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Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
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Kolumne plötzlich verändert hatte. Normalerweise schrieb sie humorvoll, fröhlich. Machte Scherze über ihren Chef und beschrieb mit entwaffnender Offenheit den Arbeitsalltag einer Assistentin. Viele ihrer Kolleginnen im ganzen Land konnten sich mit ihr identifizieren.
    Als er die nächste Zeile las, verfinsterte sich Shanes Gesicht.
    Ich frage mich, was er tun würde, wenn ich kündigen würde.
    Kündigen?
    Sie konnte nicht kündigen. Verdammt, ihre Kolumne war viel zu beliebt, als dass sie ihren Job kündigen könnte. Wenn sie ihre Arbeitsstelle aufgab, dann würde sie diese Kolumne nicht mehr schreiben können, und wo bliebe dann The Buzz ?
    Die Wahrheit ist, dass mein Chef vermutlich nicht einmal bemerken würde, dass ich weg bin. Es würde ihm erst auffallen, wenn seine Anzüge nicht aus der Reinigung abgeholt werden oder er selbst den Tisch für das Dinner mit der nächsten Blondine reservieren muss. Warum bin ich also noch hier?
    Ich denke, wir alle kennen die Antwort.
    Ich habe zugelassen, dass er mir wichtig geworden ist.
    Ich verbringe mehr Zeit damit, sein Leben zu leben als mein eigenes.
    Was er da las, gefiel Shane überhaupt nicht.
    Was meint ihr Leser dazu? Soll ich kündigen und aufhören, mich selbst zu quälen? Soll ich endlich einsehen, dass er niemals aufblicken und mich bemerken wird? In mir niemals die Frau sehen wird, die ich wirklich bin? Soll ich akzeptieren, dass ich für ihn immer nur die hervorragende Assistentin sein werde?
    Mit immer mürrischer werdendem Gesicht las er weiter.
    Die Antwort auf diese Frage ist Nein. Die Zeit ist gekommen, meinen Job aufzugeben und etwas Neues zu beginnen, solange ich noch kann. Deshalb an alle Assistentinnen da draußen – alle, die mir in den letzten Monaten geschrieben und mir ihre eigene Geschichte berichtet haben: Ich denke, dies ist ein Abschied.
    Abschied?
    Wenn ihr diese Zeilen lest, bin ich vermutlich schon lange weg. Ich werde euch vermissen. Ich werde diese Kolumne vermissen. Mist, ich werde auch meinen Chef vermissen.
    Ich wünsche euch alles Gute mit eurem Boss. Ich werde euch nie vergessen.

2. KAPITEL
    Shane drückte die Taste der Sprechanlage, und als Rachel sich eine Sekunde später meldete, fuhr er sie an: „Kommen Sie sofort zu mir.“
    Einen Moment später wurde die Doppeltür geöffnet, und Rachel trat mit einem Block in der Hand ein. „Was gibt es?“
    „Haben Sie Tess’ Kolumne ‚Jetzt rede ich‘ für März gesehen?“
    „Jaahaa …“
    „Dann wissen Sie also, dass sie darüber nachdenkt zu kündigen?“
    Rachel holte tief Luft und drehte für einen Moment das Gesicht zur Seite. Bewusst setzte sie eine höflich interessierte Miene auf. Der Entschluss, ihren Job zu kündigen, war keine einfache Entscheidung gewesen, doch sie wusste, dass es die richtige war. Die Leser nach ihrer Meinung zu fragen, war nichts anderes gewesen als die Möglichkeit, diese Absicht mitzuteilen.
    Leise schloss sie die Tür und ging über den dicken roten Teppich zu seinem Schreibtisch. „Das habe ich gelesen. Wo liegt das Problem?“
    „Wo das Problem liegt?“ Shane knallte Tess’ Kolumne, die er immer noch in den Händen hielt, auf den Tisch und stand auf. „Sie ist bei unseren Lesern zu beliebt. Das ist das Problem. Sie kann ihren Job nicht aufgeben. Wir brauchen ihre Artikel.“
    Rachel fragte sich, ob Shane auch so betroffen reagieren würde, wenn sie ihre Kündigung einreichte. Und wenn ja, würde sie ihre Meinung dann ändern? Nein. Sie musste EPH verlassen. Musste in die Welt hinaus und jemand anderes finden, um den sie sich kümmern konnte. Hoffentlich jemanden, der ihre Fürsorge erwiderte.
    Sie schüttelte den Kopf, als sie sich auf den schwarzen Sessel vor Shanes Schreibtisch setzte. Noch einmal atmete sie tief durch, um ihre Stimme unter Kontrolle zu beringen. „Ich glaube nicht, dass sie es aus einer Laune heraus tut. Sie hat offensichtlich gründlich nachgedacht. Eine gute Stelle gibt man nicht so ohne Weiteres auf.“
    Dies konnte Rachel nun wirklich mit Sicherheit behaupten, denn sie hatte tatsächlich die letzten fünf Monate damit verbracht, sich davon zu überzeugen, dass eine Kündigung der richtige Schritt war.
    Er sah sie argwöhnisch an. „Wissen Sie etwas, was Sie mir sagen sollten?“
    „Wie kommen Sie denn darauf?“ Kein schlechter Schachzug, sagte sie sich. Hinhalten, ohne wirklich zu lügen.
    Sie atmete hörbar aus und schob eine Strähne ihrer honigblonden Haare hinters Ohr. Sie biss sich auf die Unterlippe,

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