Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
Missionen, die ich gut finde.
Während sich Clarissa noch über die neuen Aufgaben und Voraussetzungen freute, schlief sie ein.
System: unbekannt
Ort: einst stellare Forschungsstation Shiva’s Fortress (im Besitz von Eastern Stars, geleitet durch Bangash Industries), jetzt: Raumstation Paradise (besetzt von entflohenen Beta-Humanoiden)
Schopenhauer wurde vom zornigen Cohlonn zur Seite gestoßen. Der Tiger-Beta riss an Isix’ gepanzertem Unterkleid und versuchte, es vom Körper zu lösen. »Ich bringe dich um! Du und deinesgleichen haben Hunderttausende von uns getötet! Zeig mir dein Gesicht! Los, du Mörder!«
Isix war zu schwach, um sich zu wehren, und hoffte, dass der Anzug den prankenhaften Händen mit den Krallen standhielt.
Huugin wagte es, den Rasenden aufzuhalten, aber erst zusammen mit Schopenhauer und weiteren Betas gelang es ihnen, den Tiger-Beta zu bändigen und wegzuziehen. »Nicht! Wir dürfen ihn nicht umbringen. Dann wären wir ebenso verkommen wie die Collies.«
»Nein. Dann müssten wir ihn töten, um ihn zu fressen. Aber ich will ihm einfach nur aus Rache den Kopf abreißen«, grollte Cohlonn. »Das ist ein verdammt guter Grund.«
Isix fühlte, dass die Krallen nicht durch die Hülle gedrungen waren, aber die Kraft, die in dem Tierwesen steckte, konnte es halbwegs mit seiner aufnehmen.
Huugin strich das zerzauste schwarze Gefieder glatt, ging auf Isix zu und hielt das Pad wieder hin. »Du bist Isix, der die Sphäre auf Terra gezündet hat?« Die Nickhäutchen der Krähenaugen klimperten hektisch.
»Ja«, tippte er.
»Du bist ein Wesen, das wir Collector nennen, richtig?«
»Ja. Und ich biete euch Wissen, Beistand und vieles mehr, wenn ihr mir Zuflucht vor denen gewährt, die ihr Wyvers nennt, und denen, die vor Hakup auftauchten«, schrieb Isix und wiederholte in knapper Form, was er den Behüteten schon angeboten hatte.
Nicht dass er es den grässlichen Wesen gegenüber ernst meinte.
In erster Linie ging es darum, Zeit zu gewinnen, zu Kräften zu kommen und anschließend die Station zu säubern. Aber noch erlaubte es ihm sein geschwächter Zustand nicht. Isix wollte, dass sie sich zerstritten, dass sie ein Angebot diskutierten, dass zwei Lager entstanden. Uneinigkeit – das kam ihm gerade recht.
Die Beta hörten sehr genau zu. Niemand sprach, als das Pad die abschließenden Worte wiedergegeben hatte.
Dann drehte sich Schopenhauer zu seinen Freunden um und rückte an seiner Brille herum. »Begreift ihr, welche Möglichkeiten sich uns bieten?«, sagte er.
Isix fühlte sich bestätigt. Der erste Fürsprecher war gefunden. Erstaunlicherweise schlugen sich die Wissenschaftler meist zuerst auf die Seite des Unbekannten, danach folgten üblicherweise die Militärs.
»Ja«, stimmte Huugin sofort zu. »Wir haben einen lebendigen Collie, und wir sind die Einzigen im Universum, die das behaupten können.«
Fürsprecher Nummer zwei hatte seine Stimme erhoben. Isix sah weiterhin Ablehnung auf Cohlonns Tigerzügen.
»Isix ist ein Collie, ohne Schale und ohne eine Bedrohung zu sein«, führte der Schimpansen-Beta begeistert aus. »Wir können Tests an ihm durchführen und die Schwachstellen ergründen, falls seine Art auftauchen sollte. Stellt euch vor, was die Menschen uns dafür geben würden.«
Nun nahm das Gespräch einen Verlauf, der Isix nicht zusagte. »Aber ihr wärt somit ebenso grausam wie die Forscher von BaI n «, schrieb er eilends und vertippte sich. »Das habt ihr nicht nötig. Ich kooperiere.«
Nun grinste Cohlonn. »Ah, der Collie fürchtet sich, merkt ihr das?« Er lachte und nickte Schopenhauer und Huugin zu. »Gut. Da ihr auf der richtigen Spur zu sein scheint, erlaube ich euch, den Collie zu untersuchen. Seid nicht zimperlich und doch hochgradig aufmerksam.«
»Wir werden ihn tiefkühlen«, verkündete der Raben-Beta. »Schopenhauer und ich haben vor, ihn schockzufrosten und in Stasis zu versetzen. Wir haben alte Kryo-Aggregate gefunden, wie sie damals von der ersten Langstreckenraumfahrt benutzt wurden. BaIn setzte sie wohl ein, um Versuchsobjekte ruhigzustellen. Mal schauen, ob es auch bei dem Collie funktioniert. In diesem Zustand entfernen wir die letzte Schutzhülle, und dann sehen wir weiter.«
»Je nachdem, welcher Anblick uns darunter erwartet. Die Innereien scheinen mitunter gefährlich zu sein, sobald sie mit Atmosphäre in Kontakt kommen, wenn ich an das Ende seines Artgenossen denke.« Schopenhauer schrieb auf sein eigenes Pad. »Unter Umständen
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