Collection Baccara Band 334
und freigegeben werden.“
„Kann ich nicht jemanden beauftragen, der es putzt?“
„Nein, Ma’am, wir haben unsere eigenen Leute dafür.“
Donna griff nach einem Stift, der auf dem Schreibtisch lag, und begann auf einem Notizblock zu kritzeln. „Wann genau wird das Haus fertig sein, Leutnant? Können Sie mir wenigstens das sagen?“
„Nein, Ma’am.“
Langsam begann sie, das Wort Ma’am zu hassen. „Wie wäre es mit einem Hinweis?“, fragte sie verzweifelt.
Er lachte, und Donna knurrte innerlich.
„Wenn ich Sie wäre, würde ich mit Mittwoch rechnen“, meinte er schließlich.
Großartig. In Jacks Wohnung im Trakt der Unteroffiziere konnte sie nicht einziehen, weil dieser ausschließlich für Junggesellen bestimmt war. Ihr Apartment befand sich in Maryland. Zu weit, um zu pendeln.
Seufzend blickte sie sich im Büro ihres Vaters um. Sie mussten wohl einige weitere Tage beim Colonel bleiben. Da sie und Jack kaum miteinander redeten, war es ganz gut, dass ihr Vater als Puffer fungierte.
Vor ihrem inneren Auge sah sie Szenen des vergangenen Abends. Sie waren spät angekommen. Alle waren müde von der langen Reise und deshalb schweigsam gewesen. Jack hatte ritterlich die Koffer in das Haus des Colonels getragen und war anschließend plötzlich verschwunden. Vorher hatte er etwas davon erzählt, dass er in seine Wohnung gehen wollte, um ein paar Dinge zu holen. Aber Donna hatte es sofort als Fluchtversuch interpretiert.
Länger als eine Nacht konnte er jedenfalls nicht dort bleiben. Nicht, wenn er verhindern wollte, dass seine Kameraden an ihrer Ehe zu zweifeln begannen.
Und das brachte sie wieder zu ihrem Problem zurück.
„Das ist alles, was Sie für mich tun können?“, fragte sie den genervten Mann am anderen Ende der Leitung.
„Ja, Ma’am.“
Sie schnaubte. „Danke vielmals.“
„Keine Ursache. Oh, und herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Hochzeit mit dem First Sergeant, Ma’am.“
Sie legte auf und starrte auf den Notizblock. Während des Gesprächs hatte sie unbewusst einen Galgen mit Schlinge und einer kleinen Treppe gekritzelt.
„Das muss ein Zeichen sein“, murmelte sie und stand auf. Anschließend riss sie den Zettel ab und warf ihn in den Papierkorb.
„Verheiratet?“ Artillerieoffizier Tom Haley schüttelte den Kopf und hielt sich eine Hand ans Ohr, als hätte er sich verhört. „Verheiratet?“
Jack zuckte nur mit den Schultern. Sein Freund Tom war im Urlaub gewesen, deshalb hatte er nichts von den Gerüchten mitbekommen. Jack nahm an, dass es einen weiteren Tag dauern würde, bis die Nachricht zu allen auf dem Stützpunkt durchgedrungen war. „Musst du das ständig wiederholen?“
„Tut mir leid“, erwiderte Tom. „Ich habe nur nie geglaubt, dass du einmal dieses Wort nur in den Mund nehmen würdest.“
„Tja, ich ebenso wenig.“
„Sie muss etwas Besonderes sein.“ Neugierig sah Tom ihn aus seinen blauen Augen an, die einen perfekten Kontrast zu seinem blonden Haar bildeten. „Wer ist sie?“
Nun war es so weit. Jack wusste genau, dass sein Leben zur Hölle werden würde, sobald seine Freunde erfuhren, wen genau er geheiratet hatte.
„Ihr Name ist Donna“, sagte er zögerlich.
„Donna wer?“
„Harris.“ Jack wollte Zeit schinden.
Tom warf einen Stift auf ihn, der ihn nur knapp verfehlte. „Das habe ich mir gedacht. Wie aber lautet ihr Mädchenname?“
„Was macht das für einen Unterschied?“
„Gibt es einen Grund, warum du mir ihren vollen Namen verheimlichst?“
Jack wusste, dass er seinen Freund nicht länger hinhalten konnte. Tom wurde nur noch neugieriger. Außerdem würde es in ein paar Tagen sowieso jeder wissen. Deshalb nahm er all seinen Mut zusammen. „Gut. Ihr Mädchenname ist Candello.“
„Candello …“ Tom lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf seinen Schreibtisch. Nachdenklich faltete er die Hände vor der Brust und wiederholte den Namen. „Candello. Warum kommt mir …?“ Er brach ab. Plötzlich stellte er die Füße wieder auf den Boden und richtete sich auf. Ungläubig sah er Jack an. „Die Tochter des Colonels? Bist du wahnsinnig?“
Unzurechnungsfähig eher, dachte Jack. „Nein. Nur verheiratet.“
„Du musst den Verstand verloren haben.“ Tom schoss von seinem Stuhl hoch und durchquerte den Raum. Als er vor Jack stand, stemmte er beide Hände auf seinen Schreibtisch und beugte sich zu ihm. „Weißt du nicht, wie viel Ärger es bedeutet, die Tochter des Colonels zu
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