Collection Baccara Band 335 (German Edition)
Silvesterabend hatte Lyon Dienst.
Hope verbrachte den letzten Tag des Jahres damit, die Weihnachtsdekoration wieder sorgfältig in Kisten zu verstauen. Tan und Molly boten ihre Hilfe an, doch Hope bestand darauf, dass sie Silvester für sich haben sollten. Am Neujahrstag, während Lyon Schlaf nachholte, halfen ihr beide, die Kisten in die Scheune zu bringen.
In der Woche darauf begannen Hope und Lyon mit dem Geburtsvorbereitungskurs. Außer ihnen waren sieben weitere Paare dabei. Lyon war der Älteste in der Gruppe und musste einige scherzhafte Bemerkungen einstecken. Doch er nahm es sportlich. Allerdings war er sich noch nicht ganz sicher, ob er bei der Geburt wirklich dabei sein wollte.
Summer erstattete keine Anzeige, erzählte aber jedem, dass sie einen rechtlichen Anspruch geltend machen könnte. Doch es gab immer weniger, die ihre Klagen hören wollten. Der Grund für den Bruch mit Ellis Harrell hatte sich schnell herumgesprochen.
Immer mehr Kundinnen blieben Summers Boutique fern. Lyon wertete dies als ein Zeichen dafür, wie beliebt Hope in Cedar Grove war. Schließlich sah sich Summer gezwungen, ihren Lagerbestand weit unter Wert an ein anderes Geschäft in der Stadt abzugeben, und Hope kaufte das Gebäude, das Summer aus ihrer dritten Ehe geblieben war. Das Letzte, was sie hörten, war, dass Summer nach Memphis gezogen war.
Hope vermietete das Gebäude zu günstigen Konditionen an Lara Conti. Sie vereinbarten einen Jahresvertrag. Danach wollten sie gemeinsam die Bücher überprüfen und sehen, wie es weitergehen sollte. Insgeheim plante Hope, ihr das Haus zu verkaufen. Laras Catering-Service hatte sich gut entwickelt. Sie war bereits für den Valentinstag ausgebucht, sollte eine Osterfeier und eine Verlobungsparty ausrichten. Die junge Frau wirkte glücklich wie noch nie. Hope wusste, dass dies nicht nur an den vollen Auftragsbüchern lag, sondern auch an Cooper, der einen Großteil seiner Freizeit bei Lara verbrachte. Laras Söhne fanden den CSI-Mann super.
Lyon war ohne Frage dort angekommen, wo er sein wollte. Die drei kleinen Worte blieben weiterhin unausgesprochen zwischen ihnen, dennoch war Hope glücklicher als je zuvor in ihrem Leben. Langsam kam sie zu dem Schluss, dass Worte überbewertet wurden.
In der zweiten Januarwoche brach der Winter in Cedar Grove und im ganzen Norden und Osten von Texas aus. Als Hope morgens ins Büro fuhr, schneite es. Mittags setzte gefährlicher Eisregen ein. Hope schickte Freddie frühzeitig nach Hause. Sie selbst wollte nur noch den Bericht fertigstellen, an dem sie arbeitete, und sich dann auch auf den Heimweg machen. Es fiel ihr jedoch schwer, sich zu konzentrieren. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Lyon. Er musste heute Morgen vor Gericht aussagen, und sie würde sich erst entspannen können, wenn er auch wieder zu Hause war.
Als das Telefon klingelte, hoffte sie, dass er es sein würde. Hastig nahm Hope den Anruf an und wurde nicht enttäuscht. Sie freute sich, Lyons warme Stimme zu hören.
„Hallo, meine Schöne. Warum erreiche ich dich im Büro? Du solltest zu Hause sein.“
„Ich bin nicht dort, weil du nicht da bist“, antwortete sie und blickte aus dem Fenster. „Wo bist du?“
„Ich erreiche gerade die Stadtgrenze. Mann, das war hart. Einige Teile des Countys sind ohne Strom, und ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auch bei uns ausfällt. Die Straßen sind spiegelglatt, und die Zweige sind von dem Eis so schwer, dass sie abbrechen. Ich hoffe, dass Meredith nicht ausgerechnet heute kommen will. Wir würden es nie rechtzeitig ins Krankenhaus schaffen.“
Sie liebte ihn dafür, dass er genauso fürsorglich an das Baby dachte wie sie. „Kommst du hier vorbei, oder musst du zuerst zur Wache?“
„Ich bringe dich zuerst nach Hause. Wahrscheinlich werde ich mit den Kollegen im Einsatz sein, bis sich das Wetter beruhigt hat. Deshalb will ich mich zuerst davon überzeugen, dass im Kamin ein Feuer brennt und das Notstromaggregat funktioniert.“
„Wenn du unter Zeitdruck stehst, kann Tan mir auch helfen“, erwiderte Hope.
„Ich weiß, dass er das gern tut, und dafür bin ich ihm auch dankbar. Aber er muss sich um Molly und die Pferde kümmern, und … Verdammt.“
„Was ist passiert? Lyon?“
Plötzlich erklang das Freizeichen. Hope legte auf und wartete auf seinen Rückruf … und wartete. Als das Telefon endlich klingelte, atmete sie erleichtert auf.
„Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt. Was ist
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