Collection Baccara Band 332
Jahren war. Überall würden ihm Frauen auflauern, um ihn kennenzulernen. Er wusste, wie sich die Bachelors aus dem Reality-TV fühlten … der einzige Unterschied bestand darin, dass er nie Amerikas Bachelor Nummer eins hatte sein wollen. Und er hatte auch keine Million Dollar dafür bekommen.
Sondern nur verdammt viel Ärger und den totalen Verlust seiner Privatsphäre.
Der Summton der Alarmanlage unterbrach seine Gedanken. Er drehte sich auf dem Bürostuhl zu seinem Computer um und bewegte die Maus, sodass der Bildschirmschoner verschwand und die Programme wieder zu sehen waren. Er klickte das supermoderne Erkennungsprogramm an und sah, dass Walkers Identität von dem Scanner bestätigt wurde, der die Merkmale der Iris jedes Mitarbeiters gespeichert hatte.
Wenige Augenblicke später hörte er das gedämpfte Zischen der Fahrstuhltüren, die sich öffneten, und dann Walkers Schritte, als dieser über den Teppich zu seinem Büro ging. Auch das noch. Er hatte heute nicht die geringste Lust, ein freundliches Gesicht aufzusetzen.
„Hey, Boss.“ Der bullige Mann tauchte im Türrahmen auf. Er lehnte sich mit einer Schulter dagegen und blieb mit verschränkten Armen stehen. „Ich dachte, ich wäre heute der Einzige hier.“
„Nein. Ich war vor dir da.“ Er war nicht in der Stimmung, Fragen zu beantworten. Also stellte er selbst eine. „Und was machst du an einem Samstag im Büro?“
Walker zuckte die Schultern. „Ich wollte die Pläne für die Rückholung des Kindes nächste Woche noch einmal durchgehen. Sichergehen, dass wir genug Kapazitäten haben, um mit Zwischenfällen fertigzuwerden.“ Er verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß und vermied es, Sam in die Augen zu blicken.
Und plötzlich glaubte Sam zu wissen, was an dem Mann nagte: Es war Karen Munson, die diese Operation organisiert hatte.
„Sie wird ihre Sache gut machen“, sagte er ruhig. „Ihre Referenzen sind fantastisch. Ich hätte ihr den Auftrag nicht übertragen, wenn ich von ihren Fähigkeiten nicht überzeugt wäre.“
„Ich weiß.“ Walker gab nicht vor, ihn nicht zu verstehen. „Ich will nur sicher sein, dass alles so läuft, wie wir uns das vorstellen.“
Sam nickte.
„Ich meine, ich dachte nur …“ Die Blicke der beiden Männer trafen sich. „Ich weiß nicht, ob es klug ist, Karen mit einem Fall zu betreuen, in dem es um ein Kind geht. Wenn dabei etwas schiefgeht, wird sie es nur schwer ertragen.“
Der Mann hatte recht. „Ich kann ihre Aufträge nicht aussuchen“, sagte er achselzuckend.
„Ja, vermutlich nicht.“ Walker seufzte. „Als sie hier angefangen hat, wusste sie, dass von den Rückholungen häufig Kinder betroffen sind.“
„Das stimmt.“
„Und es nicht meine Aufgabe, darüber nachzudenken, wie sie damit klarkommt.“
„Stimmt auch“, sagte Sam.
„Es ist nur … es wird ihr wehtun.“ Walker wirkte zutiefst beschämt. „Ich habe sie schon sehr verletzt. Und ich möchte es nicht noch schlimmer machen.“
„Ich auch nicht, aber ich kann sie nicht von jedem Fall fernhalten, in dem es um ein Kind geht, jedenfalls nicht, ohne ihr den Grund dafür zu nennen. Die anderen werden schon merken, was los ist, und sie zurückschicken, falls sie Hilfe braucht.“ Kühl erwiderte Sam Walkers Blick. „Die meisten Kollegen wissen nichts über ihre Vergangenheit. Zumindest wussten sie es bis neulich nicht.“
Walkers Gesicht nahm eine ziegelrote Farbe an. Er hob eine Hand und begann, kräftig seinen Nacken zu massieren. „Ich habe mich wie ein Idiot benommen“, sagte er. „Wahrscheinlich hättest du mich feuern sollen.“
„Ich habe darüber nachgedacht“, antwortete Sam aufrichtig.
„Die Sache ist die“, sagte Walker. „Sie hat gesagt, dass sie mich liebt. Aber als wir uns nicht einigen konnten, wie wir miteinander leben wollen, hat sie mich sitzen lassen. Sie konnte gar nicht schnell genug von mir wegkommen. Und ich konnte es einfach nicht ertragen.“
„Und jetzt?“
Walker seufzte schwer. „Jetzt muss ich damit leben, dass ich nie wieder mit der einzigen Frau zusammen sein werde, die ich je geliebt habe.“
Er ließ die Schultern hängen. Dann drückte er sich vom Türrahmen ab. „Ich überprüfe noch ein paar Dinge, bevor ich losfahre.“ Er winkte Sam müde zum Abschied zu und setzte sich in Bewegung, um langsam über den Flur zu seinem eigenen Büro zu gehen.
9. KAPITEL
Jetzt muss ich damit leben, dass ich nie wieder mit der einzigen Frau zusammen sein werde, die ich je geliebt
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