Collection Baccara Band 334
Vater bist. Meine Cousine ist tot, und Petrie ahnt nichts von dem Kind. Ich hoffe und bete, dass es so bleibt.“
„Wovor hast du solche Angst, Grace? Und warum ist Hope vor ihm geflüchtet? War dieser Kerl gewalttätig? Du kannst es mir doch sagen.“
„Es ist schwer zu beschreiben“, erwiderte sie bitter. „Soviel ich weiß, hat er sie nicht geschlagen. Aber er ist ein Teufel, und seelische Grausamkeit kann viel schlimmer sein.“
„Dann muss ich Molly ja erst recht vor ihm beschützen.“ Blake hatte natürlich längst darüber nachgedacht. Als renommierter Jurist verfügte er über ausgezeichnete Beziehungen bis in die höchsten richterlichen Kreise. Er sah keinen Grund, warum er sich vor Petrie fürchten sollte.
Aber Grace wusste es besser. Petrie war schon immer krankhaft eifersüchtig gewesen und hatte seine Frau wie eine Sklavin weggesperrt, auch wenn das nach außen hin anders aussah. Er war kein normaler Mann, sondern ein gestörter Sadist, der sich auch nach dem Tod seiner Frau hundertprozentig an Blake und dem Kind rächen würde.
„Ja, du musst Molly unter allen Umständen vor ihm schützen, Blake. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie furchtbar seine Rache wäre. Abgesehen von enormen Geldforderungen, würde er einen Prozess anstrengen, um dir die Vaterschaft abzuerkennen. Du weißt ja, dass sich so etwas über Jahre hinziehen kann.“
„Natürlich, aber vor einem Rechtsstreit habe ich als Jurist nun wirklich keine Angst.“
In gewisser Weise konnte Grace Blakes Reaktion verstehen. Dennoch wollte sie ihm die möglichen Konsequenzen drastisch vor Augen führen.
„Bitte stell dir doch vor, was so ein Rechtsstreit für Molly bedeuten würde. In ein paar Jahren wird sie vielleicht im Internet surfen, um etwas über ihre Mama zu erfahren. Dann könnte sie Schlagzeilen finden wie Millionär verführte Ehefrau eines hoch dekorierten Polizisten und beansprucht Kind oder Polizist nennt seine verstorbene Ehefrau eine Hure – was wird aus dem armen Kind? “.
„Ich glaube, du übertreibst, Grace.“
„Bitte, Blake, lass die Sache auf sich beruhen, sonst könntest du in ein gefährliches Pulverfass stoßen. In ein oder zwei Jahren werden alle glauben, dass Molly unsere Tochter ist. Auch Petrie wird keinen Verdacht mehr schöpfen.“
Auf einmal wurde Blakes Gesichtsausdruck hart. Er konnte nicht glauben, dass Grace es wagte, seinem Gerechtigkeitssinn zu widersprechen. „Du willst also mit dem Lügen weitermachen“, bemerkte er kalt.
„Ja.“
Blake muss doch einsehen, dass ich es nur Molly zuliebe tue, dachte sie verzweifelt.
12. KAPITEL
„Grace will mir einfach nicht vertrauen“, erklärte Blake seinem Zwillingsbruder verzweifelt und umfasste sein Bierglas fester.
Die beiden saßen in einem beliebten Pub, nicht weit entfernt von der DI-Firmenzentrale. Am Nachmittag hatten sie mit einem wichtigen Lieferanten verhandelt und am Abend japanische Kunden zum Dinner ins feinste Steakhaus von Oklahoma City eingeladen. Die Japaner waren zeitig in ihr Hotel zurückgefahren, sodass Blake und Alex sich noch ein Bier genehmigen wollten.
Auch nach diesem anstrengenden Tag konnte Blake nicht abschalten, sondern musste immerzu an seine Frau denken.
„Ich kann Grace verstehen, dass sie ihr Versprechen halten will und das Geheimnis ihrer Cousine nicht ausplaudert“, fuhr er fort. „Aber obwohl wir verheiratet sind, traut sie mir immer noch nicht zu, dass ich mit diesem Petrie fertigwerde.“
Alex wusste, wie sehr Blake die ganze Sache aufregte, und versuchte, ihn zu beschwichtigen. „Grace kennt Petrie eben persönlich, im Gegensatz zu uns.“
„Aber wir wissen genug. Der miese Kerl hat seine Frau derart terrorisiert, dass sie vor ihm fliehen musste. Jetzt meidet meine Frau aus Angst auch die Öffentlichkeit. Selbst Mutter ist schon aufgefallen, dass Grace sich bei den Benefizveranstaltungen immer im Hintergrund hält und sich nicht fotografieren lässt.“
„Tatsächlich? Ich würde sagen, dass du selbst aber auch ziemlich pressescheu bist.“
„Danke, Bruderherz“, entgegnete Blake zynisch. „Deine Bemerkung hilft mir besonders weiter.“
„Ach, Blake, was solch ich noch dazu sagen? Du kennst doch meine Meinung.“
„Ja, richtig, du hast ja vorgeschlagen, dass ich nach San Antonio fliegen und mir den Kerl einfach vorknöpfen soll.“
„Falsch, ich meine, dass wir beide gemeinsam Klartext mit ihm reden sollten.“
„Aber es ist allein mein Problem, Alex. Ich muss selbst damit
Weitere Kostenlose Bücher