Collection Baccara Band 325 (German Edition)
antwortete Summer nach langem Schweigen.
Im gleichen Moment öffnete sich die Zimmertür, und Zeke Woodlow kam herein. Er kam zu ihnen, legte einen Arm um Summer und streckte John die Hand entgegen. „Ich hoffe, Sie hatten mehr Glück dabei, sie zu überreden, damit sie mit ihrer Schwester spricht“, sagte der Musiker.
John gefiel diese direkte Art. Seine Vorbehalte gegen den Mann lösten sich in Luft auf. „Ich hab mein Bestes gegeben.“
„Sie kann ziemlich starrsinnig sein.“
„So sind nun mal die Elliott-Frauen“, gab John ausweichend zurück. Summer hatte er nie starrsinnig erlebt, ebenso wenig fordernd oder drängend – all das, was er an Scarlet so mochte.
Zeke lächelte nur, woraufhin John sich wieder Summer zuwandte. „Ich wünsche dir nur das Beste.“
„Danke“, sagte sie leise. „Das bedeutet mir sehr viel.“
Dann verließ John die Hotelsuite und kehrte in sein Apartment zurück, wo ihn absolut alles an Scarlet Elliott erinnerte.
Die letzten Tage hatte Scarlet damit verbracht, nach der Arbeit bis spät in die Nacht hinein an der Nähmaschine zu sitzen, bis ihr vor Müdigkeit die Augen zufielen.
Als sie nun die Maschine anhielt, um einen Faden abzuschneiden, fiel ihr die Totenstille im Zimmer auf. Scarlet ließ die Schultern kreisen, um die Verspannung zu lösen, dann stand sie auf, um ihre CD neu zu starten.
Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung. Summer stand in der Tür. Scarlet fühlte einen Funken Hoffnung.
„Ich bin hergekommen, um mir anzuhören, was du zu sagen hast“, erklärte Summer. „Aber ich will alles wissen, absolut alles. Ich will nicht, dass du mir etwas verschweigst, nur weil du Angst hast, du könntest meine Gefühle verletzen.“ Sie wandte sich von Scarlet ab. „Gehen wir ins Wohnzimmer.“
Scarlet wusste nicht, ob Summer absichtlich auf Abstand zu ihr ging, als sie sich ans andere Ende des Sofas setzte. Auf jeden Fall befand sich eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen, die es zuvor nie gegeben hatte. Scarlet entschied sich, mit dem wichtigsten Punkt zu beginnen. „Ich habe mich vor einem Jahr in John verliebt.“
„Damals schon?“, fragte Summer, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte.
„Ich bin nicht stolz darauf.“
„Das glaube ich dir. Und es erklärt einiges.“
„Du dachtest, ich könnte John nicht leiden“, erwiderte Scarlet, als Summer gleichzeitig sagte: „Und ich dachte, du könntest John nicht leiden.“
Sie sahen sich an und lächelten verhalten. „Das ist uns schon lange nicht mehr passiert“, meinte Summer. „Also liebst du ihn.“
„Ja, und ich war sauer auf dich, als du mit ihm Schluss gemacht hast. Ich fand es unüberlegt. Und du hast ihm völlig unnötig wehgetan.“ Scarlet schüttelte nachdenklich den Kopf. „Mir kam nicht in den Sinn, dass ich ihn nun für mich haben könnte. Er liebte dich, und außerdem dachte ich, das mit Zeke wäre nur vorübergehend. Weil Sex für dich so neu war. Als ich dann von dir hörte, dass John bei dir nie irgendein Verlangen geweckt hatte, war ich erst recht sauer. Er hatte so etwas nicht verdient.“
„Du hast recht“, stimmte Summer ihr zu. „Aber dann hättest du doch eigentlich erleichtert sein müssen.“
„Ich dachte nur daran, dass du ihm sehr wehgetan haben musstest. Also ging ich zu ihm, um ihm zu sagen, wie falsch du dich verhalten hattest. Plötzlich küssten wir uns und … und mehr.“ Scarlet unterbrach sich. Sie musste erst einmal tief durchatmen. „Mein Traum war Wirklichkeit geworden, und ich wollte diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen, weil ich wusste, es würde nur diese eine Nacht geben. Eine gemeinsame Zukunft war für uns nicht drin.“
„Trotzdem blieb es nicht bei der einen Nacht.“
„Anfangs schon. Aber dann bist du nach Europa gereist, und er kam aus Los Angeles zurück. Es überkam uns einfach, Summer. Es war so, als hätten wir keine Kontrolle über uns. So wie bei dir und Zeke.“
„Ja, das kann ich nachempfinden.“
„Wir beschlossen, den einen Monat zu nutzen, den du außer Landes warst. Es … es sollte nur um Sex gehen, mehr nicht.“
Summer riss verwundert die Augen auf. „Du hast ihm nie gesagt, dass du ihn liebst?“
„Nein. Und weil wir uns nicht in der Öffentlichkeit zeigen konnten, war unsere Beziehung … intensiver, würde ich sagen. Es gab keine normalen Dates. Wir wollten an dem Abend Schluss machen, an dem du bei John vor der Tür standst.“
Summer nickte. „Und jetzt?“
„Nichts jetzt.“
„Du
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