Collection Baccara Band 330
das war schon mal gar nicht so schlecht.
„Die haben wohl alles rausgeholt“, sagte Tricia und schwang die Beine nach draußen. Dann blickte sie zurück und grinste. „Geben Sie doch Ihren Widerstand einfach auf und kommen Sie mit.“
„Was?“ Er hörte kaum, was sie sagte, denn er sah, dass die Gruppe das Gepäck zum Haus trug – Erics Gepäck und sein Gepäck.
„Hey!“, rief er, aber niemand schien ihn zu beachten. „Wo gehen die mit meinen Koffern hin?“, fragte er Tricia.
„Sie haben doch wohl nicht ernsthaft geglaubt, dass meine Eltern den Mann, der ihrem Sohn das Leben gerettet hat, in einem Hotel übernachten lassen, oder?“
Ihre Blicke trafen sich, und Tricias Augen blitzten schelmisch. Sie wusste ganz genau, dass er sich gefangen vorkam. Und das schien sie nicht im Geringsten zu stören, sondern im Gegenteil, eher noch zu amüsieren.
„Also, Doktor Miesepeter, kommen Sie friedlich mit, oder muss ich grob werden?“
2. KAPITEL
Essen ist offenbar bei den meisten Menschen ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie andere willkommen heißen.
In der großen quadratischen Küche der Wrights war es ordentlich und blitzblank. Die Schränke waren schneeweiß, und ein riesiger Esstisch stand vor einem der Fenster. Die Nachmittagssonne schien durch die Scheibe, die roten Vorhänge wehten in dem leichten Wind, der durch das teilweise geöffnete Fenster hereinkam. Es gab genug Essen für ein ganzes Bataillon.
Mrs Wright hatte einen Truthahn und einen Schinken aufgefahren sowie alle möglichen Beilagen, die man sich nur vorstellen kann. Die Familie drängte sich um den Tisch, alle hatten sie Teller, Servietten und Gläser in den Händen. Sie hatten Sam aufgefordert, sich in die Schlange um das Buffet herum einzureihen, und erwarteten jetzt, dass er sich den Bauch vollschlug, auch wenn er eigentlich keinen Hunger hatte.
„Den Nudelsalat müssen Sie probieren.“ Erics Schwester Debbie häufte ihm eine Riesenportion davon auf den Teller. „Mom macht den allerbesten.“
„Vergessen Sie meinen leckeren Mais nicht.“ Mr Wright, Dan, legte ihm einen dampfenden Maiskolben mit Butter auf den Teller und lächelte stolz.
„Wissen Sie“, warf Sam ein, „ich finde das alles natürlich toll, aber ich …“
„Möchtest du noch ein Bier?“, rief Eric ihm vom Kühlschrank aus zu.
„Nein danke.“
Debbies Mann Bill half seiner Tochter mit ihrem Teller, während Mrs Wright ihrem Enkel noch mehr Truthahnfüllung auf den Teller lud. Erics Bruder Jake lehnte derweil in einer Ecke an der Wand und beobachtete das Gedränge von dort aus. Tricia hatte sich ihren Teller bereits voll beladen und saß nun an der Küchentheke und sah dabei zu, wie Sam sich durch die Familie arbeitete. Er konnte ihren Blick förmlich spüren und wusste, dass sie sich über ihn amüsierte.
Er war ein Einzelkind gewesen, seine Jugend unspektakulär. Seine Eltern waren älter als die seiner Freunde, und sie hatten ihn immer wie einen Erwachsenen behandelt. Er war in Familienangelegenheiten miteinbezogen worden, und sie hatten seine Liebe zu Büchern und zur Schule gefördert, waren viel mit ihm gereist und hatten ihm die berühmtesten Museen und Galerien der Welt gezeigt.
Seine Erfahrungen mit Familie waren ganz anders als das, was er hier bei den Wrights erlebte. Bei seinen Eltern waren die Mahlzeiten ruhig verlaufen, und sie hatten sich über das aktuelle Zeitgeschehen unterhalten.
Was er hier erlebte, war wie ein Tag im Zirkus. Es herrschte ein Höllenlärm, und die vielen Gesprächsfetzen, die durch den Raum flogen, machten es ihm unmöglich, auch nur irgendetwas zu verstehen.
Die anderen schienen damit kein Problem zu haben.
„Kevin“, warnte Debbie ihren Sohn, „du kriegst keinen Kuchen, wenn du nicht …“
„… er isst doch Bohnen“, warf ihre Mutter ein.
„… aber kein Fleisch, und Jungs brauchen Fleisch.“
„Ach was, sie brauchen Milch“, erwiderte Erics Vater laut.
„Nicht jeder kann Milch trinken“, ließ Eric verlauten. „Frag doch mal Sam. Er ist Arzt, er wird es dir schon sagen.“
„Hast du den Partyservice wegen der Hochzeitsparty schon angerufen?“, fragte Debbie in den Raum hinein, und Sam hatte keine Ahnung, wem die Frage galt.
„Aber ohne Milch brechen die Knochen“, verteidigte Erics Vater seinen Standpunkt.
„Ja, die haben alles im Griff“, antwortete Erics Verlobte Jen, aber Sam war sich nicht sicher, ob es um die Milch oder um die Hochzeitsparty ging.
„Eric ist das
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