Collection Baccara Band 332
mich wahnsinnig gefreut, das mit Ihnen beiden zu hören. Del hat mich beinahe zur Verzweiflung getrieben, das kann ich Ihnen sagen.“ Sie hob eine elegant geschwungene Braue. „Ich weiß, dass ich das nicht fragen sollte, aber von Del werde ich es nie erfahren. Gibt es eine kleine Chance, dass Sie beide bald eine Familie gründen?“
Wie bitte?
„Sam, antworte meiner …“ Wie vom Donner gerührt, blieb Del in der Wohnzimmertür stehen. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie hatte sich in ein großes dunkelblaues Handtuch gewickelt, und ein kleineres weißes trug sie wie einen Turban um das feuchte Haar. Die rosige Frische, die er gerade auf ihre Wangen gezaubert hatte, verschwand augenblicklich, als sie die Situation erfasste. „Mutter. Hallo.“
Mutter? Aurelia Parker war Dels Mutter?
Nun verstand er, was mit dem Ausdruck wie vom Blitz getroffen gemeint war, denn genau so fühlte er sich. Als wäre aus heiterem Himmel ein Pfeil auf ihn niedergesaust. Genau das bedeutete es doch, nicht wahr?
Eigentlich hätte ich schon beim Anblick der hochgezogenen Augenbraue etwas ahnen müssen, dachte er, und sofort sah er das Bild wieder vor seinem inneren Auge.
Und was in aller Welt hatte Del ihrer Mutter eigentlich über sie beide erzählt … Du meine Güte, konnte Aurelia Parker wirklich ihre Mutter sein? Sam hatte den Eindruck, dass Del und sie selten miteinander redeten, doch offenbar hatte Del sich ihr in den letzten Wochen irgendwann anvertraut, als er nicht da war. Was nicht oft vorkam.
„Hallo, Liebes!“ Aurelia durchquerte das Zimmer und umarmte ihre Tochter überschwänglich. „Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag! Ich habe dich ja so lange nicht gesehen und dachte, du freust dich bestimmt, wenn ich dich überrasche.“
„Aber ich habe dir doch gesagt, dass es mir an diesem Wochenende nicht passt“, sagte Del in einem Ton, der einen Eskimo zum Frieren gebracht hätte.
Aurelia Parker straffte die Schultern, offenbar leicht verärgert über Dels Reaktion. „Wenn ich warten würde, bis es dir einmal passt, wäre ich schon längst im Altersheim.“ Ihre Stimme klang spröder als auf der Leinwand. Einen Augenblick lang standen Mutter und Tochter sich schweigend gegenüber und musterten sich abschätzend.
Sam betrachtete die beiden Frauen. Ihre Ähnlichkeit war verblüffend, obwohl sie sich so unterschiedlich zurechtmachten, dass sie erst auf den zweiten Blick auffiel. Jemand, der es nicht wusste, bemerkte vielleicht nicht einmal, dass sie miteinander verwandt waren.
Er jedoch konnte es deutlich sehen. Dels Kinn war etwas ausgeprägter, und sie kümmerte sich nicht um Make-up und Schminke, während ihre Mutter Augen, Lippen und Wangen stark betonte. Sie hatten eine ähnliche Figur, obwohl die Oberweite der Mutter größer zu sein schien, besonders im Verhältnis zu ihrem zierlichen Körper. Doch das war vermutlich das Ergebnis eines raffinierten BHs oder einer Operation.
„Also gut. Komm herein und mach es dir gemütlich.“ Dels Stimme klang resigniert. Sie schien sich ein wenig erholt zu haben, doch trotzdem bemerkte Sam, dass sie sehr aufgebracht war. „Ich habe dich gebeten, niemals vorbeizukommen, ohne vorher anzurufen, weißt du noch?“
„Aber Liebling, wenn ich angerufen hätte, wäre es doch keine Überraschung mehr gewesen! Und so habe ich endlich deinen bezaubernden Sam kennengelernt. Wenn ich sonst hier war, war er nie in der Stadt.“
Nie in der Stadt? Sonst? Verwirrt sah er zu Del hinüber, die noch blasser geworden war.
„Ähm, Mom …“
„Also wirklich, Del.“ Aurelia warf ihm einen Blick zu und lächelte verschwörerisch, dann wandte sie sich wieder an ihre Tochter. „Ich dachte schon, ich würde deinen Ehemann nie kennenlernen.“
Ehemann? Gut, dass Aurelia ihn in diesem Moment nicht anblickte, denn ihm stand der Mund weit offen.
„Mom, mach es dir bequem“, sagte Del eilig. „Sam und ich müssen uns anziehen.“ Sie griff mit der freien Hand, mit der sie das Handtuch nicht festhalten musste, nach seinem Arm und zog ihn in den Flur, der zu den Schlafzimmern führte.
Er ließ es zu. So schnell wie möglich wollte er erfahren, warum, um Himmels willen, Aurelia Parker glaubte, dass er mit ihrer Tochter verheiratet war.
In der Sekunde, als sie das Schlafzimmer betraten, ließ Del ihn los. Schützend legte sie die Arme um sich, als wolle sie sich selbst umarmen, und sagte: „Du erwartest vermutlich eine Erklärung von mir.“
„Du meinst,
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