Collection Baccara Band 336
wie eine Maske.
„Jetzt?“ Gage umfasste sein Glas. „Eigentlich wollten wir das schon in der letzten Woche machen. Ich habe dich zweimal in der Bar angerufen, aber Justin hat mich jedes Mal abgewimmelt.“
„Ich hatte zu tun.“
„Sonntagabend habe ich es noch mal versucht, aber da lief nur dein Anrufbeantworter.“
Racy sah ihn trotzig an. „Ich habe gelernt, ich habe dir doch gesagt, dass ich Examen hatte.“
Ihre abweisende Art ging ihm langsam auf die Nerven.
Gage sah sie an. „Hör zu“, begann er, „ich weiß nicht, was plötzlich los ist. Letzte Woche …“
„Ich möchte über letzte Woche nicht sprechen.“
„Worüber möchtest du dann sprechen?“
Racy zog einen Briefumschlag aus ihrer Handtasche und hielt ihn Gage vor die Nase. „Hier.“
„Was ist das?“
„Die Scheidungspapiere.“
Gage erstarrte, das hatte er nicht erwartet.
Racy winkte ungeduldig mit dem Umschlag. „Nun nimm schon.“
„Wie …?“ Gage holte tief Luft. „Wann …?“
„Letzte Woche. Ich bin zu einem Anwalt gegangen, als ich in Laramie war. Diesmal wollte ich sicherstellen, dass alles richtig ist.“
Gage betrachtete die Frau vor sich. Sie war immer noch schön, aber das Strahlen, das sie nach der Anhörung gezeigt hatte, war verschwunden.
„Ich verstehe das nicht. Was ist passiert?“
„Was gibt es da zu verstehen? Wir … wir haben es zweimal vermurkst, und es ist höchste Zeit, dass wir Ordnung schaffen.“ Sie breitete die Arme aus. „Das hier ist ein großer Fehler, keine Ehe. Richtig ist das, was Maggie und Landon haben. Bei ihnen gibt es Liebe und Leidenschaft und Loyalität.“
Racy biss sich auf die Lippe und ließ die Hände sinken. Sie schloss die Augen und holte zitternd Luft. „Verstehst du denn nicht? Diese … Farce zwischen uns ist nichts. Sie ist nur vor dem Gesetz wahr. Und nur vor dem Gesetz. Also unterschreib die Papiere.“
„Racy …“
„Unterschreibe einfach, Gage … bitte.“
Dieses „Bitte“ traf ihn. „Gut.“ Er stellte sein Glas ab und griff nach dem Umschlag. „Hast du einen Stift?“
Racy öffnete ihre Handtasche, und Gage zog die Blätter aus dem Umschlag.
Warum war er schockiert? Wie hätte es denn sonst enden sollen? Sie konnten sich ja nicht einmal auf eine Verabredung zum Essen einigen. Hatte er wirklich geglaubt, ihre Spontanheirat wäre von Dauer, nur weil ein dummer Zufall dazu geführt hatte, dass er immer noch mit der Frau verheiratet war, die er immer hatte haben wollen?
Gage überflog die Papiere.
Kaufangebot?
Verwirrt las Gage die ersten drei Absätze. Dann sah er Racy an. „Du willst das Blue Creek kaufen?“
Racy, die einen Stift gefunden hatte, erstarrte. „Was?“
„Hier steht, dass du Max ein Kaufangebot machst, sobald du die Kreditzusage hast, und ihm … Ist dafür dein Pokergewinn?“
Racy riss ihm die Papiere aus der Hand. „Das geht dich nichts an.“ Dann wandte sie sich ab und eilte Richtung Aufzug. „Wie konnte ich nur so dumm sein …“
„Warte!“, rief Gage und holte sie am Fahrstuhl ein.
Racy fuhr herum. „Nein, du wartest hier. Ich habe die richtigen Dokumente in meinem Zimmer.“
Die Lifttüren öffneten sich, und sie stieg ein und fuhr los.
„Welches Zimmer?“, fragte Gage noch, doch zu spät.
„Das Brautzimmer“, erklärte Leeann, die hinter ihm auftauchte. „Maggie wollte mit Landon hier übernachten, aber er hat sie mit einer Kurzreise in die Karibik überrascht.“
„Und was macht Racy dann da?“
Leeann verschränkte die Arme. „Maggie hat ihr das Zimmer überlassen, weil es schon bezahlt ist. Ich wollte …“ Sie unterbrach sich und sah ihn unsicher an. „Kann ich dir etwas sagen, als Freund, nicht als Boss?“
Gage nickte.
„Ich weiß nicht, was zwischen euch beiden vorgeht.“ Sie holte tief Luft. „Persönlich habe ich nie verstanden, was Racy an dir findet. Dann war ich jahrelang weg, und für Racy war es hart. Aber als ich zurückkam, war sie endlich angekommen, und alles war gut, bis sie nach Vegas fuhr.“
Leeann senkte die Stimme. „Sie und du ein Wochenende lang in derselben Stadt, das muss nichts heißen. Aber falls doch, dann verdient Racy es, wie eine Königin behandelt zu werden.“
Gage sah Leeann an. „Racy hat Glück, dich zur Freundin zu haben.“
Leeann lächelte gequält. „Der Fahrstuhl ist langsamer als eine Schnecke. Falls du Racy noch einholen willst, solltest du die Treppe nehmen. Vierter Stock.“
Gage musterte die breite Treppe. „Danke.“ Rasch
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