Collection Baccara Band 331
nach Aubrey, und es gab Momente, da sah es aus, als würde er – das Tau – zerreißen.
Die Tage im Büro waren damit ausgefüllt, sich Cades vielsagendem Lächeln und seinen bohrenden Fragen zu entziehen, die nervösen Anzeigenkunden zu beruhigen und zu versuchen, die Spannung unter den EPH-Mitarbeitern abzubauen. Die Abende verbrachte er mit Aubrey, und wie von Zauberhand löste sich seine innere Anspannung. Sie kochten gemeinsam und hatten den heißesten Sex, den er je erlebt hatte. Und sie redeten über alles und nichts. Es war egal, mit ihr zusammen zu sein, genügte.
Er konnte die Stadt nicht verlassen, ohne sich von ihr zu verabschieden. Noch einmal, denn in der vergangenen Nacht hatten sie sich bereits ausgiebig Auf Wiedersehen gesagt.
„Hallo“, antwortete Aubrey mit verschlafener Stimme, als er bei ihr anrief.
Ein Wort reichte, um den Funken bei ihm zu entzünden. „Ich wollte mich verabschieden, bevor ich zum Flughafen fahre.“
„Es ist erst halb sechs. Du brichst früh auf.“
Unter anderen Umständen hätte er es genossen, nach Colorado zu fliegen und abseits vom beruflichen Stress Zeit mit seiner Familie zu verbringen, doch Cades Verlobungsparty fand zu einem schlechten Zeitpunkt statt. Er freute sich aufrichtig, dass sein Freund Jessie gefunden hatte, aber mit anzusehen, wie sich die Liebenden küssten und miteinander schmusten, streute bei ihm Salz in eine offene Wunde.
„Liam?“
„Ich bin noch dran. Ich habe gerade an das Dinner gestern Abend gedacht.“
„Wir sind gar nicht zum Essen gekommen, wenn du dich recht erinnerst.“
Er grinste. „Ich habe geschwelgt, wenn du dich erinnerst.“ Ein leises Lachen drang an sein Ohr.
„Ich erinnere mich vage, dass du an mir geknabbert hast.“
Er hatte nicht nur geknabbert, er hatte sie auf dem Esszimmertisch regelrecht verschlungen. Anschließend hatte er sie ins Bett getragen, weil sie behauptete, ihre Beine würden ihr den Dienst versagen, und dort hatte sie ihn zu einem sehr glücklichen Mann gemacht.
Er würde sie vermissen, ihren frechen Humor, ihre beruhigende Stimme, ihren verführerischen Körper und ihren unglaublich talentierten Mund. Er wollte es ihr sagen, doch er unterließ es. Die Regeln in ihrer Beziehung erlaubten solche Erklärungen nicht, Gedanken an die Zukunft waren tabu, es gab nur das Hier und Jetzt.
Und das störte ihn. Sehr.
„Ich rufe dich von Colorado aus an, wenn ich eine Chance dazu habe. Wenn nicht, dann hörst du von mir, sobald ich zurück bin. Wir sehen uns Sonntagabend?“
„Ich werde da sein. Liam … ich werde unsere Nächte vermissen.“
Sein Herzschlag beschleunigte sich. „Ich auch.“
„Amüsier dich.“
„Ich werde es versuchen.“
7. KAPITEL
Wie erbärmlich, du hältst es nicht einmal vierundzwanzig Stunden aus, ohne mit Aubrey zu sprechen.
Liam war ganz wild darauf, ihr von Travis Claytons Farm zu erzählen. Egal, wohin er sich drehte und wendete, überall erwarteten ihn neue Gerüche und Eindrücke. Die Luft war sauber und es war ruhig. Sicher, das Vieh machte sich bemerkbar, und es gab auch noch andere Geräusche, doch der ständig dröhnende Großstadtlärm fehlte.
Bei der ersten Möglichkeit setzte er sich von der Familienfeier in dem großen Holzhaus der Silver Moon Ranch ab. Er fand einen Platz im Schatten der Arbeiterbaracke und drückte die Schnellwahltaste mit Aubreys Nummer. Sie antwortete sofort und wie immer beschleunigte sich sein Pulsschlag, als er ihre Stimme hörte.
„Es ist unglaublich hier“, sprudelte er ohne Vorrede los. „Die Ranch ist riesig, meilenweit kein anderes Haus und der Blick auf die Rocky Mountains ist traumhaft.“
„Dir auch einen schönen guten Abend.“ Sie lachte. „Bist du noch nie im Westen gewesen?“
„Nur ein paar Mal geschäftlich in Los Angeles und Dallas. Ich bin in der Stadt geboren und aufgewachsen. Kannst du dir vorstellen, dass Cade, Shane und ich in einer richtigen Schlafbaracke übernachten? Zusammen mit zwei Farmarbeitern? Ich komme mir vor wie am Set eines Wildwestfilms.“
„Dein Onkel Shane?“
„Ja.“ Auch wenn er nur ein paar Jahre älter war als er, war Shane dennoch sein Onkel. Und der Herausgeber von The Buzz .
„Ist der Rest der Familie mit dir auf der Ranch?“
Eine Familie, die sie nie kennenlernen würde. Der Gedanke dämpfte seine Stimmung.
„Es sind hauptsächlich die Mitarbeiter von Charisma “, erwiderte er. „Außer Cade und seiner Verlobten Jessie sind da noch ihre Mutter Tante Fin,
Weitere Kostenlose Bücher