Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
mimte der Ironmän den Reiseführer und bekam vor fröhlichem Stolz exorbitante Grübchen auf den Wangen. »Du bist herzlich willkommen, falls du dich nicht mehr nach Hause traust, nachdem du dein Schiff geschrottet hast. Vorher musst du unseren kleinen Chef überzeugen, und der redet dann mit dem großen Chef.«
Isix malte ein Fragezeichen in die Luft.
»Cohlonn. Ein ziemlich eingebildeter Tiger-Beta. Bis vor Kurzem war er für die Abfertigung zuständig, jetzt ist er aufgestiegen.«
Das wiederum gefiel Isix weniger. Beta-Humanoide begegneten ihm garantiert mit Misstrauen, riesigem Misstrauen, gerade nach der Sache mit der Vernichtung zahlreicher Brutwelten der künstlichen Wesen, die weder schmeckten noch sonst zu was taugten.
Isix hob den Daumen, um zu zeigen, dass er verstanden hatte und es schaffen würde, den Beta zu überzeugen.
Das rote Lämpchen über dem Durchgang erlosch.
»Okay, gehen wir. Du wirst ein bisschen warten müssen, bis wir die Nautilus -Teile geborgen haben. Ich gebe dir so lange einen Kaffee aus.« Der Ironmän brachte Isix durch die Luftschleuse in einen Aufenthaltsraum, wo er ihm aus dem Raumanzug helfen wollte. Vier andere Behütete machten sich gerade bereit, um in das Wrack zu gehen. »Die Pelle brauchst du hier nicht.«
Isix lehnte ab.
Der kleine Behütete machte ein fragendes Gesicht. »Du kannst nicht da drinbleiben. Wie trinkst du denn deinen Kaffee?« Er streckte die Hand nach den Laschen aus. »Außerdem würde ich gern dein Gesicht sehen. Ich will wissen, wen ich vor mir habe.«
Isix wehrte die kurzen Finger ab. Die Neugier gehörte ebenso zu den Eigenschaften der Behüteten, die zweischneidig waren. Man konnte sie ausnutzen – oder aber die Pläne gerieten durch die Hartnäckigkeit in Gefahr.
»So langsam glaube ich, dass du was vor mir verbergen willst, Kumpel.« Der Ironmän kniff das rechte Auge zusammen. Das Quartett sah zu ihnen und kam langsam herüber. Sie wollten ihrem Freund gegen den Widerspenstigen beistehen. »Sofort raus aus dem Anzug!«
Isix wollte tatsächlich aus dem Anzug, damit er sich besser bewegen konnte. Er tat so, als fiele das Aussteigen schwer, und lockte damit die Behüteten näher an sich heran. Drei gingen ihm zur Hand, der Ironmän und ein weiterer warteten ab, die Hände locker auf die Waffengriffe gelegt.
Die letzte Schnalle war geöffnet und die ersten Steckverbindungen des Anzugs abgezogen, da ging Isix zur Attacke über.
Schneller, als die Behüteten seine Bewegungen erkannten, versetzte er seinen drei Helfern Schmetterschläge gegen die Köpfe, welche die Schädel zertrümmerten. Hirn stückchen und Blut klatschten gegen die Wand, die Einrichtung und auf den Boden.
Mit dem Fuß schaltete Isix die Schleuse auf Entlüftung und sperrte sie, damit niemand vom Wrack unbemerkt in ihr Schiff kommen konnte; gleichzeitig versetzte er dem Behüteten neben dem Ironmän einen Hieb in den Magen, der die Gedärme und Gefäße innerlich zum Platzen brachte. Sich übergebend fiel der Gegner auf den Boden und starb in einer Lache aus Erbrochenem und Blut.
Dann packte Isix den schreienden Ironmän an der Kehle und hob ihn mit einer Hand hoch, drehte ihn um 180 Grad in der Luft und ließ ihn mit dem Kopf auf die eiserne Bodenplatte fallen. Es knackte, der Kopf deformierte sich zu einer Art breitem Ei.
Isix war zwar hungrig, aber wählerisch genug, diese Behüteten nicht zu verzehren. Sie hatten schlecht gerochen, nach Giftstoffen, die in ihrem Körper angereichert waren; zudem schienen sie oft gesprungen zu sein und litten bereits unter erheblichen Veränderungen ihrer DNA . Auch das wirkte sich negativ auf den Geschmack aus.
Ohne sich weiter um die Toten zu kümmern, nahm er den Chip mit den Pjagoor-Dateien, eilte voran und suchte die Brücke.
Es dauerte nicht lange, und Isix erreichte sie. Die Kontrollen waren verwaist, die Behüteten hatten sich voll und ganz auf das Plündern des Wracks konzentriert. Man machte es ihm einfach.
Isix setzte sich an das Pult und ließ sich die Art des eroberten Gefährts anzeigen.
Die Enttäuschung ließ nicht auf sich warten: ein lahmer Bergungskahn namens Schleppa , weder sprungfähig noch sonderlich schnell. Damit käme er nicht weit, vermutlich nicht einmal weit genug von der Station weg, ohne von den Verteidigungsanlagen zerlegt zu werden.
Also benötigte er eine andere Transportmöglichkeit nach Terra.
Er nutzte die Scanner des Schiffs, um sich einen Überblick der angedockten Schiffe zu
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