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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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triffst dich immer noch mit ihm. Ich meine, das letzte Mal, als wir miteinander gesprochen haben, hast du nichts Gegenteiliges erwähnt.“
    „Ich habe dir nicht gesagt, was Dad gemacht hat, weil ich schrecklich wütend auf ihn war und einige Zeit gebraucht habe, um das zu verdauen. Mein Daddy kapiert einfach nicht, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe.“
    „Er überkompensiert einfach, weil du keine Mutter hast. Er versucht, beide Elternteile zugleich für dich zu sein.“
    „Das habe ich ja immer verstanden. Ich war nachsichtig, weil ich wusste, dass er um meine Mutter trauert. Aber Mom ist seit vierzehn Jahren tot, und statt sein Leben weiterzuführen, konzentriert er all seine Liebe jetzt auf mich. Ich bekomme die ganze Vaterliebe eines völlig vernarrten und übervorsichtigen Kontrollfreaks zu spüren.“
    „Oh, Callie. Tut mir leid. Ich dachte, es würde besser, wenn du aus Boston zurückkehrst.“
    „Das Gegenteil ist der Fall. Er wollte, dass ich für ihn arbeite, als ich nach Hause kam. Diesmal trug er besonders dick auf. Das Erbe der Sullivans, alles, was er aufgebaut und wofür er so hart gearbeitet habe, würde untergehen, wenn ich nicht die Leitung der Ranch übernähme. Schließlich gab ich nach. Monatelang habe ich mit ihm gearbeitet. Ich habe mich wirklich bemüht, Sammie. Aber wir sehen die Dinge einfach nicht mit denselben Augen.“
    Damit drückte Callie auf nette Art aus, dass ihr Vater als Geschäftsmann für sie zu skrupellos war. Sie besaß eine strenge Berufsethik, die er nicht verstand. Wegen jeder geschäftlichen Entscheidung waren sie sich in die Haare geraten. „Schließlich habe ich die Konsequenzen gezogen und Nein gesagt. Ich will in einem Bereich arbeiten, der mich interessiert, und zwar auf dem Gebiet, das ich vier Jahre lang studiert habe. Zuerst hat er sich ein bisschen zurückgehalten. Aber dann hat er seine übliche Tour mit Troy durchgezogen.“
    „Was hat er denn gemacht?“
    „Troy ist wirklich ein großartiger Kerl. Ich mag ihn, auch wenn unsere Beziehung nichts Außergewöhnliches war.“
    Callie stand auf und ging zum Fenster. Auf der Koppel unten tänzelte Freedom, ihre Palominostute. Als ihre Mutter noch lebte, war das Leben auf der Big Hawk Ranch für Callie wunderschön gewesen. Sie liebte die Ranch immer noch, aber nichts war mehr wie früher.
    „Ich bin nur einen Monat lang ab und zu mit ihm ausgegangen. Daddy stellte ständig Fragen und deutete an, dass Troy wegen seines Berufes nicht gut genug für mich sei. Anscheinend sind Handwerker für ein Mädchen, das auf einer Viehranch aufgewachsen ist, nicht angemessen“, fügte sie in sarkastischem Ton hinzu. „Ich habe tatsächlich angefangen, diesen Mann zu mögen, und dann rief er plötzlich nicht mehr an. Telefonisch konnte ich ihn nicht erreichen, denn er wohnt in einem Wohnwagen außerhalb der Stadt. Also fuhr ich hin und fragte ihn, was passiert sei. Weißt du, ich muss ihm hoch anrechnen, dass er mir die Wahrheit gesagt hat.“
    „Erzähl, was war der Grund?“
    Callie wandte sich vom Fenster ab und versuchte, die Wut zu dämpfen, die sofort wieder aufflammte, als sie daran dachte, was sie erfahren hatte. „Er hat Troy einen lukrativen Job angeboten. Er könnte die Ranch eines Freundes in Flagstaff umbauen. Das würde mindestens sechs Monate dauern. Die einzige Bedingung war, dass er jeden Kontakt zu mir abbrach.“ Callie lachte bitter. „Kannst du dir das vorstellen? Ich bin fast gestorben vor Scham, und alles, was überhaupt zwischen Troy und mir lief, war nun vorbei, zerstört von Dad, auch wenn Troy den Vorschlag meines Vaters schlichtweg ausgeschlagen hat.“
    „Ach, du liebe Güte, Callie. Das ist ja richtig schlimm.“
    Das fand Callie auch. Nach dieser demütigenden Erfahrung hatte sie ihre Koffer gepackt und war nach Reno gefahren, um Dampf abzulassen. Ihre Cousine Deanna wohnte dort, und die hatte sie ohnehin einmal besuchen wollen. Während der ersten Tage konnte Callie vor Wut und Empörung keinen klaren Gedanken fassen. Stundenlang schüttete sie ihrer Cousine das Herz aus. Auf dem Weg zurück nach Hause machte sie dann einen Zwischenstopp im Cheatin’ Heart und entdeckte Tagg dort auf einem Barhocker.
    Ihren Traummann.
    Und der schlimmste Albtraum ihres Vaters.
    Callie ergriff die Gelegenheit, die sich ihr bot. Nein, das stimmte nicht ganz. Sie musste schon ehrlich sein – sie hatte dafür gesorgt, dass sich etwas mit Tagg ergab. Sie war verrückt nach ihm, und sie war

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