Collection Baccara Band 324 (German Edition)
hat dieses Foto gemacht.“
Zunächst wurde er nicht schlau aus dieser Bemerkung, aber dann dämmerte es ihm.
Natürlich. Darauf hätte er gleich kommen können. Am liebsten hätte er laut gelacht.
„Das bist du, stimmt’s?“ Wäre das dicke Make-up nicht gewesen und die veränderte Haarfarbe, wäre er sofort darauf gekommen.
Die Frau, die durch seine Träume geisterte, ähnelte Summer nicht nur – sie war Summer.
Sie nickte. „Bitte verrate es niemandem.“
„Was? Wieso nicht?“ Ihm kam ein Verdacht. „Du meinst, niemand aus deiner Familie weiß davon?“
Sie nickte wieder. „Ich habe für Oren Model gestanden, um ihm am Beginn seiner Karriere zu helfen. Aber nur unter der Bedingung, dass er für mich ein Pseudonym benutzt und mich nie öffentlich mit diesen Fotos in Verbindung bringt.“
„Deshalb heißt die Frau auf dem Bild Daphne.“
„Ja.“
Ihm fiel noch etwas anderes ein. „Es gibt doch wohl keine Nacktfotos, oder?“
Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. „Nein!“
„Wo liegt denn dann das Problem?“
Plötzlich wirkte sie verschlossen. „Ich will meine Familie nicht in Verlegenheit bringen.“
„Was sollte an diesen Bildern peinlich sein?“ Er sah sie prüfend an. „Ist das wirklich der wahre Grund? Oder waren die Fotos deine Art, gegen die Bürde zu rebellieren, eine Elliott zu sein?“
Da sie nicht antwortete, sagte er: „Lass mich raten. Für einen aufstrebenden Fotografen auf provokante Weise zu posieren, passte nicht so recht zum Image der reichen, wohlerzogenen Erbin.“
„Ach, halt doch den Mund.“
Er grinste. „Na, na, na, das ist aber nicht sehr höflich.“
„Freut mich, dass du das so lustig findest.“
„Das tue ich wirklich“, gab er zu. „Ich bin amüsiert und fasziniert. Du musst wissen, dass ich nämlich schon ein Foto von Daphne, ich meine von dir, besitze.“
„Im Ernst?“
„Ja. Es hängt in meinem Haus in Los Angeles. Deshalb habe ich dich an dem Abend nach dem Konzert auch gefragt, ob du schon mal als Model gearbeitet hast.“
„Ich habe es abgestritten, weil niemand davon wissen soll.“
Er grinste. „Caitlin. Daphne. Summer. Gibt es noch mehr Rollen, von denen ich vielleicht wissen sollte?“
„Sehr witzig.“
Er betrachtete sie nachdenklich. „Daphnes Haare sind dunkler.“
„Meine Haarfarbe auf den Fotos wurde am Computer nachbearbeitet.“
„Aha.“ Kein Wunder, dass ihm bei Daphne und Summer der gleiche Song durch den Kopf ging. Sie waren ein und dieselbe Person. Im Geiste sah er „Daphne beim Spiel“ vor sich. Auch auf dem Bild war das Gesicht der Frau stark geschminkt, und sie lag in sinnlicher Pose auf einer Chaiselongue.
„Weißt du“, sagte er, „ich liebe dieses Foto von dir, das bei mir zu Hause in Los Angeles hängt. Es war der Grund, weshalb ich so perplex war, als du nach dem Konzert in meine Garderobe kamst.“
„Im Ernst?“ Sie wirkte geschmeichelt und – er hoffte, das war nicht nur seiner überhitzten Fantasie zuzuschreiben – als würde sie ihn am liebsten gleich hier auf der Stelle vernaschen.
„Komm, verschwinden wir von hier“, schlug er mit rauer Stimme vor.
Summer nickte.
Er begehrte sie wahnsinnig. Während er den Fahrstuhlknopf drückte, hoffte er, sich wenigstens noch so lange zusammenreißen zu können, bis sie im Waldorf waren. Gar nicht auszudenken, was für Schlagzeilen es morgen gäbe, wenn man sie beide beim Sex in seinem Wagen erwischen würde.
Bevor sie die Galerie verließen, bot er Oren an, ihm sämtliche Rechte an den Daphne-Bildern abzukaufen.
Zeke würde jeden Preis dafür zahlen. Wenn ein einziges Foto von Daphne seine Fantasie derartig beflügeln konnte, welche Wirkung auf seine Kreativität hätte dann erst ein ganzes Zimmer voll mit ihren Bildern? Mal abgesehen von der stimulierenden Vorstellung, Summers kleines Geheimnis zu kennen.
10. KAPITEL
Summer sah sich erneut in Zekes Villa um, während sie auf seine Rückkehr von irgendeiner Besorgung wartete. Es war ein strahlender Sonntagmorgen, und sie genoss das milde südkalifornische Wetter. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals glücklicher gewesen zu sein.
Nachdem sie am Mittwochabend die Kunstgalerie verlassen hatten, waren sie in Zekes Hotelzimmer gelandet, wo sie sich bis in die frühen Morgenstunden liebten und anschließend eng umschlungen einschliefen.
Am Donnerstag aßen sie mit seinen Eltern zu Abend. Summer fand sie klug, geistreich und charmant. Genau wie ihren Sohn.
Und dann hatte sie sich von
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