Collection Baccara Band 324 (German Edition)
Zeke dazu überreden lassen, an diesem Wochenende mit ihm nach L. A. zu fliegen. Also nahm sie sich den Freitag frei, damit sie und Zeke an die Westküste fliegen konnten.
Als sie jetzt durch die Zimmer seiner Villa in Beverly Hills ging, war sie aufs Neue beeindruckt. Nach ihrer Ankunft Freitagnachmittag hatte Zeke sie schon ein wenig herumgeführt, doch da hatte sie nur einen flüchtigen Eindruck gewinnen können. Zum parkähnlichen Außengelände gehörten ein Poolhaus, ein Tennisplatz und ein Gästehaus. Das Hauptgebäude, zweistöckig im spanischen Missionsstil gebaut, hatte ein rotes Ziegeldach, Türbögen und eine wundervolle Veranda, wo sie wegen des für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Wetters im Freien gegessen hatten.
Heute Morgen fielen ihr Details auf, die sie beim ersten Rundgang übersehen hatte. Besonders gefiel ihr, wie sich Antikes verschiedener Epochen zu einer zwar prunkvollen, aber auch freundlichen und einladenden Atmosphäre verband.
Gran hätte diesen Stil zu schätzen gewusst. Summer gefiel er auch. Zeke und sie hatten offenbar denselben Geschmack.
Als sie in den hinteren Teil des Hauses gelangte, musste sie daran denken, wie geradezu idyllisch ihr Aufenthalt in L. A. bisher verlaufen war. Gestern hatte Summer Fotos von Zeke mit freiem Oberkörper geschossen, bis er ihr lachend die Kamera aus der Hand nahm und Schnappschüsse von ihr machte. Sie hatten Tennis gespielt und waren im Pool geschwommen.
Letzteres führte zum Sex im Poolhaus, trotz Summers halbherziger Proteste, jemand könne sie dabei überraschen. Das Abendessen nahmen sie im Hotel Bel Air ein, einem der elegantesten Restaurants der Stadt.
So langsam wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass Zeke einen unleugbaren Einfluss auf sie hatte. Ihre Garderobe wurde aufreizender und schicker – natürlich auch, weil sie ihm gefallen wollte. Außerdem machte sie seinetwegen zum ersten Mal in ihrem Leben blau. Und es gefiel ihr!
Summer betrat Zekes Musikzimmer, in dem er, wie er ihr anvertraut hatte, spielte und komponierte. Erneut betrachtete sie das Foto über dem Kamin.
Sie erinnerte sich noch genau daran, wie Oren sie als die griechische Göttin Daphne fotografiert hatte. Sie war nervös gewesen, weil sie das Gefühl hatte, sich ziemlich rebellisch zu verhalten. Genau wie Zeke vermutet hatte.
Es verschaffte ihr einen Kick, sich vorzustellen, wie Zeke „Daphne beim Spiel“ sah und es unbedingt haben musste. Offenbar hatte nicht nur sie vom ersten Moment an eine tiefe Verbindung zwischen ihnen gespürt. Schon bei ihrer allerersten Begegnung war es ihr vorgekommen, als würden sie sich ihr Leben lang kennen. Etwas ganz Besonderes schien an jenem Abend anzufangen, das sie veranlasste, die Verlobung mit John zu lösen.
„Wie ich sehe, haben Sie das Foto schon entdeckt“, sagte eine Stimme hinter ihr.
Sie drehte sich um. „Hallo, Marty“, begrüßte sie den Mann, der gerade das Zimmer betrat. Zeke hatte sie gestern Abend seinem Manager vorgestellt. Er schien ein erfahrener Agent im Musikbusiness zu sein, der stets die Interessen seines Klienten im Blick hatte und wahrscheinlich schon zu viele angehende Stars auf dem Weg nach oben hatte verglühen sehen.
Marty stellte sich neben sie. „Als Zeke mir erzählte, dass Sie ihn in seiner Garderobe in New York aufgesucht haben, dachte ich, was für ein unglaublicher Zufall.“
Lächelnd erwiderte sie: „War es das nicht?“
„Und ein glücklicher. Allerdings scheint das Glück stets auf Zekes Seite zu sein. Sein erstes Album erschien zu einem Zeitpunkt, als das Publikum sich nach Romantik und Balladen gesehnt hat.“
„Mir war nicht klar, dass es als Glück betrachtet wird, dass Zeke mich kennengelernt hat“, sagte sie und fühlte sich ein wenig geschmeichelt.
„Er steckte in einer Art Krise, was die Songs für sein neues Album angeht. So etwas wie eine Schreibblockade.“ Marty deutete zu dem Bild über dem Kamin. „Dieses Foto hat die Blockade gelöst und ihm seine Kreativität zurückgegeben.“ Er sah Summer wieder an. „Sie aus Fleisch und Blut zu haben, war natürlich noch viel besser.“
Unbehaglich fragte sie sich, ob in Martys letzten Worten irgendeine Doppeldeutigkeit lag, doch seine Miene verriet nichts. „Ich wusste nicht, dass ich einen solchen Einfluss auf Zekes Kreativität habe.“
„Nein? Aber Sie sind im Augenblick mehr oder weniger seine Muse.“
Irgendetwas an Martys Ton machte Summer stutzig.
„Wissen Sie, zuerst war ich besorgt“,
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