Collection Baccara Band 331
Erwachsenen an. Alex’ Beschützerinstinkt meldete sich prompt und er streckte die Arme nach der Kleinen aus.
„Komm, ich nehme sie mal.“
Vorsichtig nahm er sie aus dem Tragetuch, und als Delilah seinen sanften Blick sah, mit dem er jetzt liebevoll das Kind in seinen Armen betrachtete, hätte sie am liebsten vor Freude laut gejauchzt.
Es gab nichts Schöneres für sie. All die langen Jahre, in denen sie von Ölfeld zu Ölfeld gereist waren und Dalton International zu der Firma gemacht hatten, die sie jetzt war, waren sehr anstrengend gewesen. Delilah wollte jetzt ausspannen und diesem kleinen Wesen, das Alex in den Armen hielt, ihre Liebe schenken.
„Aber was hat die Bartlett denn genau gesagt? Denkst du, sie ist die Mutter?“
„Keine Ahnung. So wie sie zunächst reagiert hat, dachte ich, nein. Aber als ich sie um eine DNA-Probe gebeten habe, wurde sie zornig und reagierte beleidigt.“
„Ha! Da hast du es! Das zeigt, dass sie etwas zu verbergen hat. Hast du ihr gesagt, dass wir in erster Linie Mollys Abstammung klären wollen, damit wir wissen, ob es eine medizinische Vorgeschichte gibt?“
„Ja, hab ich.“
Zärtlich strich er dem Baby über die Wange.
„Ich hab ihr auch Geld für eine Probe angeboten, aber das hat sie noch wütender gemacht.“
„Dann hast du ihr nicht genug geboten.“ Sofort verwandelte sich Delilah in die tüchtige Geschäftsfrau. „Alle Menschen sind käuflich. Du musst nur ihren Preis herausfinden.“
Alex wusste, dass sie recht hatte. Er hatte das schon oft genug erlebt. Das hatte Dalton International auch schon oft dazu verholfen, die Konkurrenz auszuschalten.
„Hast du die Firma mal überprüft, für die sie arbeitet?“, wollte Delilah wissen.
„Natürlich“, erwiderte Blake, „wir haben eine komplette Finanzanalyse durchgeführt, bevor Alex hingefahren ist. Agro-Air ist finanzschwach. Der Alte, der die Firma gegründet hat, heißt Josiah Jones.“
„Josiah Jones!“ Delilah blickte ihn völlig entgeistert an. „Alias Dusty Jones?“
Alex’ und Blakes Blicke trafen sich erneut. Sie konnten sich nicht daran erinnern, wann sie ihre Mutter zum letzten Mal so entsetzt gesehen hatten.
„Ich glaube … Nein, ich bin mir sogar sicher, dass Julie gesagt hat, er sei einer ihrer Geschäftspartner“, sagte Alex leise.
„Oh, Gott!“
Die Brüder blickten sich noch mal an. Was war hier eigentlich los?
„Kannst du uns vielleicht mal erklären, woher du diesen Dusty kennst?“
„Wir haben uns vor Jahren mal in die Haare gekriegt, warum, weiß ich auch nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass dieser o-beinige Mistkerl seinen klapprigen Doppeldecker fliegen konnte wie kein anderer.“
„Na ja, mittlerweile ist es kein Doppeldecker mehr, sondern eine PA-36.“ Alex musste unwillkürlich grinsen, als er daran dachte, wie das Öl aus dem Motor des Flugzeuges herausgetropft war. „Aber auch ganz schön klapprig, das Ding.“
Ein nur allzu bekanntes kampflustiges Leuchten blitzte in Delilahs Augen auf. „Und er ist der Partner von deinem One-Night-Stand?“
„Sie heißt Julie“, wiederholte Alex. „Julie Bartlett.“
Zufrieden lächelnd nahm Delilah ihm das Baby ab und legte es wieder in das Tragetuch.
„Setz deinen Privatdetektiv auf diesen Dusty an, denn wie ich den kenne, steckt er immer irgendwie in Schwierigkeiten. Ich wette meinen neuen Chinchilla-Mantel darauf, dass wir bei Dusty etwas finden, was uns bei ihm und dieser Schnecke, mit der du im Bett warst, nützlich sein kann.“
„Julie“, fuhr Alex seine Mutter wütend an. „Sie heißt Julie.“
„Das interessiert mich nicht.“ Delilah winkte ihren Söhnen kurz zu und ging zur Tür. „Es geht hier um deine Tochter. Um deine oder Blakes. Also verschwende keine Zeit, sondern ruf deinen Detektiv an.“
Mit dem Aufzug fuhr Alex hinauf in sein Penthouse-Apartment im obersten Stockwerk des Firmengebäudes von Dalton International.
Er wusste, dass er den Killerinstinkt seiner Mutter geerbt hatte. Während der langen Autofahrt zurück nach Oklahoma City war er fast schon besessen davon gewesen, Julie zu beweisen, dass er sich nicht so einfach abspeisen ließ. Er war ein Mensch, der einfach nicht gern verlor. Aber es war nicht nur das. Julie Bartlett hatte in ihm, wie auch schon beim ersten Mal, ein ganz neues Gefühl geweckt.
In seiner Wohnung angekommen, schenkte er sich einen Whiskey ein und setzte sich damit an seinen Schreibtisch. Zuerst einmal setzte er seinen Privatdetektiv auf Dusty Jones
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