Collection Baccara Band 336
letzten Films über den Bildschirm lief, saßen Case und sie aneinandergekuschelt auf dem Sofa.
Gina nahm ein Papiertaschentuch aus der bereitgestellten Box und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Bei diesem Film muss ich immer heulen.“
„Ich auch.“
Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu und stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. „Lügner. Du weinst bestimmt nie.“
„Doch. Ich habe geweint. Du hast es nur nicht gemerkt“, protestierte er.
„Männer.“ Gina nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
„Nur weil wir unsere Gefühle nicht ständig der ganzen Welt offen zeigen, heißt das noch lange nicht, dass wir keine haben.“
„Soll das heißen, Frauen tun das?“, hakte sie angriffslustig nach.
Mit einem Finger wischte er eine Träne von ihrer Wange und zeigte sie ihr. „Da ist der Beweis.“
„Also gut, ich bin eine Heulsuse und weine bei traurigen Filmen“, lenkte sie ein und lachte, und er küsste sie zärtlich auf die Stirn.
„Streite dich bloß nie mit mir. Ich habe nämlich immer recht.“
„Dein übergroßes Ego kommt schon wieder zum Vorschein.“
Er beugte sich über sie. „Lass uns ein bisschen herumknutschen“, wisperte er dicht an ihrem Mund.
Sie wusste genau, dass das keine gute Idee war, denn ihr war klar, wohin das führen würde. Aber bevor sie ihre Bedenken aussprechen konnte, umfasste er ihre Brüste und ihr Widerstand verflüchtigte sich. Sie legte beide Arme um ihn und zog ihn näher an sich.
Sein Kuss schien niemals enden zu wollen. Zarte Bisse in ihre Unterlippe, tiefe gierige Stöße seiner Zunge. Geflüsterte Worte, die keinen Sinn ergaben und immer wieder ihr Name. Hände, die ihre Brüste streichelten und kneteten. Das Gewicht seiner Beine auf ihren. Der Druck seiner Erektion an ihrem Schoß.
Schließlich stöhnte er auf und drückte das Gesicht an ihren Hals. Sein Atem strich warm und feucht über ihre Haut. Mindestens für eine Minute verharrte er in dieser Position, dann richtete er sich auf.
„Ich mache mich besser auf den Weg, solange ich noch laufen kann.“ Nach einem letzten Kuss stand er auf und lächelte sie an. „Ich rufe dich morgen an“, versprach er.
Dann verließ er ihr Loft.
Gina hatte schon von sexueller Frustration gehört, aber keine Ahnung gehabt, wie sich das anfühlte. Bis jetzt. Noch Stunden nachdem er gegangen war, brannte ihr Körper vor Verlangen, und sie war rastlos und angespannt. Sie fand es unglaublich, dass Case sie in einen solchen Erregungszustand versetzen konnte und es dann schaffte, einfach zu gehen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, ihr Erleichterung zu verschaffen, oder sich selbst. Er war ebenfalls erregt gewesen, das hatte sie deutlich gespürt.
Sie fragte sich, warum er nicht darauf gedrungen hatte, mit ihr zu schlafen. Hatte er nicht bemerkt, wie es um sie bestellt war? Sie hätte es nicht fertiggebracht, ihn aufzuhalten. Nur noch ein paar Minuten dieser köstlichen erotischen Folter und sie hätte sich die Sachen vom Leib gerissen und wäre über ihn hergefallen.
Ich spare mich für den Mann auf, den ich heirate.
Dieser Satz klang ihr auf einmal seltsam hohl in den Ohren. Sie rollte sich auf die Seite und wühlte das Gesicht in ein Kissen. Das hatte sie ihm das letzte Mal gesagt, als er versucht hatte, sie zu verführen.
Das ist alles meine Schuld, dachte sie verzweifelt. Indem Case gegangen war, hatte er seine Bereitschaft bewiesen, sich an ihre Regeln zu halten. Das war ein nobler Zug und nötigte ihr Bewunderung ab. Diese Erkenntnis konnte sie aber nicht von ihrem vor Verlangen schmerzenden Körper ablenken.
Am anderen Ende der Stadt kniete Ginas Vater Curtis Reynolds auf dem Küchenboden und hielt den Kopf zwischen den Händen. Ihm war furchtbar schwindelig und Schmerzattacken quälten ihn. Der Schmerz lähmte ihn, machte ihn schwach und wurde mit jedem Tag stärker. Weil er nicht schlafen konnte, hatte er sich ein Glas Saft holen wollen, wobei eine heftige Attacke ihn überwältigte.
„Mr Reynolds! Brauchen Sie Hilfe?“
Es dauerte einen Moment, bis die Stimme seiner langjährigen Haushälterin den Nebel in seinem Hirn durchdrang.
Er nahm einen tiefen Atemzug. Dann noch einen, ehe er sich langsam aufrichtete und in das besorgte Gesicht der Haushälterin blickte. „Alles in Ordnung. Es geht mir gut, Mary.“
„Sind Sie sicher? Soll ich Ihnen nicht doch lieber eine Schmerztablette holen?“
Er schüttelte den Kopf, um den Nebel zu vertreiben und Marys Frage
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