Collection Baccara Band 334
gesprächig.“
„Du hast gerade ein Mal einen Satz gesagt.“
Donna kniff die wunderschönen Augen zusammen. „Weißt du, ich mag keine Männer, die mich unter Druck setzen.“
Unglaublich. Vorhin hatte er fast begonnen, sie zu mögen. Komisch, dass sie ihm besser gefiel, wenn sie unter einem Kater litt.
„Und ich mag keine jammernden Frauen“, gab er zurück.
„Wie bitte?“ Sie richtete sich auf. „Wer jammert hier? Du hast doch selbst gesagt, dass ich kaum geredet habe.“
„Man merkt dir an, was in dir vorgeht.“
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“
„Ich muss nur in dein Gesicht sehen.“
„Oh, ein Gedankenleser. Interessant.“
„Schluss jetzt, Donna!“
„Womit, Jack?“ Genervt blickte sie ihn an. „Ich dachte, du wolltest, dass ich mit dir rede.“
Es reichte ihm langsam. „Vergiss es“, schnappte er. „Ich habe meine Meinung geändert.“
„Was für ein Mann. Du weißt offenbar nicht, was du willst.“
„Was soll das wieder bedeuten?“
Der humorvolle Ausdruck in ihren Augen war verschwunden. „Nichts.“
„So, so“, war auf einmal eine tiefe Stimme zu hören, die sie beide erschreckte. Gleichzeitig wandten sie sich dem Mann zu, der plötzlich an ihrem Tisch stand.
Jack stand sofort auf. „General Stratton. Guten Abend.“
Stratton trug einen hellgrauen Anzug, führte sich aber trotzdem erhaben auf – als wäre er in Uniform erschienen. „Den wünsche ich Ihnen auch.“
Jack wollte sich entspannen, doch das fiel ihm in Anwesenheit dieses wichtigen Mannes nicht eben leicht.
„Wie geht es meiner Lieblingspatentochter und ihrem frisch angetrauten Mann heute Abend?“, fragte der General und lächelte Donna an.
Langsam erhob sie sich von ihrem Stuhl und gab ihrem Onkel einen Kuss auf die Wange. „Es geht uns gut, Onkel Harry.“
General Stratton? Jack bekam einen Schweißausbruch. Onkel Harry? Du meine Güte! Worauf hatte sich Jack hier bloß eingelassen?
Er hatte nur den Ruf des Colonels retten wollen. Und plötzlich sah er sich von mächtigen Männern umgeben, mit denen er nichts zu tun haben wollte. Generäle, Colonels. Das alles schien mit jeder Stunde schlimmer zu werden.
„Ihr hättet auf mich warten sollen“, meinte der General. „Warum habt ihr nicht eine große Hochzeit auf dem Stützpunkt veranstaltet, an der alle teilnehmen können?“
Jacks Mund war vollkommen ausgetrocknet. Als er seine Frau ansah, stellte er verblüfft fest, dass sie ihn plötzlich anlächelte, bevor sie sich wieder an den General wandte.
„Oh, Onkel Harry“, seufzte sie. „Es war viel romantischer so.“
Romantisch? Er musste an ihre Hochzeit denken, die alles andere als das gewesen war. Sollte er nun erleichtert oder besorgt sein, dass seine Frau so eine gute Lügnerin war?
General Stratton beugte sich nach vorn, küsste Donnas Stirn und seufzte. „Ich kann mich noch schleierhaft daran erinnern, wie es ist, frisch verliebt zu sein.“ Dann wandte er sich an Jack und sagte ernst: „Behandeln Sie die junge Dame ja gut, First Sergeant. Ansonsten bekommen Sie es mit mir zu tun.“
Na wunderbar!
„Ja, Sir“, erwiderte Jack wie aus der Pistole geschossen.
Stratton nickte und tätschelte Donnas Schulter. „Amüsiert euch gut. Ich muss meine Frau finden, bevor sie mit einem jungen Major durchbrennt.“ Damit ging er fort.
Jack und Donna starrten sich daraufhin eine Weile wortlos an.
Schließlich zuckte sie mit den Schultern.
„Oje!“, flüsterte Jack und entspannte sich ein wenig. Da der General gegangen war, musste er nicht mehr strammstehen.
„Was ist aus dem stahlharten Marine geworden, der mich heute gerettet hat, als mein Vater aufgetaucht ist?“, fragte sie leise.
„Er ist schockiert.“ Jack wusste, dass einige seiner Freunde bereits von seiner Hochzeit gehört hatten. Bestimmt hatten sie es schon weitererzählt. Ganz sicher waren alle darüber bestürzt, wen er geheiratet hatte.
„Vielleicht brauchst du etwas Bewegung.“
„Wie bitte?“ Verwirrt sah er sie an.
Als sie den Kopf schüttelte, streifte ihr schwarzes Haar ihre Wangen. Er versuchte, nicht darauf zu achten. Verdammt, das war gar nicht so einfach.
„Tanz mit mir, First Sergeant.“
Rasch warf er einen Blick auf die volle Tanzfläche. Die Band hatte gerade begonnen, ein langsames Lied zu spielen, weshalb die Paare eng umschlungen tanzten.
Donna kam um den Tisch herum und stellte sich vor Jack. Sie legte den Kopf schief und sah ihm in die Augen. „Tanzen. Du weißt schon, man
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