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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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Anspannung, die seit Monaten auf seinen Schultern lastete, fiel von ihm ab.
    Eins stand fest: Langeweile würde bei diesem Auftrag nicht aufkommen. Nicht mit Mia und Dick in der Nähe.
    „Ich glaube nicht, dass Mia dieses Mal zusammen mit dem Ausstellungsstück reist.“
    Der Mann dachte einen Augenblick über diese Information nach. Seine Augen verengten sich. „Warum nicht?“
    „Weil sie das Museum mit einem Mann verlassen hat, den ich nicht kenne.“
    „Vielleicht war es ihr Freund?“
    Der Informant schnaubte. „Dieser Typ ist garantiert kein Professor. Durchtrainiert, hat sich immer wieder umgeschaut. Wie ein Polizist.“
    Allmählich wird die Sache mühsam, dachte der Mann. Ich will doch einfach nur die Statue haben. Wie viele Stücke habe ich schon gestohlen, die wesentlich wertvoller und besser bewacht waren? Dabei hatte ich nie annähernd so viel Ärger. Aber so ist es eben, wenn man nicht alles selbst macht. Wer delegiert, muss seine Mitarbeiter kontrollieren, und das Kontrollieren ist wirklich lästig. Dummerweise habe ich gute Gründe, die Arbeit diesmal aus der Hand zu geben.
    „Sie folgen ihr zum Flughafen“, befahl er.
    „Und wenn sie gar nicht zum Fughafen fährt?“
    „Dann lassen Sie sich halt etwas einfallen. Folgen Sie ihr, wohin sie auch geht. Irgendwann muss sie ja nach Dallas abreisen. Mir ist schleierhaft, warum sie plötzlich nicht mehr mit den Exponaten und ihrem Team unterwegs sein sollte, aber falls es so ist, gibt es eine Erklärung dafür. Lassen Sie mich wissen, ob dieser Kerl sie begleitet. Das könnte wichtig sein.“
    „Alles klar.“
    Schwer vorstellbar, dass die gewissenhafte Kuratorin Maulu Hautu aus den Augen lassen würde, überlegte der Mann. Erst recht, nachdem es schon mehrere versuchte Diebstähle gegeben hatte. Mia Hawthorne war zwar nicht für die Sicherheit der Statue zuständig, trug aber letzten Endes die Verantwortung für die Ausstellung.
    Läuft etwas schief, steht ihr Job auf dem Spiel. Also ist es sinnvoll, die Frau genau zu beobachten. Sie ist eine Schlüsselfigur in einem Spiel, von dem sie nichts ahnt und dem sie nicht gewachsen ist. Sollte sie mir in die Quere kommen, werde ich sie leider beseitigen müssen.
    Mia fand es außerordentlich seltsam, ihren Bodyguard in Harlans Apartment zu sehen. Tanner war zu groß, zu männlich … Einfach zu viel für die beschauliche Wohnung ihres ruhigen, intellektuellen Freundes. Harlan bevorzugte Holz in Naturtönen und rechte Winkel. Manchmal verschob Mia den Zeitschriftenstapel, die Untersetzer oder die Magneten auf dem Kühlschrank, um ihren Freund ein bisschen zu irritieren. Dieses Aufbegehren gegen seine Ordnung bereitete ihr diebische Freude.
    Nach nur dreißig Minuten in Tanners Gegenwart waren ihre Nerven bereits zum Zerreißen gespannt. Hastig zog sie sich um, schnappte sich Moe und zog ihren gepackten Rollkoffer ins Wohnzimmer.
    Tanner musterte gerade die Bilder und Bücher auf beiden Seiten des Kamins. „ Der Graf von Monte Christo. Eins meiner Lieblingsbücher. Und Lord Byron. Einer deiner Favoriten, oder? Vor allem sein Don Juan .“
    Mia nickte.
    Tanner zog einen Band von Shakespeare aus dem Regal. „ Der Widerspenstigen Zähmung. Das Stück mochtest du früher schon gern. Allerdings entdecke ich hier gar nichts von Poe“, sagte er mit einem vorwurfsvollen Unterton.
    Edgar Allan Poes Gedichte hatten Tanner immer viel bedeutet, allen voran Der Rabe und Annabelle Lee . Mia erinnerte sich daran, wie sie beide ausführlich über den Schriftsteller diskutiert hatten. Sie räumte gern ein, dass Poe genial war. Aber dass er als Sechsundzwanzigjähriger seine dreizehnjährige Cousine geheiratet hatte, fand sie absolut indiskutabel.
    Tanner deutete auf ein Foto, das sie und Harlan auf einer Kreuzfahrt durch die Karibik zeigte. Mia trug ein gelbes Kleid und einen Sonnenhut mit breiter Krempe, Harlan wegen seiner empfindlichen Haut lange Hosen und ein langärmliges T-Shirt. Auf seinem Gesicht glänzte eine dicke Schicht Sonnencreme. Er sieht aus wie eine Albino-Vogelscheuche, schoss es Mia durch den Kopf. Harlan wäre eine Reise in ein kühleres Klima lieber gewesen, doch er hatte nachgegeben, weil Mia die Sonne liebte.
    „St. Lucia?“, riet Tanner.
    „Nein, Cozumel.“
    „Das Wasser dort ist unglaublich, nicht wahr? So ein klares Blau habe ich nirgendwo sonst gesehen.“
    „Du warst schon mal auf der Insel?“, fragte Mia überrascht.
    „Nach der Uni.“ Er lächelte leicht verlegen. „Bevor ich beim

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