Collection Baccara Band 326
hätte sie am liebsten in die Arme gezogen. Er wollte sie trösten und ihr beteuern, dass alles gut werden würde, aber zuerst musste er ihre Antwort hören, musste wissen, wieso sie ein großes Geheimnis aus ihrer Schwangerschaft gemacht hatte.
„Tut mir leid“, sagte sie. Ihre Stimme zitterte, und sie schluchzte auf, ehe sie weitersprach. „Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen soll. Ich will nicht, dass du dich irgendwie verpflichtet fühlst.“
„Verpflichtet?“, wiederholte er und war bemüht, sich die leichte Verärgerung nicht anmerken zu lassen. „Es ist mein Kind, oder?“
Misty holte tief Luft und hob entschlossen das Kinn an. „Ja.“
Er hatte gedacht, ihre Antwort würde ihm ein Gefühl der Erleichterung verschaffen, doch er fühlte nichts, denn er hatte es bereits gewusst, er hätte gar nicht fragen müssen.
Kurz nickte er, dann setzte er sich etwas aufrechter. Es gab vieles, was er noch wissen wollte, aber im Moment war sie nicht in der Verfassung für eine Befragung.
„Es ist okay.“ Er drückte ihre Finger, streichelte ihre Wangen und strich ihr übers Haar. „Wir reden später. Jetzt musst du dich erst mal ausruhen.“
Sie schien nicht überzeugt, widersprach jedoch nicht. Und schon bald wurden ihr die Lider schwer.
Er blieb an ihrem Bett sitzen, bis sie eingeschlafen war, dankte Gott dafür, dass es ihr und dem Baby gut ging, und versuchte sich darüber klar zu werden, wie er vorgehen sollte.
Ein Gespräch mit dem Arzt stand an oberster Stelle seiner Prioritätenliste. Er wollte genau wissen, warum sie ins Krankenhaus gekommen war und welche Vorsichtsmaßnahmen sie befolgen musste. Danach würde er sie nach Hause bringen, dort hatte sie es bequemer und er auch.
Nachdem er sich um diese beiden Dinge gekümmert hatte, könnte er mit dem schwierigen Teil seines Planes fortfahren.
Misty davon zu überzeugen, ihn zu heiraten.
3. KAPITEL
Zwei Tage später kehrte Misty nach Hause zurück. Cullen legte fürsorglich den Arm um ihre Taille, sobald sie aus dem Taxi stieg.
Seit er im Krankenhaus eingetroffen war, war er praktisch jede Sekunde bei ihr gewesen – ängstlich besorgt um sie.
Sein dunkelblauer Anzug war zerknittert, da er ihn bisher nicht gewechselt hatte. Zwar hatte er frische Kleidung in ihrer Wohnung deponiert, war aber offensichtlich nicht lange genug von ihrer Seite gewichen, um sich umzuziehen, obwohl es nicht länger als eine halbe Stunde gedauert hätte.
Er verbrachte die Zeit mit ihr in ihrem Krankenzimmer, und jedes Mal, wenn sie nachts die Augen öffnete, sah sie ihn in unbequemer Haltung auf dem Besucherstuhl. Manchmal wach, manchmal schlafend. Es tat ihr weh zu erleben, wie lieb und selbstlos er sich verhielt, nachdem sie ihm die letzten drei Monate aus dem Weg gegangen war und ihn belogen hatte.
Wieder traf das schlechte Gewissen sie wie ein Schlag in den Magen, was zur Folge hatte, dass sie stolperte. Cullen hielt sie am Ellenbogen fest.
„Langsam“, forderte er sie mit sanfter Stimme auf und führte sie zum Sofa im Wohnzimmer. Nachdem er sie in die weichen Kissen gedrückt hatte, trat er zurück und legte die Tüte mit ihren persönlichen Dingen auf den Couchtisch.
Eine der Krankenschwestern hatte ihr erzählt, dass Cullen ihr Geld gegeben und sie gebeten hatte, in ihrer Mittagspause ein paar Kleidungsstücke für sie einzukaufen, damit sie bei ihrer Entlassung nicht die Leggings und den Gymnastikanzug tragen musste, in denen sie eingeliefert worden war.
„Der Arzt hat gesagt, dass du dich ausruhen sollst“, sagte Cullen. Er zog sein Jackett aus und warf es über die Rücklehne eines Sessels. „Das bedeutet, dass du dich jetzt entweder hier hinlegst oder ins Bett. Wenn du etwas brauchst, dann lässt du es mich wissen. Verstanden?“
Sie unterdrückte ein Lächeln. So musste er in den Redaktionsbüros von Snap sein – selbstbewusst und herrisch, so erlebten ihn die anderen in der Vorstandsetage des Familienunternehmens Elliott Publication Holdings.
„Yes, Sir“, erwiderte sie und salutierte.
Er zog die Augenbrauen zusammen, was sie nur noch mehr amüsierte, doch keinesfalls wollte sie bei ihm den Eindruck erwecken, dass sie seine Fürsorge nicht zu schätzen wüsste.
Sie schleuderte die etwas zu großen Sandalen von den Füßen und streckte sich lang auf dem Sofa aus. Cullen war sofort an ihrer Seite, schüttelte ein Kissen auf und schob es ihr unter den Kopf.
„Bequem?“, fragte er.
Als sie nickte, richtete er sich auf.
„Was
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