Collection Baccara Band 329
schien sich mit diesen Leuten wohlzufühlen, und das verdarb ihm richtiggehend die Laune. Callie sah hübsch aus in der ausgewaschenen Jeans und der karierten Bluse. Ihr Haar trug sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Sie wandte den Kopf und erwischte ihn dabei, wie er sie anstarrte. Dann lächelte sie, und ihre Augen glitzerten übermütig. Ganz leicht nickte sie ihm zu.
„Da ist sie ja“, sagte Clay und winkte sie zu sich heran. „Ich war ziemlich überrascht, als sie vor ein paar Tagen vor meiner Tür stand und mich über Penny’s Song ausfragte. Ich hatte sie jahrelang nicht gesehen.“ Clay warf seinem Bruder einen prüfenden Blick zu. „Aber schließlich hat sie ja auch bei dir vorbeigeschaut, nicht wahr? Und zwar lange genug, um dich zu ärgern.“
Tagg biss sich auf die Zunge. Er hatte so viel von Callie Sullivan gesehen, dass sie in seinen Träumen auftauchte. „Sie hat mich nicht geärgert“, stieß er zwischen den Zähnen aus. Da Callie sich näherte, konnte er nichts weiter zu seinem Bruder sagen.
„Hi, Jungs.“
Callie lächelte ihn an und richtete dann die Aufmerksamkeit auf Clay. Ein Strohhalm hatte sich in ihrem Haar verfangen, und Tagg empfand das sonderbare Bedürfnis, ihn wegzuzupfen. Er konzentrierte sich völlig auf den Halm, während Callie sich mit seinem Bruder unterhielt.
„Ich bin so stolz, bei diesem Projekt mitzumachen, Clay. Vergiss nicht, dass ich gerne auch bei Benefizveranstaltungen helfe. Ich habe ein paar Ideen, wie man einige Leute zusammentrommeln könnte.“
„Das ist sehr aufmerksam von dir, Callie.“ Clay hob die Hand und entfernte den Strohhalm aus ihrem Haar. Tagg biss die Zähne zusammen, während Callie seinen Bruder ansah, als hätte er gerade die Lösung für das Ende aller Hungersnöte gefunden.
„Oh, danke.“
Clay nickte und fuhr fort: „Im Augenblick hängen wir von freiwilligen Helfern ab, aber wenn alles gut läuft, werden wir schließlich mehr Geldmittel brauchen und eine ständige Hilfskraft anstellen müssen.“
„Behalte mich in Erinnerung.“
„Das werde ich ganz bestimmt“, erwiderte Clay. Er wandte sich an Tagg. „Ich bin froh, dass ihr beide hier seid, denn ich habe eine Aufgabe für euch.“
Callie sah Tagg kurz an, konzentrierte sich dann aber wieder auf Clay. „Okay, ich bin bereit.“
„Wir müssen entscheiden, welche Pferde am besten für die sechs- bis dreizehnjährigen Kinder geeignet sind. Wir brauchen die gutmütigsten Tiere mit der größten Geduld. Leider können wir es uns nicht leisten, zu viele von unseren eigens für den Viehtrieb ausgebildeten Pferden abzugeben, aber wenn ihr zunächst einmal ein paar aus unseren Ställen aussucht, haben wir eine Basis.“
Das konnte Tagg mit geschlossenen Augen erledigen. Es bestand keine Notwendigkeit, dass Callie ihm dabei half.
„Das würde mir gefallen“, sagte Callie sofort.
„Ich kann das allein erledigen, Clay“, meinte Tagg, „wenn du Callie für etwas anderes brauchst.“
Er merkte, dass sie ihn ansah, doch er blickte unverwandt zu seinem Bruder.
Clay schüttelte den Kopf. „Nein. Ich brauche euch beide dafür. Ihr kennt euch beide mit Pferden aus, aber du kennst unsere Tiere am besten, und Callie hat schon mit Kindern gearbeitet. Zusammen gebt ihr also ein perfektes Team ab.“
Tagg zuckte die Schultern. Er würde ja wohl einen Nachmittag mit Callie verbringen können, ohne gleich über sie herzufallen. „Gut. Wir suchen ein paar sanfte Stuten und Wallache aus.“
Clay sah auf die Uhr und erschrak. „Ich komme zu spät. Für heute muss ich euch die Crew überlassen. Ich habe eine Verabredung in der Stadt. Tagg, halte die Jungs für mich im Zaum. Wie es scheint, hat sich jeder einzelne von ihnen bereits in Callie vergafft.“ Clay zwinkerte ihr zu, und ihr leises kehliges Lachen traf Tagg tief im Innern.
„Irgendetwas sagt mir, dass sie auf sich selbst aufpassen kann.“
Diese Erwiderung schien Clay zu irritieren, und Callie schaltete sich rasch ein: „Mach dir um mich keine Sorgen. Die Jungs waren alle nett und höflich.“
„Freut mich zu hören.“ Clay musterte sie beide neugierig, als versuche er, etwas herauszufinden.
Mit zusammengebissenen Zähnen wartete Tagg darauf, dass sein Bruder endlich ging.
„Na gut, ich melde mich“, sagte Clay schließlich und verabschiedete sich.
Nun stand Tagg allein mit Callie vor dem Kramladen. Ein paar unangenehme Sekunden lang betrachteten sie sich gegenseitig, bis Callie das Schweigen brach. „Also ich
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