Collection Baccara Band 336
Justin aus blauen Augen neugierig an. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich hier bin und Tiny damit droht, mit dem Fleischklopfer auf die Kühltruhe loszugehen. Das kann nichts Gutes bedeuten, oder?“
Justin richtete sich auf. Racy seufzte und ließ den Kopf auf die Hände sinken.
„Nun?“, fragte Justin.
Racy sah ihren Bruder an. „Erst mal nur auf Probe. Falls Ernie seinen Fehler einsieht und Tammy vor dem Altar stehen lässt, hat er seinen Job wieder.“
„Verstanden.“
Racy sah Gina an und stöhnte entnervt. Oh nein, wie Gina Justins muskulösen Rücken musterte …
Das würde Gage ganz sicher nicht gefallen.
„Ach Gina, das ist übrigens mein Bruder Justin.“
Gina errötete. „Hallo.“
Justin nickte ihr kurz zu.
„Ich wusste gar nicht, dass Racy Brüder hat“, sagte Gina zu ihm. „Hast du immer in der Stadt gelebt?“
„Er ist erst dieses Wochenende zurückgekommen“, warf Racy schnell ein. „Er wird uns in der Küche aushelfen, bis – nun, bis die Situation sich entspannt hat.“
Justin richtete sich auf. „Ich kümmere mich um Tiny. Genieß du dein Essen.“ Er drehte sich um und wollte in dem Moment durch die Tür, als Gina hereinkam. Sie prallten zusammen, und Justin zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt.
„Oh, alles okay?“ Gina streckte die Hand aus, aber Justin wich zurück und war schon durch die Tür.
Racy seufzte und wusste, dass sie Ginas Interesse im Keim ersticken musste. „Gina, ich weiß, dass mich das nichts angeht, aber …“
Das Klingeln des Telefons unterbrach sie. „Ja? Okay, ich komme.“
„Noch was nicht in Ordnung?“, fragte Gina.
„Ich hoffe, dass das Blatt sich bald wendet.“ Racy stand auf und nahm sich vor, Gina später wegen ihres Bruders zu warnen. „Ich habe Besuch. Geht das in Ordnung, wenn du zwei Nächte hintereinander arbeitest?“
„Klar“, versicherte Gina. „Ich habe Gage verboten, heute hier aufzutauchen.“
Racy zögerte. „Du hast deinen Bruder gesehen?“
„Wir essen sonntags immer alle zusammen. Ich habe ihn ignoriert, und dann kam zum Glück dein Anruf.“
Sie traten in die Bar. Gina verschwand, und Racy begrüßte ein paar Gäste. In diesem Moment öffnete sich die Schwingtür, und eine Frau in schwarzen Hosen und einem Kaschmirmantel kam herein. Langsam zog sie ihre Lederhandschuhe aus. Jedes Haar lag an seinem Platz.
Donna Pearson. Die Vorsitzende des Verschönerungskomitees und eine echte Pest.
Racy ging ihr entgegen und wusste, dass der tiefe Ausschnitt ihres T-Shirts die ältere Frau auf die Palme bringen würde. Sie trennten höchstens zehn Jahre, aber ihre Lebenseinstellung war Lichtjahre voneinander entfernt.
„Mrs Pearson, wie kann ich Ihnen helfen?“
Donna sah sich mit gerunzelter Stirn um. „Miss Dillon, Sie wissen doch sicher, warum ich hier bin.“
„Ich kann Ihnen ein Bier zapfen, wenn Sie Ihre Stimmbänder ölen wollen.“
Die Frau wurde blass. „Meine Stimmbänder sind in Ordnung, vielen Dank.“
„Was kann ich dann für Sie tun?“
Mrs Pearson griff in ihre Tasche und zog einen Brief hervor. „Ich nehme an, Sie und Mr DeGrasso haben das bekommen?“
Racy erkannte den Beschwerdebrief, der vor ein paar Wochen gekommen war. Das Destiny-Verschönerungskomitee war der Meinung, dass Max und sie die Mädchen, die in der Bar tanzten, ausbeuteten. Das Komitee verlangte, dass damit sofort Schluss sein sollte. Max hatte darüber nur gelacht, aber Racy hatte sich geärgert.
„Das wissen Sie doch. Max, also Mr DeGrasso, hat Ihnen am Telefon doch gesagt, dass er Ihre Sorge zu schätzen weiß …“ – seine Worte, nicht ihre – „aber er beziehungsweise wir haben beschlossen, dass das Unterhaltungsprogramm im Blue Creek wie bisher weitergeht.“
„Ich hatte gehofft, ihn noch umstimmen zu können.“
„Meine Mädchen tanzen freiwillig. Für ihre Sicherheit sorgt ein Sicherheitsdienst, der aufpasst, dass weder Arbeitskräfte noch Kunden in irgendeiner Weise belästigt werden.“
Mrs Pearson straffte die Schultern. „Hier geht es nicht nur um Sicherheit, Miss Dillon.“
Jetzt kommt es.
„Soweit ich weiß, war das Tanzen Ihre Idee.“
Racy nickte. „Ja, als ich vor vier Jahren Managerin geworden bin.“
„Die Ausstattung der Mädchen ist viel zu offenherzig und überlässt kaum etwas der Fantasie.“ Donnas Augen glitten missbilligend zu Racys Dekolleté. „Der Tresen ist wohl kaum eine Bühne, und die Bewegungen sind dieselben wie in diesen … Herrenclubs.“
Sie
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