Collection Baccara Band 0321
„Wir waren beide sehr jung und so egoistisch, wie junge Leute nur sein können. Sie war mein Hauptgewinn, und Crofthaven war ihr Palast.“ Er begegnete Nicolas Blick. „Letztendlich waren wir beide nicht besonders glücklich. Vielleicht bin ich für romantische Beziehungen einfach nicht geschaffen.“
„Das kommt darauf an.“
„Worauf?“
„Ob du etwas aus den Fehlern gelernt hast. Und ob du dich geändert hast.“
Er legte die Hand an ihre Wange. „Und was hast du aus deiner Erfahrung mit Männern gelernt?“
„Nicht auf sie zu zählen. Und sie nicht mein Leben bestimmen zu lassen.“
„Deine Unabhängigkeit ist dir also wichtig“, überlegte er.
Ist sie zumindest gewesen. Bis jetzt, dachte sie, legte die Hand auf ihren Bauch und dachte an ihr Baby.
Abe legte seine Hand über ihre. „Immer noch Magenprobleme?“
Sie schüttelte den Kopf und sah ihn an. „Nein. Ich glaube, ich bin in den letzten Wochen des Wahlkampfes einfach auf Hochtouren gelaufen. Und jetzt reagiert mein Körper auf die Phase der Entspannung.“ Mit Abe in ihrer Nähe und seiner Hand auf ihrer fühlte sie sich merkwürdig verletzlich und gleichzeitig beschützt. Sie biss sich auf die Lippe.
„Wir haben fast ein Jahr zusammen verbracht, und doch habe ich das Gefühl, dich kaum zu kennen“, sagte Abe.
„Wir waren mit Strategien und Politik beschäftigt. Wir hatten keine Zeit für andere Dinge.“
Er nickte. „Jetzt haben wir Zeit, Nic.“
Nicht viel, dachte sie, und ihr wurde wieder flau im Magen. Nicht viel.
Zwei Tage später, nach dem Probedinner für Adams und Selenes Hochzeit, lud Abe die Männer zu einem exzellenten Scotch in sein Arbeitszimmer ein, bevor seine Söhne und einige wenige von Adams Freunden sich auf den Weg machten, um Adams letzten Abend als Junggeselle zu feiern.
Adam sträubte sich. „Wenn ich euretwegen Probleme mit Selene bekomme, dann mache ich euch das Leben zur Hölle. Das verspreche ich euch.“
Ian grinste. „Versuch’s nur, Bruderherz. Du musst dir keine Sorgen machen. Wir haben auch Frauen, vor denen wir uns verantworten müssen.“
Adam schüttelte den Kopf. „Ich hätte lieber noch ein paar ruhige Stunden mit Selene, bevor morgen das Chaos einsetzt.“
„Keine Chance. Die Frauen sind heute Abend auch in der Stadt.“
Adam war überrascht. „Sie sind mit Selene unterwegs? Ich dachte, sie geht nach Hause, damit sie sich für morgen noch ausruhen kann?“
„Das dachte sie wahrscheinlich auch.“ Ian lachte. „Aber ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie gekidnappt und an einen Ort geführt wurde, wo halb nackte Männer tanzen und Drinks servieren.“
Abe musste über den entsetzten Gesichtsausdruck seines Sohnes lachen. Er schlug ihm auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Selene ist genauso verrückt nach dir, wie du nach ihr. Ich bin sicher, es wird nicht so wild werden.“
Adam kippte seinen Scotch hinunter. „Na toll. Einfach klasse.“
„Deine Freunde werden dir helfen, deine Befürchtungen zu vergessen.“ Adam hob sein Glas. „Auf Adam. Einen großartigen Bruder und Freund und einen Sohn, auf den ich unglaublich stolz bin. Auf deine Frau und eure Liebe. Pflegt diese Liebe, und ihr werdet immer glücklich sein.“
Er blickte jeden seiner Söhne an und entdeckte wieder ein Fünkchen mehr Akzeptanz in ihren Augen. Sie nickten, murmelten ihre Zustimmung und tranken dann ihren Whiskey.
„Es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg machen, Adam“, drängte sein anderer Bruder Reid.
„Okay, okay“, antwortete Adam und senkte die Stimme, als er mit Abe sprach. „Danke. Pass du auch besser auf, Dad. Ich habe heute zufällig gehört, dass Jasmine Nicola mit so einem Typen zusammenbringen will, den sie für eine Story interviewt hat.“
Abe hatte plötzlich einen bitteren Geschmack im Mund. Jasmine war mit Wes Brooks verheiratet, einem langjährigen Freund der Familie. „Wer solche Freunde hat …“, murmelte Abe.
7. KAPITEL
Am darauffolgenden Tag beobachtete Abe gerührt, wie Adam seine Braut küsste, nachdem der Pfarrer sie zu Mann und Frau erklärt hatte. Ein seltsam sentimentales Gefühl breitete sich in ihm aus.
Er erinnerte sich an den Tag, an dem Adam geboren wurde. Als er seinen winzigen Sohn das erste Mal in den Armen hielt, war er unglaublich stolz gewesen und voller Ehrfurcht vor der Verantwortung. Sein größter Wunsch war damals gewesen, dass seine Kinder einmal stolz auf ihn sein würden.
Tiefe Reue brannte in seiner Brust. Abwesend strich er
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