Collection Baccara Band 336
geholt.
Jazztöne drangen durch die Tür – Alison, die die Büroarbeit machte, hatte ein Faible für diese Musikrichtung. Wenigstens war es nicht schon wieder Elvis. Seit Vegas hatte er von Elvis die Nase voll, und nicht nur, weil der Mann, der sie getraut hatte, im Elviskostüm erschienen war.
Gage nahm einen Schluck Kaffee und zog eine Grimasse. Verdammt, jetzt hatte er es doch getan, dabei hatte er fast einen Nachmittag herumgekriegt, ohne an sie zu denken.
Seit Racy ihn Sonntag vom Schlafzimmer aus beobachtet hatte, konnte er nicht mehr im Wintergarten sein, ohne an ihre sexy Locken, das offene Pyjama-Oberteil und die knappen Jeans zu denken, die das glitzernde Piercing in ihrem Nabel frei gelassen hatten.
Und das glitzernde Begehren in ihren Augen.
Es gab keinen Ort in seinem Haus, der ihn nicht an sie erinnerte. Wenn die Waschmaschine nicht gesummt hätte, hätte er den wilden Sex aus Vegas auf dem Sofa mit ihr wiederholt.
Aber das war nicht das, was Gage wollte. Seit jener überwältigenden Nacht hatte er erkannt, dass er mehr wollte von dieser Frau, die zufällig seine Frau war.
Wie schade, dass sie nicht genauso fühlte.
Er wusste immer noch nicht genau, wie sie vom Streit über ihre Brüder zu einer engen Umarmung gekommen waren, aber er war froh, dass auch sie sich an ihre gemeinsame Zeit in Vegas erinnern konnte. Bislang hatte sie immer so getan, als wenn sie nichts mehr davon wüsste.
Also hatte er seine Fantasien nicht in die Tat umgesetzt, sondern stattdessen sie und ihren Hund so schnell wie möglich aus dem Haus gebracht. Danach hatte er entweder gearbeitet oder das letzte Badezimmer in seinem Haus fertig gebaut, um für heute Abend gerüstet zu sein.
Die ganze Woche über hatte er auf die Scheidungspapiere gewartet. Aber es war nichts gekommen. In fünf Tagen hatte er kein Wort von Racy gehört. Nein, das stimmte nicht ganz.
Er hatte sie am Mittwoch gesehen, nachdem Jack nach der Arbeit vor seiner Haustür gewartet hatte. Der Hund war ohne zu zögern auf den Beifahrersitz gesprungen und hatte die warme Luft der Heizung auf seinem nassen Fell genossen. Gage hatte keine Ahnung, wie der Hund von Racys Haus zu ihm gekommen war, aber Jack freute sich eindeutig, ihn zu sehen.
Seine Besitzerin dagegen nicht.
Als Racy in ziemlich aufgelöstem Zustand die Tür öffnete, wusste er nicht, ob sie krank war oder einen Kater hatte. Nach einem schwachen „Danke“ hatte sie die Tür gleich wieder vor seiner Nase geschlossen.
„Störe ich?“
Gage sah auf. „Hallo Mom, was machst du denn hier?“
„Überrascht, mich zu sehen?“
„Nach dem, was letzte Nacht war? Ja.“
Die Wangen seiner Mutter wurden rosa, so dass sie zehn Jahre jünger aussah als fünfundfünfzig. „Nun, es gibt für alles ein erstes Mal.“
„Ja, aber meine Mutter beim Knutschen im Auto zu erwischen ist nichts, was ich gerne noch mal erleben würde.“
Sandy Steele trat ein und schloss schnell die Tür. „Pssst.“
„Ach so, jetzt ist es dir peinlich, ja?“
„Wie redest du mit deiner Mutter, Gage Mitchell Steele?“, schalt seine Mutter und sah ihn streng an.
„Oder redest du nicht mehr mit mir wie der Rest der Familie?“
Ihre Finger krampften sich um ihre Handtasche. „Ich wollte dich abholen, damit wir gemeinsam zum Treffen des Verschönerungskomitees gehen können.“ Sie wandte sich ab. „Offenbar war das ein Fehler.“
Na gut, er war ein Idiot.
Gage stand auf. „Warte, Mom.“
Sie dachte nicht daran, und Gage musste sich beeilen, um sie einzuholen. Es gefiel ihm nicht, dass die Zwillinge ihn immer noch ignorierten, aber das war keine Entschuldigung dafür, sich schlecht zu benehmen. Fast wäre er auf seine Mutter geprallt, als sie stehen blieb, um Post in einen Kasten zu stecken.
„Mom, es tut mir leid.“
Sie sah ihn an und lächelte. „Ich weiß. Ich weiß auch, dass es dir nicht ähnlich sieht, mich so anzufahren. Hat mein Date mit Hank Jarvis dich so aus der Bahn geworfen?“
Gage setzte seinen Hut auf. „Kann ich zugeben, dass es mich irgendwie stört, das Wort ‚Date‘ aus deinem Mund zu hören?“
Seine Mutter hakte sich bei ihm ein, als sie zum Rathaus gingen. „Dein Vater ist seit zehn Jahren tot, und Hank ist ein guter Mann.“ Sie drückte seinen Arm. „Wir sind ein Leben lang Freunde gewesen. Ist es falsch, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen wollen?“
„Bingospielen ist das eine, im Jeep knutschen etwas ganz anderes.“
Seine Mutter lachte. „Gina findet es
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