Collection Baccara Band 334
diese Sache mit dem Detektiv sein. Weißt du, eigentlich mische ich mich ja nicht gern in das Leben meiner Söhne ein, aber …“ Zögernd lächelnd, hielt sie inne, um Graces Reaktion abzuwarten.
Als Grace jedoch nicht mit der Wimper zuckte, nahm Delilah sich etwas zurück. „Okay, okay, manchmal mische ich mich schon ein. Ehrlich gesagt dachte ich, dass du dich mit Blake in dieser Sache geeinigt hast.“
„Habe ich auch, mehr oder weniger.“
Während Molly mit den Diamantanhängern am Armband ihrer Großmutter spielte, konzentrierte Delilah sich ganz auf ihre Schwiegertochter. „Lass uns noch einmal darüber sprechen. Danach werde ich das Thema niemals mehr erwähnen, das verspreche ich dir.“
Aber Grace kannte ihre Schwiegermutter schon zu gut, um ihr das abzunehmen. Ebenso wenig glaubte sie, dass Delilah sich tatsächlich aus dem Leben ihrer Söhne heraushalten wollte. Wenn Mutter etwas nicht passte, ließ sie nicht locker.
„Ich finde es in Ordnung, dass du dein Versprechen gegenüber deiner Cousine gehalten hast“, erklärte Delilah ernst. „Aber sie ist tot, und du bist jetzt verheiratet, Grace. Du solltest wissen, was dir am wichtigsten ist, wem du mehr Loyalität schuldest.“
Selbst als Delilah merkte, dass Grace sich verspannte und ihre Augen ärgerlich blitzten, ließ sie sich nicht beeindrucken. „Nun mach, dass du fortkommst und dir ein anständiges Kleid kaufst. Aber vor allem denk darüber nach, was ich dir gerade gesagt habe.“
Auf der Fahrt zu der exklusiven Boutique schäumte Grace vor Wut. Ihre Schwiegermutter brauchte sie wirklich nicht zu belehren, wie man sich loyal verhielt. Ihr halbes Leben hatte Grace sich um ihre unglückliche Cousine gekümmert, hatte ihr beigestanden im Kampf gegen den brutalen Ehemann, hatte jeden Cent, den sie erübrigen konnte, für sie geopfert.
Als Grace die Boutique von Helen Jasper erreicht hatte, fühlte sie sich noch zu aufgewühlt, um direkt hineinzugehen. Sie blieb noch eine Weile auf dem Parkplatz in der Nähe des Geschäfts in ihrem Jaguar sitzen, um erst einmal ihre Gedanken zu ordnen. Aber je mehr sie über Delilahs Worte nachdachte, desto unsicherer wurde sie. Vielleicht war der Vorwurf ihrer Schwiegermutter berechtigt, vielleicht war sie durch ihre furchtbaren Erlebnisse nicht mehr objektiv.
Grace hatte so sehr mit ihrer Cousine gelitten, dass sie Blakes Sichtweise einfach nicht verstand. Aber warum lasse ich ihn die Sache nicht auf seine Weise angehen? fragte sie sich. Blake handelte bei jedem Problem kühl und bedacht. Zudem verfügte er über alle finanziellen Mittel, um Jack Petrie zu bekämpfen. Aber vor allem war er Mollys Vater. Er liebte seine Tochter abgöttisch und würde nicht zulassen, dass ihr jemand ein Haar krümmte.
Ja, Delilah hat recht, ich sollte Blake lieber alles erzählen, was ich über Anne weiß. Das bin ich ihm schuldig. In erster Linie muss ich loyal zu meiner Familie sein.
Als Grace sich zu diesem Entschluss durchgerungen hatte, fühlte sie sich sehr erleichtert. Danach machte ihr auch das Shoppen Spaß, zumal Helen Jasper die Modelle der besten Designer aus Oklahoma führte und außerdem ein erstaunliches Gespür dafür hatte, was ihrer jungen Kundin stand.
So kaufte Grace nicht nur ein aufregendes Cocktailkleid in traumhaften Blautönen, sondern auch zwei perlenbestickte Tops und eine dazu passende Palazzo-Hose.
Der Einkauf bei der freundlichen Helen Jasper hatte etwa eine Stunde gedauert. Mit mehreren großen Tüten bepackt, kehrte Grace zum Parkplatz zurück. Sie stellte sich schon vor, wie Blake reagieren würde, wenn sie ihm am Abend das neue Kleid mit dem supertiefen Rückenausschnitt vorführte.
Vor ihrem Jaguar nahm sie ihren Schlüsselbund aus der Handtasche, drückte auf die Türöffnertaste des Autoschlüssels und legte ihre Tasche auf den Beifahrersitz. Gerade wollte sie die Tüten in den Kofferraum bringen, als ein schwarzer SUV scharf um die Ecke bog und abrupt in der Parklücke neben ihr hielt. Der Fahrer fuhr so rücksichtslos, dass er fast die geöffnete Tür gestreift hätte und Grace zur Seite springen musste.
Am liebsten hätte sie dem Rowdy die Meinung gesagt, aber das hätte wohl doch keinen Zweck, und sie wollte sich nicht aufregen. Ohne Kommentar bückte sie sich nach den Tüten, die ihr in der Hektik aus der Hand gerutscht waren. Erst als Grace sich wieder aufrichtete, betrachtete sie aus den Augenwinkeln den Fahrer. Er hatte zwar den Motor ausgestellt, machte aber keinerlei
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