Collection Baccara Band 0321
sich über den Oberkörper, als er den Hauch eines vertrauten Parfums wahrnahm. Nicola. Sie stand neben ihm, lächelte, und irgendetwas in ihm löste sich.
„Wie geht es dem Vater des Bräutigams?“
„Es ist schwerer, als ich erwartet hatte.“ Er zog seine Krawatte zurecht.
„Etwas gerührt?“
„Ja.“ Der Duft der vielen roten und weißen Rosen in dem Raum nahm ihm den Atem. „Ich brauche frische Luft. Kommst du mit?“
Sie zögerte nur eine Sekunde, dann nickte sie. „Sicher.“
Er führte sie auf die überdachte Terrasse des Hotels und atmete tief die kühle Luft ein. Als er merkte, dass sie leicht erschauerte, zog er sein Jackett aus. „Hier, nimm das.“
„Nicht nötig“, protestierte sie, legte sich die Jacke aber doch über die Schultern. „Hmm, das ist schön warm.“ Sie legte die Hand auf seinen Arm. „Alles in Ordnung mit dir?“
Er steckte die Hände in die Hosentaschen und nickte. „Mir geht nur gerade durch den Kopf, wie viele Jahre ich nicht für meine Kinder da war.“
Nicola schwieg einen Moment. Die Töne eines romantischen Liedes, das im Ballsaal gespielt wurde, schwebten zu ihnen auf die Terrasse. „Ich weiß, dass es wehtut“, sagte sie schließlich. „Du kannst dem nachtrauern, was du verpasst hast, du kannst aber auch das Beste aus der Gegenwart und Zukunft machen.“
„Für eine so junge Frau bist du schrecklich weise.“
Sie verdrehte sie Augen. „So jung bin ich auch nicht mehr.“
Er zog sie an sich. „Unsinn.“ Er bewegte sich mit ihr zu der Musik.
„Das ist kein Unsinn. Tanzt du gerade mit mir?“
Er nickte. „Ich folge nur deinem Rat. Du hast gesagt, ich soll das Beste aus der Gegenwart und Zukunft machen. Ich bin allein auf der Terrasse mit einer Frau, die mir den Atem nimmt. Und ich mache gerade das Beste aus der Gegenwart.“
Sie schloss die Augen und lehnte ihre Stirn an sein Kinn. „Sag so etwas nicht.“
„Warum nicht? Es ist wahr. Du kennst mich. Honest Abe , der ehrenhaft Abe, der letzte ehrenhafte Politiker in Amerika.“
„Ich glaube nicht, dass ich dir den Atem nehme.“
„Dann hast du nicht aufgepasst.“ Er hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihr Haar und fragte sich, wie er Nicola überreden konnte, mit ihm nach Washington zu ziehen.
Der Abend schritt voran, und es wurde Zeit für das Brautstraußwerfen. Abe beobachtete das wilde Gerangel um den besten Platz. Er entdeckte Jasmine, die versuchte, Nicola ins Getümmel zu ziehen, doch Nic schüttelte den Kopf. Er trat näher, um zu hören, was sie sagten.
„Komm schon, Nicola, mach mit. Alle sind dabei. Warum du nicht?“
„Weil ich überzeugter Single bin. Ich werde nicht heiraten.“
„Warum nicht?“, fragte Jasmine, die noch immer versuchte, Nicola zu den Brautstraußfängerinnen zu ziehen.
„Weil Männer den Ärger nicht wert sind.“
„Dann hast du den Richtigen noch nicht getroffen“, fuhr Jasmine fort.
„Ich habe viele Richtige getroffen, aber sie waren nicht richtig für mich.“
„Aber …“
Der Strauß flog durch die Luft und landete zu Nicolas Füßen. Verzweifelt gab sie dem Strauß einen Schubs.
Eine Horde Frauen stürzte sich auf den Strauß, während Nicola sich in Sicherheit bringen wollte. Abes Bruder Harold trat zu Abe und lachte. „Ich fand schon immer, dass dieser Brauch etwas Unzivilisiertes an sich hat. Das Werfen ist ja okay. Aber das Auffangen sieht aus wie …“
„… eine Katastrophe“, sagte Abe. Er fragte sich, wie viele Strumpfhosen ruiniert sein würden, wie viele künstliche Fingernägel auf dem Fußboden landeten. Eine lächelnde Frau mit zerzausten Haaren und einem Schmutzfleck auf dem Gesicht hielt den Strauß schließlich wie eine Trophäe in die Höhe.
„Meinst du, sie glauben wirklich daran?“, fragte Abe.
„Ich denke, sie wollen dem Schicksal etwas nachhelfen. Und sieh dir Nicola an. Sie hält sich im Hintergrund, als wollte sie nichts damit zu tun haben. Weder mit dem Strauß noch mit einer Hochzeit.“
„Ja, den Anschein hat es tatsächlich.“ Abe konnte nicht sagen, warum ihn die Bemerkung seines Bruders beunruhigte. Ihm wäre lieber, sie stünde dem Gedanken an eine Heirat nicht so ablehnend gegenüber. Offensichtlich hatte sie mit dem Kapitel in ihrem Leben abgeschlossen.
„Das erinnert mich daran, wie hart du um Chloe gekämpft hast. Alle waren hinter ihr her, und du hast sie bekommen.“
Abe nickte. „Sie war die einzige Frau, um die ich mich jemals bemüht habe.“
„Danach musstest du es auch nicht
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