Collection Baccara Band 332
war einfacher, als Del anzublicken, während er ihr seine Geschichte erzählte. „Als sie dachte, dass ich vielleicht für immer querschnittsgelähmt bleiben würde, hat sie ihre Meinung sehr schnell geändert.“
„Oh, das tut mir leid“, flüsterte sie.
„Es war keine große Sache“, erwiderte er leichthin. „Ich bin froh, dass es ihr noch vor der Trauung eingefallen ist.“
Doch als er Del verstohlen von der Seite anblickte, waren ihre braunen Augen voller Mitgefühl, und er vermutete, dass sie ihm seine Unbeschwertheit nicht abnahm.
„Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie sie aussah.“ Überrascht stellte er fest, dass das wirklich stimmte. Seitdem er sich mit Del eingelassen hatte, war die Vergangenheit bis zur Bedeutungslosigkeit verblasst.
„Trotzdem muss es dich sehr verletzt haben, als sie sich aus dem Staub gemacht hat.“ Ein ärgerlicher Unterton lag in ihrer Stimme.
Plötzlich fühlte er sich in die Enge getrieben und meinte, sich verteidigen zu müssen. „Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher erzählt habe …“
„Ich bin nicht wütend auf dich“, fiel sie ihm ins Wort. „Aber ihr würde ich am liebsten den Hals umdrehen.“
Erstaunlicherweise konnte er wieder lachen. Ilsa war tatsächlich nicht mehr wichtig, und als ihm das klar wurde, fiel ihm ein riesiger Stein vom Herzen. „Ich wusste gar nicht, dass du so blutrünstig bist.“ Er griff neben sich, verschränkte seine Finger mit ihren und zog ihre Hand auf seinen Oberschenkel. „Glück gehabt, ich mag brutale Frauen.“
Sie entzog ihm die Hand und legte sie zwischen seine Beine. Blitzartig schoss die Begierde durch sein Rückgrat. Am liebsten hätte er laut aufgestöhnt, als sie begann, ihn mit den Fingern zu erkunden, und er spürte, wie er zu pulsieren und sich aufzurichten begann.
„Glück gehabt“, sagte sie und fuhr mit der Hand über die größer werdende Wölbung hinter seinem Reißverschluss. „Diese blutrünstige Frau hier mag dich. Um ehrlich zu sein …“ Sie blickte hinab auf den Beweis seines Verlangens, der sich deutlich unter der Khakihose abzeichnete. „… kann sie es kaum erwarten, dass wir endlich zu Hause sind.“
Heiser lachte er auf, doch als sie seinen Reißverschluss mit einem leisen Geräusch öffnete und die Hand hineingleiten ließ, begann er zu stöhnen. „Wenn du so weitermachst, schaffen wir es aber nicht mehr nach Hause.“
Am nächsten Morgen im Büro war der Tratsch auf den Fluren nicht zu überhören. Alle PSI-Mitarbeiter sprachen über das, was am Abend zuvor im Restaurant passiert war. Dutzende Male hörte Sam jemanden flüstern: „Ich hatte keine Ahnung, dass sie mal verheiratet waren!“
Karen hatte dunkle Ringe unter den Augen, doch sie arbeitete mit derselben Tüchtigkeit, mit der sie alle Aufgaben anging, wie Sam mittlerweile herausgefunden hatte. Sie legte ihm eine Analyse darüber vor, wie viele Arbeitskräfte gebraucht würden, um ein Haus in Rio lückenlos überwachen zu lassen. Dort wurde vermutlich das Kind eines Auftraggebers von seiner Exehefrau festgehalten.
Gegen drei Uhr stand Sam an Dels Schreibtisch und überflog die Buchungen der Flüge nach Deutschland. Sie wollten den Hundezüchtern einen Besuch abstatten, um das Geschäft zum Abschluss zu bringen. Plötzlich erschien Peggy mit einer Vase voller Blumen in der Bürotür. „Seht mal“, sagte sie. „Karen hat Blumen bekommen!“
„Von wem denn?“ Del kam hinter dem Schreibtisch hervor und versuchte, einen Blick auf die Karte zu erhaschen, doch der kleine Umschlag war verschlossen.
„Keine Ahnung. Aber ich habe ihr schon Bescheid gesagt, damit sie den Strauß abholt. Wir lassen sie einfach nicht gehen, bevor sie damit herausrückt“, sagte Peggy fröhlich.
Sam schnaubte, und die beiden Frauen sahen ihn an.
„Was ist denn los?“, fragte Del.
Er schüttelte den Kopf und grinste. „Gar nichts. Ich verstehe nur nicht, was daran so besonders ist.“
Peggy warf ihm einen mitleidigen Blick zu. „Blumen zu bekommen, ist immer etwas Besonderes.“
Genau in diesem Moment steckte Karen den Kopf zur Tür herein, und die beiden Frauen drehten sich zu ihr. Sam jedoch blieb wie angewurzelt stehen. Plötzlich plagte ihn ein schlechtes Gewissen.
Noch nie hatte er Del Blumen geschenkt. Verdammt, er hatte sie noch nicht einmal zum Dinner ausgeführt, wenn es nicht gerade etwas mit dem Job zu tun hatte. Er hatte es zwar vorgehabt, doch wenn sie nicht gerade arbeiteten, schien immer eine
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