Collection Baccara Band 338
hältst.“
„Gern geschehen. Aber du bist trotzdem ein Geschwür am Gesäß der Menschheit.“
„Ich weiß. Das macht mich so sympathisch. Oh, und vergiss nicht, Leanne von mir zu grüßen.“ Reese lachte schallend, während sein Bruder am anderen Ende der Leitung lauthals fluchte.
Nachdem er aufgelegt hatte, kehrten seine Gedanken zu Eliza zurück. Sie hatte auf ihn reagiert wie früher, mit unverhohlenem Verlangen, obwohl sie ihn angeblich nicht bei sich oder auf ihrem kostbaren Familiesitz haben wollte. Ihr Körper hatte jedoch eine andere Sprache gesprochen. Und sie war immer noch seine Frau.
Dagegen musste er so schnell wie möglich etwas unternehmen.
„Ich weiß nicht, Diana“, sagte Eliza unschlüssig und unterzog zahllose Vasen aus Glas, Kristall und Porzellan in dem Geschenkladen einer näheren Musterung. „Ich kann mich nicht entscheiden, was für Gina und Case infrage kommen könnte.“
Diana war eine enge Freundin, schon während des Studiums waren sie Zimmergenossinnen gewesen und bald würde sie als Max Fortunes Ehefrau zur Familie gehören.
Diana warf ihr einen fragenden Blick zu. „So unentschlossen kenne ich dich gar nicht. Du bist sonst doch immer so entscheidungsfreudig, besonders, wenn es um Inneneinrichtung geht. Was ist denn los mit dir?“
Eliza unterdrückte ein Stöhnen. Sie hatte Diana gebeten, ihr bei der Auswahl eines Geschenks anlässlich der Willkommensparty für Gina und Case zu helfen. Die beiden würden in Kürze von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren. Normalerweise benötigte sie bei solchen Einkäufen keine Unterstützung, aber seit Reese aufgetaucht war, konnte sie sich auf nichts anderes als auf ihn konzentrieren. Seine Anschuldigungen hatten sie aufgewühlt, von seinen Küssen ganz zu schweigen.
Diese Küsse hätten zweifellos zu einer heißen erotischen Begegnung inmitten der kostbaren Stoffbahnen in ihrem Studio geführt, wenn Reese nicht so unvermittelt gegangen wäre. Als sie seine Lippen auf ihren gespürt hatte, war sie kaum noch in der Lage gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen, und ihr verräterischer Körper hatte ihr mit seinen heftigen Reaktionen den Rest gegeben. Sie hatte sich in Reeses Arme geschmiegt, sich seinen Zärtlichkeiten überlassen und sich nach wesentlich intimeren Berührungen gesehnt.
Bei dieser Erinnerung erschauerte sie.
Nie hätte sie gedacht, dass es zwischen Reese und ihr noch einmal so weit kommen könnte. Die beiden letzten Nächte hatte sie damit verbracht, darüber nachzugrübeln, was sie vor sechs Jahren in diesem Hotelzimmer gesehen hatte. Seine Erklärung war für sie völlig überraschend gekommen, er hatte nur einer Freundin geholfen, wieder nüchtern zu werden. Es war eigentlich nichts passiert.
Nach dem, was sie mit Warren durchgemacht hatte, konnte sie damals kaum zu einem anderen Schluss gelangen, als dass auch Reese sie betrogen hatte. Womöglich war diese Schlussfolgerung voreilig und falsch gewesen. Seit seiner verblüffenden Eröffnung schien ihr Magen aus einem schmerzhaften Knoten zu bestehen. Weder hatte sie geschlafen noch nennenswerte Mengen gegessen. Ihre Gedanken kreisten unablässig um Reese und um die Frage, ob sie ihm damals hätte vertrauen müssen. War er wirklich so unschuldig, wie er vorgab?
Eine schöne Frau im Bett des eigenen Mannes vorzufinden, war schon ein harter Schlag und eigentlich auch ein unwiderlegbarer Beweis für seine Untreue, doch wenn es stimmte, was Reese sagte, dann hatte sie die letzten sechs Jahre ihres Lebens völlig grundlos ruiniert. Ihr beider Leben und ihre Ehe noch dazu.
Der Gedanke, dass sie nur aus Unsicherheit eine wunderbare Beziehung zerstört haben könnte, nagte an ihr. Außerdem trieb es sie fast in den Wahnsinn, dass sie die Wahrheit nicht zweifelsfrei herausfinden konnte. Um sich zu beruhigen, sagte sie sich, dass das letztendlich bedeutungslos war, denn sie hatte seit zwei Tagen nichts mehr von Reese gehört oder gesehen. Vielleicht hatte er die Stadt bereits wieder verlassen.
„Eliza“, sagte Diana in ihre Gedanken hinein. „Geht es dir nicht gut?“
„Oh doch. Alles bestens“, versicherte sie hastig. Sie wollte Diana nicht beunruhigen, und da sie demnächst zur Familie gehörte, konnte sie ihre Freundin auch nicht in ihr Geheimnis einweihen, denn das würde für Diana schlimmstenfalls zu einem Gewissenskonflikt führen. „Ich möchte nur, dass die Party für Case und Gina perfekt wird.“
„Das wird sie bestimmt“, erwiderte Diana im Brustton
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