Collection Baccara Band 329
schenkte ihm stattdessen ein strahlendes Lächeln.
9. KAPITEL
Bei Tagesanbruch wachte Callie auf. Mit geschlossenen Augen lag sie einfach nur da und freute sich auf den bevorstehenden Tag. So gut wie heute hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Irgendetwas hatte sich in der letzten Nacht zwischen ihrem Mann und ihr geändert. Etwas, das ihr Hoffnung gab und das sie voll auskosten wollte. Nach einer wunderschönen Liebesnacht fühlte sie sich entspannt und glücklich.
Tagg hatte sie auf die Stirn geküsst, bevor er aufgestanden war. „Bleib liegen, und ruh dich aus“, sagte er leise. „Ich fahre nach Phoenix und komme heute spät zurück.“
Sie nickte nur, weil sie zu müde war, um etwas zu erwidern. Die Dusche wurde an- und schließlich wieder ausgestellt. Callie hörte Taggs leise Bewegungen im Badezimmer. Aber die Versuchung war zu groß, einfach nur mit geschlossenen Augen dazuliegen.
Unter den Augenlidern hervor beobachtete sie, wie Tagg nackt und mit nassem zurückgekämmtem Haar ins Schlafzimmer schlich. Sein markantes Kinn, das seit der Hochzeit permanent angespannt gewesen war, schien jetzt entspannt zu sein, und sie erlebte seinen Gesichtsausdruck zum ersten Mal sorglos. Ihr Blick glitt über seinen beeindruckend straffen Körper, der mit breiten Schultern, muskulösen Armen und einem schmalen Becken perfekt geformt war und auch sonst keine Wünsche offen ließ. Alles befand sich am richtigen Platz.
Erregung durchströmte sie bei seinem Anblick. Gerade zog er sich Shorts an, und mit leichtem Bedauern verabschiedete sie sich vom seinem knackigen Hintern, als er sich kurz darauf die Jeans hochzog und sich aufs Bett setzte. Doch nun konnte sie dem Spiel seiner Rückenmuskeln zusehen, während er sich die Stiefel überstreifte.
Sobald er aufstand, schloss Callie schnell wieder die Augen, damit er nicht merkte, wie sie ihn anstarrte.
Er war und blieb einfach ihr Traummann.
Mit diesem Gedanken schlief sie erneut ein.
Als Callie aufwachte, war es schon nach zehn Uhr vormittags. Rasch stand sie auf und eilte mit schlechtem Gewissen unter die Dusche. Der Tag war ja schon fast zur Hälfte vorbei!
Kurz darauf bereitete sie sich in der Küche eine Tasse Kräutertee zu und machte sich zwei Eier. Das Baby brauchte schließlich Proteine. Mahlzeiten einfach auszulassen, kam jetzt nicht mehr infrage. Sie musste gut frühstücken. Gleich danach wollte sie sich um eine Überraschung für Tagg kümmern.
Die Idee dazu war ihr am Morgen gekommen, als Tagg sie zum Abschied geküsst hatte. Seit sie auf den Einfall gekommen war, ließ er sie nicht mehr los. Callie musste ihn unbedingt verwirklichen oder zumindest einen Versuch unternehmen.
Sie ging in Taggs Büro und setzte sich an seinen Schreibtisch. Ordentlich stapelte sie seine Unterlagen aufeinander, um sich freien Platz zu verschaffen, und legte einen Notizblock bereit. Dann loggte sie sich auf dem Computer ein und tippte das Passwort für ihr Bankkonto ein. Sie besaß einen stattlichen Treuhandfonds, über den ihr Vater keine Kontrolle mehr hatte und über den sie bedingungslos verfügen konnte, seit sie fünfundzwanzig war. Außerdem besaß sie Ersparnisse aus der Zeit, als sie in Boston gearbeitet hatte.
Sie hatte bereits eine hübsche Summe für Penny’s Song ausgegeben, indem sie Bücher und Geschenke für den Kramladen besorgt hatte. Außerdem hatte sie anonym einen größeren Betrag gespendet, damit Clay die Stiftung erhalten konnte, bis mehr Spenden durch Wohltätigkeitsveranstaltungen und dergleichen eingingen.
Eine Weile lang überprüfte sie ihre Kontobewegungen. Als sie sicher war, dass ihre finanzielle Lage hervorragend war, fuhr sie den Computer wieder runter.
Nun musste sie ein wenig recherchieren, aber sie wusste, wo sie am besten anfing. Ganz leicht fand sie Taggs Adressbuch in einer der linken Schreibtischschubladen. Sie hatte ihn das Buch schon häufig benutzen sehen. Bald entdeckte sie die Telefonnummer, die sie brauchte, und gab sie in ihr Handy ein. Zu ihrer Enttäuschung meldete sich niemand. Sie hinterließ eine Nachricht und legte das Telefon dann auf Taggs Schreibtisch.
Dann öffnete Callie ein paar Schubladen im Aktenschrank und blätterte einige Ordner durch, aber alles darin ging um Geschäfte. Sie fand Berichte und mehr Zahlen, als sie sehen wollte, Inventurlisten und Anlagenbücher. Hier war nicht, was sie brauchte. Ihr Blick fiel auf die Tür zu dem Raum mit den alten Aktenschränken und ausrangierten Geräten.
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