Collection Baccara Band 335 (German Edition)
und strahlte über das ganze Gesicht. „Er ist absolut nicht langweilig“, flüsterte sie ihr dabei ins Ohr. „Und er sieht verdammt gut aus. Ich finde, er kann mit jedem dieser sexy Cowboys auf Golden Spurs mithalten. Ich bin sicher, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Wenn du das Baby behalten willst, sollte es auch einen Vater haben.“
„Das wird sich zeigen“, erwiderte Abby vage.
„Ich glaube, ich werde gleich seinen Bruder in ein Gespräch verwickeln. Das ist ebenfalls ein ziemlich attraktiver Kerl. Wie heißt er denn?“
„Connor“, antwortete Abby und musste lächeln. „Viel Glück dabei.“
Nachdem alle Glückwünsche überbracht worden waren und man mit Champagner auf das Brautpaar angestoßen hatte, wurde getanzt. Abby hatte nicht gerade leichten Herzens auf den Champagner verzichtet und stattdessen Mineralwasser getrunken.
Bei ihrem ersten Tanz mit Leo schweiften ihre Gedanken unwillkürlich zu der Nacht in der Bar zurück. Wer hätte damals ahnen können, wohin das alles führen würde?
Später schnitten sie die Hochzeitstorte an und fütterten einander mit kleinen Happen, danach kehrte Abby der weißen Torte den Rücken und nahm ein großes Stück vom Bräutigamskuchen, der zum Großteil aus Schokolade bestand. Auf Leos erstaunten Blick hin gestand sie ihm, dass sie geradezu süchtig nach Schokolade war.
Oberflächlich betrachtet war es ein durchaus gelungener Hochzeitsempfang. Abby konnte jedoch Connors ernste Miene nicht ignorieren. Auch ihre eigenen Zweifel machten ihr zu schaffen. Dies war eine Ehe aus praktischen Erwägungen, daher hatte sie das Gefühl, nicht wirklich Hochzeit zu feiern.
Vielleicht hätte sie aufgehört, darüber nachzugrübeln, und sich mit vollem Herzen auf das Fest eingelassen, aber sie kam nicht umhin, ein leise geführtes Gespräch zwischen Leo und seinem Bruder mitzuhören, als sie unweit der beiden stand und sich mit Miriam unterhielt.
„Hast du es ihr schon gesagt?“, fragte Connor und runzelte die Stirn.
„Halt dich da raus“, erwiderte Leo gereizt.
„Wenn du es nicht tust, wird sie es möglicherweise von jemand anderem erfahren. Und wenn herauskommt, was du in dieser Nacht getan hast …“
„Du hast mich gehört“, unterbrach Leo ihn harsch.
In diesem Moment musste Abby niesen, und die Brüder fuhren gleichzeitig erschrocken herum. Als Connor sie erblickte, brach er mitten im Satz ab. Die Gesichter der Männer waren gerötet, als die beiden sich zu Miriam und ihr gesellten.
Du hast einen Fremden geheiratet, Abigail Collins, dachte sie.
Obwohl Leo ihre Hand nahm und sie zärtlich drückte, fühlte Abby sich mit einem Mal elend.
„Wem was gesagt?“, fragte sie leise.
„Wie bitte?“, erwiderte Leo und runzelte die Stirn, als wüsste er nicht, wovon die Rede war.
„Ich habe euer Gespräch eben mit angehört. Es war nicht zu vermeiden. Tut mir leid.“
„Es ging um Geschäftliches. Langweiliges Zeug. Von Zeit zu Zeit engagiere ich Connor.“
„Wofür brauchst du einen privaten Ermittler?“, wollte Abby wissen.
Joanne, die ganz in ihrer Nähe mit einem anderen Gast geplaudert hatte, stand plötzlich neben ihnen.
„Oh, das ist Lizzys Schuld.“
Sie hielt inne und maß sie mit einem Blick, der Abby Unbehagen bereitete.
„Ich weiß nicht, wie viel Sie über meine Familie wissen“, fuhr Joanne fort. „Mein verstorbener Mann hatte zwei Töchter mit einer anderen Frau, die ziemlich berühmt war. Electra Scott. Haben Sie je von ihr gehört?“
Leos Mund wurde schmal, und die Farbe wich aus seinem Gesicht. Jeder in ihrer unmittelbaren Nähe verstummte. Die Luft schien plötzlich zum Schneiden dick. Joanne bemerkte offenbar nichts. Oder falls doch, störte sie es nicht im Geringsten, denn sie sah sie erwartungsvoll an.
„Ja“, sagte Abby schließlich zögernd. „Das habe ich in der Tat. Electra Scott. Ist sie nicht kürzlich gestorben? In irgendeinem Urwald?“
„Das stimmt“, erwiderte Joanne und musterte sie abschätzend aus kühlen blauen Augen.
„Sie war Fotografin und hat wundervolle Aufnahmen von Kindern, Tieren und unberührten Naturlandschaften gemacht.“
„Unter anderem“, bemerkte Joanne.
„Ich glaube, mein Vater hat einmal mit ihr zusammen ein Buch veröffentlicht“, fügte Abby hinzu.
„Ach, tatsächlich? Nun, das würde mich nicht überraschen. Die beiden kannten sich gut.“
Leo runzelte unwillig die Stirn und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Joanne ignorierte ihn auch dieses
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