Collection Baccara Band 329
Anfang.“ Jede Erfahrung konnte nützlich sein, wenn man nur aus ihr lernte. So gesehen hatte auch die niederschmetternde Trennung von Tanner eine positive Seite gehabt.
Sie stieß die Tür zum Besprechungsraum auf – und war trotz allem absolut unvorbereitet auf den Mann, der mit Ed Thompson in der Zimmermitte stand.
Tanner Crawford hob den Kopf und richtete den Blick seiner grünen Augen auf sie.
Er ist kein bisschen überrascht, schoss es Mia durch den Kopf. Also wusste er, dass er mich hier treffen würde. Ich wünschte, jemand hätte auch mich vorgewarnt.
Mia widerstand dem Impuls, Tanner anzulächeln. Wer ihr das Herz gebrochen hatte, verdiente kein Lächeln. Zu dem flauen Gefühl in ihrer Magengrube gesellte sich allerdings etwas Unerwartetes: Freude über das Wiedersehen. Sogar unbändige Freude. Es kam Mia vor, als hätte jemand einen Stecker eingesteckt und sie damit zum Leben erweckt. Plötzlich stand sie unter Strom. Ihre Fingerspitzen kribbelten. Verlangen floss durch ihren Körper wie eine heiße Welle. Beklommen spürte sie, dass sich nicht nur die feinen Härchen auf ihren Unterarmen aufrichteten, sondern auch ihre Brustwarzen.
Hätte er nicht ein paar Kilo zunehmen und kahl werden können? Muss er unbedingt noch größer und kräftiger aussehen als damals?
Sophie hatte es erfasst. Ein Draufgänger.
Tanner stand ganz ruhig da. Er trug eine kakifarbene Hose und ein kurzärmliges schwarzes T-Shirt, das sich an seinen durchtrainierten Oberkörper schmiegte und die breiten Schultern betonte. Mia bemerkte die goldbraunen Härchen auf seinen festen Armen, und unter dem Saum des linken Ärmels lugte der Ansatz eines Tattoos hervor. Sie fragte sich, was es wohl darstellen mochte und warum Tanner es hatte machen lassen.
Er sieht reifer aus, stellte sie fest. Nicht mehr so jungenhaft. Sein Gesicht war kantiger und schmaler geworden. Irgendwie wirkte er ernster und auch ein bisschen strenger.
Nur der Mund ist noch genauso sinnlich, und das leichte Lächeln … Vertraut und gleichzeitig fremd.
Mia sah Tanner in die Augen. Das einzigartige Grün ließ eine Sehnsucht in ihr aufkeimen, die ihr fast den Atem nahm. In seinen Augenwinkeln hatten sich Lachfältchen eingenistet. Genau diese Stellen hatte sie früher so gern sanft geküsst.
Trotz der aufsteigenden Panik schaffte Mia es, auf die beiden Männer zuzugehen und höflich zu lächeln.
Ich zusammen mit Tanner und Moe in einem Auto. Vielleicht brauchen wir vier oder sogar fünf Tage bis nach Dallas. Wie, bitte schön, soll ich das überleben?
Ihr Lächeln fühlte sich ein wenig steif an. Dieser Mann war ihre Schwachstelle. Kein anderer Geliebter hatte jemals solche Leidenschaft in ihr geweckt. Nur Tanner Crawford hatte ihr zu Höhepunkten verholfen, die den Namen mit Fug und Recht verdienten.
Und gerade jetzt litt sie dank Moe unter einem schweren Fall von unbezähmbarer Lust auf Sex!
Es ist eine Katastrophe, dachte Mia, während Tanner sich vorbeugte und ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab. Angenehm warm und männlich duftete er, registrierte sie. Es würde nur eine Berührung von ihm brauchen, und alle ihre guten Vorsätze bezüglich Zurückhaltung und Respekt und ihr Entschluss, nicht zu lächeln, würden sich in Luft auflösen. Sie spürte den Drang, sich an ihn zu pressen und ihr Gehirn auszuschalten. Ein heißer Schauer rieselte ihr über den Rücken und nistete sich in ihrem Unterleib ein. Sie schluckte.
Nicht gut, dachte sie ratlos. Gar nicht gut.
„Hallo, Mia, lange nicht gesehen“, sagte Tanner mit der immer ein wenig rauen Stimme, an die sie sich noch gut erinnerte und die jetzt ein bisschen tiefer klang als damals.
Hilfe!
3. KAPITEL
Tanner war auf die Welle der Lust vorbereitet, die ihn bei Mias Anblick traf.
Nicht eingeplant hatte er allerdings die Mischung aus Freude, Erleichterung und Verzweiflung, die sich jetzt aus heiterem Himmel in ihm ausbreitete. Er fragte sich, ob sein Testosteronspiegel möglicherweise zu niedrig war. Männer sollten solche Gefühle doch nicht haben …
Als er Mia zur Begrüßung auf die Wange küsste, stieg ihm ein fruchtiger Duft in die Nase. Eine Sekunde lang war ihm, als könnte er ihre Brüste an seinem Oberkörper spüren. Prompt bekam er eine Erektion.
„Hallo, Mia, lange nicht gesehen.“ Tanner war heilfroh, weil seine Stimme ganz normal klang. Man hörte ihm nicht an, dass er sich atemlos vorkam, aufgeregt, wie im Adrenalinrausch.
Du bist verrückt, schalt er sich. Sie ist
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