Collection Baccara Band 336
überraschen, aber als Gina, die wie eine Bibliothekarin ausgesehen hatte, sie gestern um einen Job bat, war sie platt gewesen. Sie hatte Gina nicht nur angeheuert, um ihrem großen Bruder eins auszuwischen, sondern weil sie tatsächlich Hilfe gebrauchen konnte, nachdem letzte Woche gleich zwei Mädchen gekündigt hatten.
Dass diese Aktion den Sheriff auf die Palme bringen würde, war ein zusätzlicher Bonus.
„Ich werde dir zuerst das Kassensystem und die Speisekarte erklären“, sagte Racy. „Und du kannst üben, ein Tablett voller Gläser zu tragen.“
Gina nickte. In der Bar plärrte ein Country-Song aus den Lautsprechern. Auf der Tanzfläche formierte sich eine Reihe junger Frauen und begann, synchrone Tanzschritte auszuführen. Gina machte ein entsetztes Gesicht. „Das muss ich aber nicht machen, oder?“
Das Gesicht von Gage, wenn er Gina auf dem Tresen tanzen sehen würde, wäre es wert, aber das wollte Racy dem Mädchen dann doch nicht antun. Außerdem war Gage seit dem Baseballdebakel nicht mehr im Blue Creek gewesen.
„Nein. Das sind die Blue Creek Belles. Sie tanzen und kellnern, je nachdem. Du bist heute für die sechs Tische da drüben zuständig.“
Ginas Erleichterung wich wieder der Panik. „Sechs? Bist du sicher?“
Racy griff sich ein Tablett und zwei Speisekarten. „Ich bin da, wenn du Hilfe brauchst, und deine Kolleginnen helfen auch.“
„Vielen Dank.“ Gina stützte sich auf die Bar. „Zu Hause wäre ich verrückt geworden.“
„Es ist doch sicher schön für dich, wieder bei deiner Familie zu sein.“
Oh, wie geschickt, so konnte sie über den großen Bruder reden, ohne direkt zu fragen.
Gina lehnte sich an die Bar. „Es ist schön, nachdem ich so viel weg war. Jetzt, wo Gage aus dem Haus ist, habe ich mir das Dachgeschoss gesichert, wo ich sogar ein eigenes Bad habe.“
Racy hielt beim Gläserspülen inne. „Ist sein Haus am See denn fertig?“
Gina nickte und strich sich die Haare hinter das Ohr. Dann studierte sie die Speisekarte. „Kaum zu glauben, was? Er hat Ewigkeiten an diesem Blockhaus gearbeitet.“
Vier Jahre, aber wer zählte schon mit? „Na, er ist sicher froh, endlich eine Junggesellenbude zu haben.“
Sie hatte keine Ahnung, wie groß das Haus war, aber sie könnte wetten, dass es dort eine Riesenwanne, einen Jacuzzi und ein großes Himmelbett gab.
Racy dachte an ein anderes Himmelbett, in dem sie mit Gages starkem, muskulösem Körper … Stopp!
Sie stöhnte und nahm schwungvoll die Flaschen aus dem Kühler. Seit sie aus Vegas zurückgekommen war, hatte sie nur gelernt und gearbeitet – aber statt dadurch diese verrückte Nacht zu vergessen, blieb sie ihr klar und allgegenwärtig im Gedächtnis haften.
„Hey, Lady-Boss.“
Racy sah auf.
Ric Murphy, der zum Sicherheitsteam gehörte, war hinter Gina aufgetaucht. „Du sollst zu Max ins Büro kommen.“
„Okay.“ Sie sah Gina an. „Ich bin gleich wieder da.“
„Ich warte.“
Racy grinste und ging zur Treppe, die in den zweiten Stock führte. Dort hatte ihr Chef sein Büro, das in ein paar Monaten hoffentlich ihr Büro sein würde. Max war Musiker und hatte früher in einer Band gespielt, die sogar ein paar Hits hervorgebracht hatte. Das Blue Creek gehörte ihm seit den Achtzigerjahren, und seit Racy hier arbeitete, witzelte er, dass er sich bald zur Ruhe setzen wollte. Nach acht Jahren als Kellnerin, Barkeeperin und jetzt als Managerin war sie bereit für den nächsten Schritt.
Dieser Schritt war nur ein Traum gewesen … bis sie mit fünfzigtausend Dollar Pokergewinn aus Las Vegas zurückgekommen war.
Und einem weiteren Exmann.
Racy zögerte. Nein, kein Exmann, die Zwölf-Stunden-Ehe mit Gage war ein Fehler gewesen, den sie schnell korrigiert hatte und seitdem zu vergessen versuchte, trotz der magischen erotischen Erinnerungen.
Racy blieb vor der Tür stehen und klopfte. Als Max antwortete, trat sie ein und erstarrte.
Gage Steele stand in Lederjacke, Cowboystiefeln und Hut am Fenster. Langsam drehte er sich um und sah sie an.
Der Marlboro-Mann, nur ohne Zigarette. Mr Perfect würde nie etwas tun, was als Schwäche gelten könnte.
„Du wolltest mich sprechen?“ Racys Kehle wurde eng.
Was wollte Gage hier? Ging es um Gina?
Natürlich war er wegen seiner Schwester hier.
„Beim Friseur wartet eine Schere auf mich.“ Max stand auf und zog sich einen Mantel über. „Ich lasse euch beide mal alleine.“
„Wolltest du nicht mit mir reden?“, fragte Racy.
Gage sah
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