Collection Baccara Band 0321
schnappte nach Luft. „Oh ja, das ist wahnsinnig vernünftig“, mokierte sie sich. „Willst du im Hotel unter dem Namen John Smith einchecken?“ Sie schüttelte den Kopf. „Was ist mit dir los? Plötzlich schießt du alle Vorsicht in den Wind. Dein Verhalten entspricht nicht dem eines Senators.“
Er trat hinter sie und schlang die Arme um ihre Taille. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich mit dir zusammen sein möchte, Nic. Und ich werde alles tun, um dich zu behalten.“
Auch heiraten und mir helfen, unser Kind großzuziehen ? Sie schluckte den Kloß im Hals hinunter und ging nicht auf seine Bemerkung ein. „Vielleicht liegt es daran, dass du dich gerade darauf vorbereitest, viele Veränderungen in deinem Leben vorzunehmen. Es wird nicht einfach sein, vom Privatleben ins öffentliche Leben zu wechseln und nach Washington zu ziehen.“
Er seufzte. „Ich weiß noch nicht, was ich anstellen muss, um dich zu überzeugen, dass ich dich will, aber ich werde es schaffen, Nic. Du wirst sehen.“
Sie verspürte eine Mischung aus dummer Hoffnung und unvermeidlicher Enttäuschung. Es war, als befände sie sich im freien Fall ohne Fallschirm. Sie schloss die Augen. „Um mich zu überzeugen, musst du als Erstes jetzt sofort zurück in deine Villa.“
Er sah sie an, schüttelte den Kopf und fuhr dann mit dem Finger über ihre Nasenspitze. „Ich weiß nicht, warum du wegläufst, Sweetheart, aber ich kriege dich.“
Am Mittwochnachmittag bestand Abe darauf, mit Nicola zusammen die Geschenke für den Angel Tree abzuliefern.
Nicola hatte sie verpackt und beschriftet. Nachdem sie die Fahrräder geholt hatten, gingen sie zu der Abgabestelle in dem Kaufhaus.
Abe ließ sie eine leichte Tasche tragen, während er die Fahrräder schleppte.
„Ich habe dich gewarnt, dass es voll sein wird“, sagte sie. „Du wirst dich vor Fotowünschen nicht retten können.“
Er lachte. „Ich bin in Jeans und Pullover und habe sogar eine Kappe auf. Keiner wird zweimal hinsehen.“
Nicola schüttelte den Kopf. „Für einen so klugen Mann bist du ziemlich naiv.“
„Was meinst du?“
„Ich meine, dass die Menschen dich erkennen werden, egal, welche Kleidung du trägst. Du gehörst zu den Menschen, die die Aufmerksamkeit von Männern und Frauen gleichermaßen auf sich ziehen. Von Männern, weil sie spüren, dass du mächtig bist. Von Frauen, weil du, nun …“ Sie ließ, ihren Blick vielsagend über ihn schweifen. „Das ist offensichtlich.“
Er beugte sich näher zu ihr. „Ich liebe es, wenn du mich so ansiehst. Es gibt mir das Gefühl, dass ich die Chance habe, dich zu verzaubern, obwohl ich fast zwanzig Jahre ält…“
Nicola ließ ihre Tasche fallen und hielt sich die Ohren zu. „Wenn du das noch einmal sagst, dann schreie ich.“
Er blieb stehen und zog eine Augenbraue hoch.
„Ich dachte, wir hätten das Thema Alter erledigt“, sagte sie leise.
Er ließ seinen Blick über sie schweifen. „Dass du wirklich so denkst, kannst du beweisen, indem du häufiger mit mir ins Bett gehst.“
Nicola unterdrückte ein Lächeln. Sie sollte ihn wirklich nicht noch ermutigen. Doch sie konnte nicht widerstehen. „Mit dir ins Bett zu gehen, beweist noch ganz andere Dinge.“
„Stimmt. Ein Grund mehr, ins Bett zu gehen.“
Nicola spürte die neugierigen Blicke der Schaulustigen und räusperte sich. „Wir müssen weitergehen. Die Leute gucken schon.“
Sie lieferten die ersten Geschenke an der Angel Tree Abgabestation ab, die sich gegenüber dem Platz im Einkaufszentrum befand, an dem der Weihnachtsmann die Kinder beschenkte und sich mit ihnen fotografieren ließ. Dann kehrten sie zum Wagen zurück und luden die restlichen Päckchen auf eine Karre, die Abe von einem Angestellten des Kaufhauses ergattert hatte. Die vielen Geschenke erregten Aufsehen. Nicola sah auf die Menschen, die die Pakete und Abe anstarrten. „Eins, zwei, drei …“
„Ist das nicht Abraham Danforth, unser neuer Senator?“, rief jemand aus der Schlange vor dem Weihnachtsmann.
„Bingo“, sagte Nicola und lächelte Abe an.
Er warf ihr einen verärgerten Blick zu, und winkte der Person zu, die seinen Namen gerufen hatte. „Frohe Weihnachten.“
„He, Senator Danforth, ich habe Sie gewählt. Würden Sie mir ein Autogramm geben?“, bat ein Mann, der mit seinen Zwillingen in der Schlange stand.
„Natürlich.“
Nicola empfand höchste Bewunderung für Abe. Letztlich würde es so enden, dass sie Stunden in dem Einkaufszentrum verbrachten.
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