Collection Baccara Band 326
Geliebte eines reichen Mannes geworden war und sich von ihm hatte schwängern lassen.
Sie stöhnte laut.
„Was ist los?“
Cullens Stimme klang tief und besorgt, und Misty zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um.
„Du hast mir einen Schreck eingejagt.“ Sie legte eine Hand auf ihr Herz, das wie wild klopfte.
„Alles okay mit dir?“
„Ja.“
„Du hast gestöhnt.“
Sie drehte sich herum, bis sie flach auf dem Rücken lag, warf einen Blick an sich hinab und strich über ihren Bauch. Manchmal spürte sie bereits erste Bewegungen, ein kaum wahrnehmbares Flattern, das sie daran erinnerte, dass es hier um ein lebendiges Wesen ging, das bald treten und schreien und die ganze Liebe und Fürsorge brauchen würde, die sie ihr oder ihm geben konnte.
„Ich dachte nur gerade, wie viel Mist ich gebaut habe. Da kann man doch mal stöhnen, meinst du nicht?“
Er kam näher, das Haar noch nass, und nahm auf dem Sessel ihr gegenüber Platz. Er war barfuß und hatte sich für eine verwaschene, bequeme Jeans und ein weinrotes Polohemd entschieden. Es war eins seiner Lieblingsoutfits, und er trug es oft, wenn er mehr als ein paar Stunden bei ihr war.
Auch sie bevorzugte ihn in Jeans. Er wirkte dann aufgeschlossen und normal, und immer, wenn sie ihn darin sah, wusste sie, dass ihr etwas Zeit mit ihm vergönnt war.
„Sei nicht so hart zu dir. Du warst an der Sache nicht allein beteiligt.“
Sie senkte den Blick, unsicher, was sie sagen sollte.
„Es ist angebracht, dass wir darüber reden, findest du nicht?“
Sie holte tief Luft und nickte. „Ich weiß, dass du viele Fragen haben musst.“
„Stimmt.“ Er beugte sich vor, stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab und faltete die Hände. „Wie weit bist du?“
„Sechzehnte Woche.“
„Vier Monate also. Es ist demnach passiert, als wir das letzte Mal zusammen waren.“
Sie nickte.
„Wann hast du es festgestellt?“
„Etwa einen Monat später.“
Er dachte einen Moment darüber nach. „Das dürfte erklären, wieso du meine Anrufe nicht angenommen und nicht auf die Nachrichten reagiert hast, die ich auf den Anrufbeantworter gesprochen habe.“
„Tut mir leid.“ Sie setzte sich auf, stopfte ein Kissen hinter ihren Rücken und lehnte sich zurück. „Ich weiß, dass es nicht richtig von mir war, aber ich war einfach so … verwirrt. Zuerst wollte ich es nicht glauben. Wir sind so vorsichtig gewesen, bis auf das eine Mal, als wir anfangs das Kondom vergessen haben. Egal wie viele Schwangerschaftstests ich gemacht habe, das Ergebnis war immer dasselbe. Selbst nachdem ich beim Arzt war, habe ich noch die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Und ich wusste, wenn wir telefonieren, würdest du meiner Stimme anmerken, dass irgendetwas nicht stimmt.“
Sie seufzte und verschränkte nervös die Finger. „Ich wollte nicht lügen und behaupten, dass alles in Ordnung ist, deshalb war ich so feige und habe gar nichts gesagt.“
„Du bist mir aus dem Weg gegangen.“
„Ja.“ Ihr schlechtes Gewissen zeigte sich selbst in diesem einen Wort.
„Meinst du nicht, ich hatte ein Recht darauf, es zu wissen?“
„Natürlich hast du das. Absolut. Als Entschuldigung kann ich nur anführen, dass ich Angst hatte. Ich weiß zwar nicht, ob du mir das glaubst, aber ich habe versucht, dich zu schützen.“
„Mich zu schützen?“ Er sprang auf und begann, auf und ab zu laufen. Nach einer Weile raufte er sich die Haare und stemmte die Hände in die Hüften.
„Ja.“ Eindringlich fuhr sie fort: „Cullen, du bist siebenundzwanzig Jahre alt. Du bist ein Elliott, Verkaufsleiter bei einem der erfolgreichsten Magazine eures Familienunternehmens. Du bist zu jung, um dich an eine gescheiterte Tänzerin mit kaputtem Knie und an ein Kind zu binden, das du nie haben wolltest. Deine Familie würde sich nicht über die negativen Schlagzeilen freuen, die eine solche Beziehung mit sich bringt, sobald die Presse Wind davon bekommt.“
Cullen blieb stehen und durchbohrte sie mit seinem Blick. „Glaubst du wirklich, mich interessiert, was die Zeitungen schreiben?“
„Jetzt vielleicht nicht, aber wie wird es später sein, wenn deine Familie dich verantwortlich macht für den Schaden, den du ihrem guten Ruf zufügst, weil du dich mit einer Frau wie mir eingelassen hast?“
Cullen kniff die Augen zusammen und versuchte, ruhig zu bleiben. Er konnte nicht sagen, was dem Siedepunkt näher war, seine Verärgerung oder sein Blutdruck.
Er hasste es, wenn Misty so von sich sprach
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