Collection Baccara Band 336
blickte zum Bett. Racy hatte ihm den Rücken zugedreht und schlief fest.
Gage wandte sich wieder den Dokumenten zu. Es hatte ihn verblüfft, dass sie das Blue Creek kaufen wollte. Max hatte schon oft über die Winter in Wyoming geklagt, aber von Ruhestand hatte er nie gesprochen. Gage wusste nicht, was die Bar kostete, aber Racy hatte von ihren gesamten Ersparnissen plus den Gewinnen aus Vegas gesprochen.
Würde das reichen? Würde sie einen Kredit bekommen? Für Max war Racy wie eine Tochter, vielleicht könnte er ihr entgegenkommen. Andererseits würde er Geld brauchen, wenn er irgendwo, wo es wärmer war, neu anfangen wollte.
Vielleicht sollte er mit ihm reden. Max sagte immer, dass er den Steeles noch einen Gefallen schuldete, weil Gages Vater ihm mal das Leben gerettet hatte, als Banditen seine Bar überfallen hatten.
Stopp.
Gage schüttelte den Kopf. Lernte er denn nie dazu? Er hatte doch gesehen, was passiert war, als er ihr das letzte Mal hatte helfen wollen. Er berührte die Scheidungspetition und betrachtete den Kamin, in dem noch immer Reste glühten. Es wäre so einfach. Eine Bewegung, und die Papiere wären Rauch und Asche. Die Versuchung war groß, aber Gage wusste, dass er nichts damit erreichen würde.
Rasch schob er den Ofenschirm vor und legte sich zu Racy, die er eng an sich zog.
Racy murmelte etwas und schmiegte sich in seine Arme.
Gage küsste sie auf die Wange. „Gute Nacht, Mrs Steele“, flüsterte er.
10. KAPITEL
Gage wurde vom Sonnenlicht und dem Zischen der altmodischen Heizkörper geweckt. Er war allein. Gage tastete die Stelle neben sich ab, die noch warm war, dann hörte er im Bad Wasser laufen.
Erleichtert rollte er zurück und zog die Decke hoch. Er war überrascht, dass Racy vor ihm wach geworden war. Sie war so erschöpft nach der anstrengenden Woche. Aber diese Nacht war ein neuer Anfang für sie beide.
Was spielte es für eine Rolle, dass sie nicht auf die übliche Art geheiratet hatten? Sie waren ja nicht mal miteinander ausgegangen. Aber sie gehörten zusammen.
Das Wasser wurde abgestellt, und Gage schloss die Augen. Er würde warten, bis Racy zurück ins Bett kam, und ihr dann zeigen, wie hellwach er war. Die Badezimmertür quietschte. Gage atmete ruhig, aber die Laken bewegten sich nicht.
Dann hörte er Schritte und ein Rascheln von dort, wo ihre Reisetasche stand. Er öffnete ein Auge.
Racy trug Jeans und ein Sweatshirt und war auf dem Weg zur Tür, Schuhe und Tasche in der Hand.
Zum Teufel.
Gage sah zum Schreibtisch hinüber – die Papiere waren weg, aber ihr Schlüssel lag noch da. Er wartete, bis sie danach griff, dann schoss er aus dem Bett und schlang die Arme um sie.
„Oh!“
Sie fielen rückwärts aufs Bett, und Racy ließ Stiefel und Tasche fallen. Dann wehrte sie sich, aber Gage hielt sie fest. „Na?“, fragte er, „hast du noch etwas vor?“
Racy wand sich unter ihm, aber gegen Gage hatte sie keine Chance. Sie dachte daran, wie er sie letzte Nacht geliebt hatte. Dabei hatte er fast das gefürchtete L-Wort gesagt.
„Ich habe dich was gefragt.“
Beim Klang seiner warmen Stimme spürte Racy erneut Erregung in sich aufsteigen.
Sie gab ihren Widerstand auf und sah ihn wütend an. „Geh runter von mir.“
„Nein.“ Seine blauen Augen wurden dunkel. Lust und Ärger mischten sich in seinem Blick.
„Du wiegst eine Tonne, ich kriege keine Luft.“
Das hatte allerdings mehr damit zu tun, dass sie jetzt seine Erregung an ihrem Oberschenkel spürte.
Gage verlagerte sein Gewicht und senkte den Kopf. „Besser?“ Sein Mund lag dicht an ihrem.
Nein, er hielt sie immer noch fest. „Du weißt genau, dass es das nicht ist.“
„Stimmt. Und jetzt spuck es aus.“
Racy wandte den Kopf ab. „Was?“ Dann brachten seine Lippen an ihrem Hals sie zum Stöhnen. „Was … was machst du da?“
„Ich teste meine Überredungskünste“, flüsterte er und küsste sie erneut. „Hmm, du duftest.“
Racy versuchte, ihre Erregung zu beherrschen. Sie hatte fest vorgehabt, sich nie mehr emotional zu binden, aber sie hatte es dennoch wieder getan.
Sie hatte noch einmal um der alten Zeiten willen die Nähe zu Gage genießen wollen, hatte nur auf ihren Körper gehört – und auf ihr Herz.
Deshalb hatte sie die hübsche kleine Rede gehalten, dass sie gar nichts von ihm erwartete. Die Wirkung war allerdings dadurch gemindert worden, dass sie ihn praktisch angefleht hatte, sie zu lieben. Dann hatte sie ihn mit einem Kuss zum Schweigen gebracht. Sie
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