Collection Baccara Band 335 (German Edition)
Lyon.
„Stimmt. Mein Vater findet das gar nicht toll. Aber die beiden helfen mir mehr, als ich jemals wiedergutmachen kann. Und um deine Frage zu beantworten: Tan und Molly fahren nur in die Stadt, wenn es unbedingt sein muss. Sie sind mir gegenüber viel zu loyal, um zu tratschen. Ehrlich gesagt, mochten sie Will nicht. Sie wären nach meinem Umzug zu Will hiergeblieben, um sich um alles zu kümmern. Sonst hätte ich die Ranch verkaufen müssen.“
Lyon verzog das Gesicht. „Und jetzt werden sie mir voller Misstrauen begegnen, weil ich plötzlich hier einziehe.“
„Oh nein, sie wissen, dass du mich aus dem Auto gerettet hast“, protestierte Hope. „Und sie werden dich genauso wunderbar finden wie ich.“
„Erzählst du ihnen von dem Baby?“
„Das sollte ich wohl tun – falls irgendetwas passiert. In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft kann noch einiges schiefgehen. Und auch später. Was ist, wenn ich stürze oder einen Unfall habe. Sie müssen es wissen, damit sie notfalls Hilfe holen können.“
„Und um mich sofort zu benachrichtigen.“
Hope legte die Arme um ihren Körper, als müsse sie sich selbst festhalten. Seine Sorge rührte sie, seine sanfte Stimme war wie eine Liebkosung und weckte Sehnsüchte, an die sie besser nicht dachte. „Danke, Lyon.“
„Ich denke, die wichtigsten Dinge sind jetzt geklärt. Aber wir brauchen noch einen Verlobungsring.“
„Nein! Oh, nein. Bitte, gib dafür kein Geld aus. Was ich gerne haben möchte, ist ein schlichter Ehering.“
Lyon runzelte die Stirn. „Das sagst du nicht, um mein Portemonnaie zu schonen, oder? Ich bin vielleicht nicht so wohlhabend wie Will, aber ich bin auch nicht mittellos, Hope.“
„Ich stelle keine Vergleiche an. Außerdem habe ich dir ja erzählt, dass Will finanziell längst nicht so gut dastand, wie er jeden glauben machen wollte. Er hatte viel Land, aber kein Geld. Der Ring, den er mir geschenkt hat, war reine Show. Falls er je gefunden wird, sollen Clyde und Mercy ihn bekommen. Sie können ihn vielleicht verkaufen und mit dem Geld Steuerschulden und sonst etwas bezahlen.“
„Das ist sehr anständig von dir.“
„Es ist das einzig Richtige. Außerdem will ich ihn auch gar nicht haben.“
„Nun, ich weiß, dass nicht jede Frau, deren Beziehung in die Brüche gegangen ist, deine Einstellung teilen würde.“ Er sah auf ihre Hand, die mit einer Haarsträhne spielte. „Okay, dann also ein einfacher Ring. Wir könnten einen aussuchen, wenn wir die Heiratslizenz beantragen. Ich möchte auch einen für mich haben.“
„Wirklich?“ Hope konnte ihr Erstaunen und ihre Freude nicht verbergen. „Danke, Lyon.“
Plötzlich wirkte er nicht mehr müde, sondern zufrieden. „Ich habe in meinem Terminkalender nachgesehen … Was hältst du von nächstem Donnerstag?“
„Wenn wir nachmittags fahren, passt es gut. Vormittags habe ich einen Termin, der länger dauern könnte. Eine ältere Dame, die kürzlich Witwe wurde, möchte sich beraten lassen. Sie hat keine Ahnung von ihren Finanzen, weil ihr Mann sich immer um diese Dinge gekümmert hat.“
„Sie ist bei dir ganz sicher in guten Händen.“
„Bist du einverstanden, wenn wir die Lizenz in Rockwall beantragen? Es liegt so weit entfernt, dass wir vermutlich niemandem von hier über den Weg laufen. Außerdem gibt es dort ein wunderschönes historisches Rathaus. Und der Lake Ray Hubbard wäre eine wunderschöne Kulisse. Ich weiß, dass dies eine Zweckehe ist“, sagte sie wehmütig, „aber dennoch möchte ich gerne, dass es ein besonders schöner Tag wird.“
Sein Blick fiel auf ihre Lippen. „Ich werde alles tun, was du möchtest.“
Wenn er wüsste, dachte Hope. Fast alles, was Lyon sagte oder tat, lenkte ihre Fantasie in verbotene Gefilde.
„Irgendwie geht das viel zu einfach.“ Hope wirkte nachdenklich. „Lyon, ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin.“
„Warte ab, ob du es immer noch sein wirst, wenn ich dir erzählt habe, dass dein Vater angerufen hat.“
„Oh.“ War das der Grund, weshalb er nicht hatte schlafen können? Erneut überkamen sie Schuldgefühle. Lyons Welt wurde von den Harrells auf den Kopf gestellt. „Ich dachte, dass er zuerst mich anrufen würde.“
„Er hat behauptet, es einige Male versucht zu haben.“
Hope schüttelte den Kopf. „Was hat er gesagt?“
„Nichts, was nicht schon bekannt wäre. Ich soll mich von dir fernhalten. Und er will meine Dienstmarke haben.“
„Glaubst du mir jetzt, dass er es
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