schale geworfen hat.“
Tiefe Stimme, lässig gedehnte Sprechweise.
Nicki blickte über ihre Schulter. Er stand so nah neben ihr, dass sie die Bartstoppeln auf seinen Wangen sehen konnte und ihr der frische Duft seines Aftershaves in die Nase stieg. Er war so nah, dass sie das kleine Grübchen in seinem Kinn ebenso bemerkte wie das dunkle Blau seiner Augen, die von langen Wimpern umrahmt wurden.
Ihr Magen schlug Purzelbäume. Es war ein seltsames neues Gefühl, das Nicki noch nie in dieser Heftigkeit gespürt hatte.
„Du hast mich erkannt?“, sagte sie laut, um die Musik zu übertönen. Jetzt klang sie tatsächlich wie ein Saloongirl, ein wenig keck und sehr interessiert.
„Natürlich habe ich dich erkannt“, sagte er.
Dann, zu ihrem Erstaunen, berührte er spielerisch eine ihrer Locken, die sich aus der hochgesteckten Frisur gelöst hatten. Nicki spürte die Wärme seiner Finger in ihrem Nacken – und einen Schauer der Erregung, ein intensives Gefühl der Lust.
„Keine andere hat solche Haare“, fügte er hinzu.
Er ließ ihr dichtes dunkelblondes Haar durch seine Finger gleiten. Kam es ihr nur so vor, als würde er es nur ungern wieder loslassen?
„Also …“, sagte sie und suchte nach Worten.
Er musste sich weit zu ihr hinüberbeugen, um sie zu verstehen. Seine Nähe ließ sie erbeben. Er roch so verdammt gut! Ihre Lippen zitterten, so nah an seinem Kinn, und er kam immer näher.
„Du bist zurück auf der Ranch?“
Er nickte und wandte ihr das Gesicht zu. Sie spürte die Hitze seines Atems an ihrem Ohr, als er sprach, seine Lippen nur einen Kuss weit entfernt.
„Tommy ist mit seiner Familie nach Texas gegangen. Die Eltern seiner Frau besitzen dort besseres Weideland“, sagte er. „Und meine Mutter ist für eine Weile bei ihrer Schwester in Oklahoma.“
„Also hast du die Ranch übernommen?“
„Sieht so aus.“
Er klang amüsiert. Doch etwas in seiner Stimme verriet Nicki, dass es noch einen anderen Grund für seine Rückkehr nach Pine Junction geben musste.
Bevor sie ihn danach fragen konnte, hatte sein Gesicht wieder einen unnahbaren Ausdruck angenommen.
„Es gibt Gerüchte, dass du dich auf Geschäfte mit Fremden einlassen willst.“
Sie spürte einen Stich in der Brust. Das hörte sich überhaupt nicht mehr nach einem Flirt an.
„Die Geschäfte eines Nachbarn sind immer auch meine Geschäfte“, sagte er. „Vor allem, wenn hier bald neureiche Touristen auftauchen.“
Nein. Definitiv kein Flirt.
So viel zur Erfüllung ihrer Träume. Shane Carter war nur zu ihr gekommen, um mit seiner Nachbarin über geschäftliche Dinge zu reden.
Zorn kochte in Nicki hoch. In seinen Augen war sie anscheinend noch immer das kleine Mädchen mit dem Pferdeschwanz, das er vor langer Zeit vor dem Wutanfall seines Vaters beschützt hatte.
Aber das war sie nicht mehr. Schon gar nicht heute Nacht.
„Denkst du, die Touristen werden unser schönes Pine Junction verpesten?“, fragte sie. „Hast du davor Angst, Carter?“
„Dein Land grenzt an meines. Hast du eine Vorstellung davon, wie sich die ganze Stadt verändert, wenn du deine Ranch an diese feinen Pinkel verschacherst?“
Verschachern. Das tat weh. Vor allem, weil sie mehr als gründlich über alles nachgedacht hatte. Aber es war eine Tatsache, dass viele Einwohner von Pine Junction genauso schlecht über die Runden kamen wie sie selbst. Auch andere waren an einem Geschäft mit den Investoren interessiert. Es ging nicht nur um ihre Ranch.
„Bist du deshalb zurückgekommen?“ Sie erhob die Stimme. „Um zu verhindern, dass Pine Junction zu einem Touristenort mit Wellness-Tempeln und
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