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Collection Baccara Band 334

Collection Baccara Band 334

Titel: Collection Baccara Band 334 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Hohl , Maureen Child , Merline Lovelace
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können im Bexar County Courthouse heiraten“, fuhr er eifrig fort. „Ein alter Freund meines Vaters ist dort Friedensrichter. Ich werde ihn anrufen und fragen, ob er bereit ist, uns zu trauen.“ Prompt zog Blake sein Handy aus der Hosentasche. „Pack schon mal das Wichtigste ein, das du in Oklahoma brauchst. Den Rest bringt dir dann das Umzugsunternehmen.“
    Grace konnte nur staunen über die Perfektion, mit der Blake alles vorbereitet hatte. Ihr schwirrte der Kopf. „Warst du dir denn so sicher, dass ich deinen Antrag annehmen würde?“
    Ihr zukünftiger Mann antwortete mit ernster Miene: „Ich war mir sicher, dass du Molly sehr liebst und sie nicht allein lassen würdest.“
    Gut drei Stunden später machten sich die beiden auf den Weg. Blake fuhr eine seiner Luxuslimousinen, die er sich vorsorglich hatte kommen lassen. Als Grace durch die regenverhangene Frontscheibe schaute, kam ihr die Situation reichlich unwirklich vor.
    Wie alle kleinen Mädchen hatten sie und ihre Cousine sich früher als Braut verkleidet und mit einer alten Spitzentischdecke um die Schultern stundenlang Hochzeit gespielt. Wenn die eine bei der anderen übernachtete, dachten sie sich verschiedene Versionen ihres Hochzeitstages aus. Graces Lieblingsvorstellung war eine nach Blumen und Kerzen duftende Kirche, in der sie als strahlende Braut ganz in Weiß in Gegenwart all ihrer Freunde vor den Altar trat.
    Sie hatte sich auch noch eine intimere Version ausgedacht. Da waren nur sie mit ihrer Cousine als Brautjungfer, ein attraktiver Bräutigam und ein Priester in einem offenen Pavillon inmitten grüner Hügel, während der engere Familienkreis, davor auf weißen Plastikstühlchen sitzend, die Zeremonie verfolgte. Manchmal hatte Grace auch mit dem Gedanken gespielt, sich in einer der Hochzeitskapellen von Las Vegas von „Elvis“ zum Traualtar führen zu lassen. Aber das war ihr eigentlich zu kommerziell und nicht romantisch genug.
    Erst als sie angekommen waren und Grace mit Blake über den nassen Parkplatz zum Bexar County Courthouse stiefelte, wurde ihr richtig bewusst, wie real die Situation war. Bei dem dunklen, wolkenverhangenen Himmel sah das Sandsteingebäude mit den durch die Feuchtigkeit schmutzig grau verfärbten Türmchen wie ein Gefängnis aus. Es machte einen düsteren, ja unheilvollen Eindruck, als die beiden die Granitstufen zum Eingang hinaufstiegen.
    Auf der Milchglasscheibe der Tür hieß ein Schriftzug die Besucher zwar willkommen, aber der unfreundliche Schalterbeamte zeigte wenig Interesse für ihr Anliegen. Gelangweilt gähnend, reichte er dem Brautpaar das Bewerbungsformular. Fünf Minuten später und um fünfunddreißig Dollar ärmer, betraten sie dann die Räumlichkeiten von Richter Victor Honeywell. Wenigstens dessen Vorzimmerdame war begeistert.
    Die wohlbeleibte ältere Frau sprang sogleich auf und begrüßte Grace und Blake herzlich. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir hier das letzte Mal eine spontane Trauung hatten. Heutzutage brauchen die Bräute anscheinend ein ganzes Jahr, nur um sich für ein Kleid zu entscheiden.“
    Das traf auf Grace wirklich nicht zu. Sie war aus ihren Shorts geschlüpft und hatte ein luftiges weißes Leinenkleid übergeworfen, das sie kürzlich im Ausverkauf erstanden hatte.
    Blake hingegen war gut vorbereitet auf alle Eventualitäten einschließlich einer Hochzeit angereist. Während Grace ein paar Sachen zusammengepackt hatte, hatte er seinen Kleidersack aus dem Wagen geholt. Für die Trauung trug er einen dunklen Anzug aus feinstem Tuch und dazu eine exklusive Seidenkrawatte, die sicher mehr gekostet hatte, als Grace in einer Woche verdiente. Der Blick der Vorzimmerdame blieb für ein Weilchen mit sichtlichem Wohlgefallen an Blakes Schultern haften, bevor sie sich an die Braut wandte.
    „Diese Blumen hier sind gerade für Sie gekommen.“
    Sie bückte sich und zauberte aus einem offenen Schränkchen einen elegant gebundenen Strauß weißer Rosen hervor. Um die Stiele war ein handbreites blaues Band geschlungen.
    „Das Band kommt von mir, es ist der Gürtel meines Regenmantels“, erklärte sie augenzwinkernd. „Sie kennen ja sicher den alten amerikanischen Brauch. Die Braut sollte etwas Geborgtes und etwas Blaues tragen.“
    Plötzlich fühlte Grace einen Kloß im Hals, den sie jedoch tapfer herunterschluckte, als sie den Strauß in Empfang nahm und die edlen Rosen bewunderte. „Besten Dank.“
    „Gern geschehen. Und das ist für Sie, junger Mann.“ Mit leuchtenden

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