Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
untersuchen, weil die Interception stark beschädigt ist. Wir müssen uns zuerst eine Werft suchen und sie instand setzen lassen. Der Antrieb läuft, aber die Panzerung ist bis auf das Tragegerüst runter. Waffen haben wir auch keine. Wir sind leichte Beute.«
»Wie lange brauchen wir bis dahin?«
»Eine Woche. Wir sind zwar leichte Beute, können aber verflucht schnell rennen.« Triton bedachte sie mit einem liebevollen Blick. »Bis dahin machst du keinen Unsinn und wirst gesund, Captaine. Abgesehen vom Fieber scheint alles in Ordnung zu sein. Keine Kontamination.«
Clarissa schwieg und sagte nichts über eine mögliche DNA -Veränderung. »Und du?«
»Kein Fieber. SupraSoldier-Vorteil. Ich bin zäher.«
Aber nicht gestorben. Das ist … nicht schlecht. Sie musste die Augen schließen.
»Falls du dir Gedanken machen solltest, wie es weitergeht: Ich hätte einen Vorschlag«, hörte sie seine Stimme.
»Ja?«
»Ich nehme an, dass wir offiziell als tot betrachtet werden. Du zumindest. Ich habe einen Notruf aus dem Shuttle abgesendet. Mich wird man als vermisst betrachten«, erläuterte er ihr seinen Plan. »Wir können die Interception komplett umbauen lassen. Ich habe die BlackBox bereits entfernt, ebenso die Transponder, als ich in der Übergangspassage war. Mögen sie dort jemanden glücklich machen. Die Sprengladungen sind gefunden und ausgebaut. Offiziell gibt es uns also nicht mehr.«
Es hatte keinen Sinn, nach der Pyramide zu suchen. Sie konnte überall sein, und die Interception würde beim kleinsten Schuss aus einer winzigen Kanone auseinanderfallen.
Zurück zu den Freibeuter-Wurzeln, und er überlässt mir die Entscheidung. Clarissa hob die Lider und blickte ihren Ersten Offizier an. Sie dachte an Horàt, das Duell, ihr Wort, das sie gegeben hatte, wie die Mission verlaufen war und dass er sich über ihre Fairness amüsiert hatte – und beschloss, dass sie ihr Soll erfüllt hatte. Der Tod hatte sie im Vorbeigehen gegrüßt.
Sollte sie bei etwas ums Leben kommen, dann bei einer Mission, die sie gern und mit Stolz erfüllte.
Mein Leben ist zu wertvoll, um es für die korrupten Kreuze aufs Spiel zu setzen. Clarissa richtete sich auf und hielt den Eisbeutel mit einer Hand fest. »Geben wir dem Wrack einen neuen Namen, einen neuen Körper und eine neue Bestimmung«, sagte sie. Dann beugte sie sich nach vorne und küsste Triton auf den Mund.
Er hielt still, stocksteif und ohne Regung, bis sie ihre Lippen von seinen nahm. »Wofür war das?«
»Fürs Lebenretten.« Clarissa schluckte. Sie war von ihrem Impuls selbst überrascht worden. Nachträglich meldeten sich Verwunderung und Angst, das Falsche getan zu haben. Das Fieber. Das wird es sein. »Nur für’s Lebenretten. Danke«, fügte sie rasch hinzu. Ihr Herz klopfte schneller als gewöhnlich.
Triton grinste. »Verstanden, Captaine. Aber ich bin dein Erster Offizier. Es war mir sowohl Pflicht als auch Vergnügen.« Er erhob sich und fuhr dabei mit dem Zeigefinger über seine Lippen. »Aber die Belobigung habe ich gern angenommen.« Der übermuskulöse Mann schritt zur Tür. »Ich bringe uns zur Werft.«
Clarissa versuchte, sich von ihrem Herzrasen abzulenken. »Die Bezahlung? Das wird doch Zehntausende kosten?«
Triton winkte ab und pochte auf die Seitentasche seines grauen Overalls. »In den Unterkünften habe ich etliche Tois gefunden. Die Kriegskasse der Calyptics , nehme ich an. Wir können sie besser gebrauchen.«
Sie lachte, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und sah ihm nach, bis er auf der Schwelle stand. »Sollte ich als Captaine nicht wissen, wie unser Ziel heißt?«
»Solltest du.« Der SupraSoldier trat in den Gang und sagte über die Schulter. »Wir sind Adam und Eva.«
»Verstehe ich nicht.«
»Wir fliegen zurück ins Paradies. Die Raumstation, die von aufständischen Betas eingenommen wurde: Paradise. Und wenn die Miezekatze namens Cohlonn ihre neugierige Nase wieder in Angelegenheiten steckt, die sie nichts angehen, gibt es eine drauf, und danach ziehe ich ihr die Barthaare einzeln und mache aus seinem Darm eine Tennisschlägerbespannung.« Triton ließ sie in der Unterkunft zurück.
Clarissa legte sich aufstöhnend wieder hin und drückte das Eis gegen die pochende Stirn.
Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, nach Paradise zu fliegen, doch wie Triton schon sagte: Wir haben keine Wahl. Und danach stechen wir in See und ärgern die Konzerne mit Hilfe des ReRouters. Und die Church. Sie schloss die Augen. Nur noch
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