Collection Baccara Band 334
Lenkrad.
Kate.
Überraschenderweise – seine Lippen hatten ihre ja kaum berührt – spürte er einen Hauch ihres Geschmacks auf seinem Mund. Er bemerkte ein seltsames Ziehen in seiner Brust. Irgendwie mochte er das Gefühl. Ein Schauer lief an seiner Wirbelsäule hinauf, und er lächelte, als er den Motor startete und zu seinem Hotel auf dem Vegas-Strip zurückfuhr.
Zwanzig Minuten nachdem er dem Parkwächter seine Autoschlüssel gegeben hatte, lag Hawk im Bett. Er verlor sich in Fantasien von Kate, von ihrem nackten, eng an ihn geschmiegten Körper.
Plötzlich schreckte er schweißbedeckt hoch. Er fror, er war erregt und frustriert. Ihm war nicht einmal bewusst gewesen, dass er eingeschlafen war, bis er bei dem intensivsten Teil seiner Traumfantasie aufwachte. Sein Körper schmerzte vor Verlangen.
Wohl wissend, dass er drastische Maßnahmen ergreifen musste, um die in ihm pulsierende Leidenschaft abzukühlen, schleppte er seinen Körper vom Bett zum Badezimmer.
Verdammt, er hasste kalte Duschen.
Kate stand an einem Seitenfenster und schob den Vorhang ein klein wenig zur Seite. Mit der Zunge über ihre Lippen streichend, schaute sie hinaus, bis sie Hawk nicht mehr sehen konnte.
Aber sie konnte ihn schmecken.
Lächerlich, sagte sie zu sich selbst und ließ den Vorhang sinken. Dieses kaum merkliche Streicheln seines Mundes war nicht einmal annähernd ein Kuss gewesen. Kate ging ins Schlafzimmer und fragte sich, warum um alles in der Welt sie dachte, sie könne ihn schmecken. Es musste eine Sinnestäuschung sein. Um das zu überprüfen, ließ sie ihre Zunge nochmals über ihre Unterlippe gleiten und atmete tief ein.
Nein, es war keine Sinnestäuschung. Sie konnte ihn tatsächlich schmecken, und sie mochte den Geschmack. Sie mochte ihn sogar sehr und befürchtete, dass ein echter, tiefer Kuss von Hawk sie süchtig machen könnte … so wie intensive dunkle Schokolade.
Ein tiefer Kuss von Hawk. Kate spielte den Gedanken wieder und wieder in ihrem Kopf ab, schluckte, um ihre trockene Kehle zu befeuchten, und begann, sich auszuziehen. Bei dem normalerweise einfachen Vorgang verhedderten sich ihre Hände, und sie fluchte in sich hinein.
Sie hatte es gerade geschafft, ihre Bluse aufzuknöpfen, als das Telefon läutete.
Hawk? Kate erstarrte, ihr Herz klopfte wie wild. Es läutete und läutete, und schließlich schnappte Kate sich den Hörer. Damit ihre Stimme nicht zitterte, holte sie tief Luft, bevor sie sich meldete.
„Hallo.“
„Wer war dieser Typ?“, schnauzte Jeff.
Kate verspannte sich. „Das geht dich nichts an.“
„Oh doch“, blaffte er zurück. „Du gehörst mir, und das weißt du auch.“
„Ich habe dir nie gehört“, entgegnete sie eisig. „Und ich habe vor Monaten mit dir Schluss gemacht, wie du sehr wohl weißt.“
„Du warst beleidigt. Und …“
„Nein“, fuhr sie ihm ins Wort. „Du hattest mich wieder mal mit deinen Gemeinheiten niedergemacht. Ich hatte endgültig genug.“
„Ich gebe nicht auf, Kate. Ich weiß, dass du mich liebst.“ Plötzlich war seine Stimme weich und einschmeichelnd. „Ich werde dich zurückgewinnen.“
„Bis jetzt war ich nachsichtig, Jeff“, sagte sie mit scharfer Stimme. „Aber damit ist Schluss. Wenn du mich noch ein einziges Mal belästigst, werde ich dich anzeigen. Und diesmal meine ich es ernst.“
„Natürlich“, sagte er in honigsüßem Ton. „Du meinst es jedes Mal ernst, was mir nur bestätigt, dass du es nicht ernst meinst.“
Kate atmete tief, um ihre Wut zu bezwingen. Wie um alles in der Welt hatte sie diesen klebrig-süßen Ton je attraktiv finden können? Jetzt widerte Jeffs Gesülze sie an. Er widerte sie an.
„Ich habe nur drei Worte für dich, Jeff …“, begann sie.
„Ja. Ich weiß. Wie ich gerade sagte, du liebst mich.“
„Geh zum Teufel!“ Damit legte sie auf.
Bebend stand sie da und starrte aufs Telefon, als könnte Jeff sie jeden Moment attackieren.
Zur Hölle mit ihm!
Sie hatte genug. Morgen würde sie einen Anwalt aufsuchen, damit dieser eine gerichtliche Verfügung gegen Jeff erwirkte.
Nun tat Kate etwas, was sie wegen eventueller Notfälle in ihrer Familie noch nie getan hatte: Sie zog das Telefonkabel aus der Buchse und stellte ihr Handy ab.
Bevor sie zu Bett ging, überprüfte Kate die Schlösser an der Wohnungstür, obwohl keiner ohne einen Sicherheitsschlüssel von der Lobby ins Treppenhaus gelangen konnte. Dann checkte sie die Schlösser an der Balkontür und an sämtlichen Fenstern. Alles
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