Collection Baccara Band 336
kaputt machen ließ.
„Aber das Wichtigste am Blue Creek ist die Verbindung zu Destinys Geschichte. An der Stelle des heutigen Blue Creek wurde 1878 der Originalsaloon gebaut. Davon steht nur noch die Ziegelwand hinter der Bar. Sie zeugt von der Zeit, als Wyoming noch kein Staat war und das Blue Creek der einzige Haltepunkt an der Straße. Es war vor der Schule da, vor der Kirche, der Bank oder dem Sheriff-Büro.“
Sie warf Gage einen Blick zu und sah sein kurzes Grinsen. „Das Blue Creek hat es verdient, in seiner jetzigen Form weiterzubestehen und von denjenigen geleitet zu werden, die es zu seinem heutigen Erfolg geführt haben. Danke.“
Racy setzte sich wieder und holte tief Luft.
„Zeit für die Mittagspause“, erklärte ein Stadtvertreter und sah auf die Uhr. „Deshalb plädiere ich für eine sofortige Abstimmung. Bitte denken Sie daran, dass es nur um die Tanzerei in der Bar geht. Wer dafür ist, heißt die Tanzeinlagen gut, wer dagegen stimmt, will keine Tanzeinlagen mehr.“
Donna wollte protestieren, kam aber nicht dazu. Racy setzte sich gerade hin.
Roberts stimmte gegen das Tanzen, sein Sitznachbar auch – auch er war ein Freund von Donnas Mann.
Das hast du doch geahnt, nur keine Panik.
Noch fünf Stimmen, vier würden ihr reichen.
Nancy Anderson war die Nächste, lächelte Racy kurz zu und stimmte für die Belles. Dem Nächsten gehörte das Destiny Inn, eine Pension mit Frühstück, und er hatte gute Erinnerungen an das Blue Creek, wo er nach Vietnam sein erstes Bier genossen hatte. Er stimmte dafür.
Zwei zu zwei.
Der Nächste stimmte gegen das Blue Creek, und Donna lächelte triumphierend. Racy hob das Kinn, als die letzte Frau für die Tänze stimmte und dafür die Verfassung zitierte. Racy hatte zwar keine Ahnung, welcher Artikel davon für ihre Belles gelten sollte, aber sie war trotzdem dankbar.
Donna wandte den Blick ab.
Drei zu drei.
Travis Clay, ein Geschäftsmann, hatte das letzte Wort. Ihm gehörte ein Laden neben dem Blue Creek. Er kam ab und zu mit Geschäftsleuten in die Bar.
Allerdings war sie in der Schule immer mal mit seinen Zwillingstöchtern aneinandergeraten.
Travis beugte sich vor und sah Racy an.
„Dafür.“
Gleich darauf verkündete Roberts die endgültige Entscheidung. Sie hatte gewonnen.
Racy strahlte. Sie hatte es geschafft. Sie stand auf und sammelte ihre Sachen zusammen.
„Glückwunsch, Miss Dillon.“
Sandy Steele war zu Racy getreten. „Ich wollte Ihnen nur sagen, dass viele Mitglieder des Komitees von Donnas Vorschlag überrascht waren. Bis gestern hat keiner davon gewusst.“ Sie knöpfte ihren Mantel zu. „Donna hat Wunder für die Stadt bewirkt, vielleicht ist ihr das …“
Sandy Steele verstummte und lächelte. Ihre blauen Augen funkelten. „Ich wollte nur sagen, dass viele von uns froh sind, dass es so ausgegangen ist.“
Gage kam jetzt auf sie zu, ging aber ohne ein Wort an ihnen vorbei. Racy unterdrückte ihre Enttäuschung. Was hatte sie erwartet?
Sie griff ihren Mantel und die Tasche. „Danke, Mrs Steele. Es tut gut zu wissen, dass nicht alle so denken wie Donna.“
Sandy berührte ihren Arm. „Gage fällt es schwer zu akzeptieren, dass seine kleine Schwester jetzt erwachsen ist. Er will diejenigen, die er liebt und mag, beschützen, auch als Sheriff.“
Die Berührung tat Racy gut, und ihr wurde bewusst, wie sehr sie eine Mutter vermisste. Ihr Blick fiel auf Sandys Ehering, und plötzlich wurde Racy bewusst, dass sie mit ihrer Schwiegermutter sprach.
Sie spürte einen Kloß in der Kehle.
Demnach war Gina ihre Schwägerin. Und Garrett und Giselle waren auch Familie.
Nein, das stimmte nicht. Gage und sie waren schließlich kein echtes Ehepaar.
Racy räusperte sich und verabschiedete sich. Dann bedankte sie sich bei den Stadtverordneten und rief Max kurz an, der ihr gratulierte. Stolz verließ sie daraufhin das Gebäude, vor dem eine Gruppe Leute stand und ihr zujubelte.
„Was ist denn hier los?“, rief sie erstaunt.
Viele Kunden und die gesamte Belegschaft stürmten auf sie zu, umarmten sie und gratulierten ihr. Gina trat vor und überreichte ihr eine gelbe Rose. „Gut gemacht, Chefin.“
„Danke.“ Racy nahm die Rose gerührt entgegen.
„Wir sind hier, weil wir dich unterstützen wollten. Die Rose ist nicht von mir. Justin war auch eine Weile hier, musste dann aber zurück, um sich auf die Mittagsgäste vorzubereiten.“
Racy las die Karte an der Rose. „Zeig es ihnen, Kleine! Alles Liebe, Justin.“
Sie
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