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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wollte dem Verletzten zu Hilfe eilen.
    Als sie um die Ecke bog, stand sie vor Lennard, der scheinbar auf sie gewartet hatte. »Dir stopfe ich das Maul wie den anderen!« Mit einem breiten Grinsen hob er den Arm und schlug blitzschnell mit der E-Schraubzwinge zu.
    Das Metall traf sie seitlich am Schädel, ein greller Blitz schlug ihn ihren Verstand ein, und es wurde dunkel …
    … bis sie mit Schmerzen wieder erwachte.
    Colomba hing auf einem Metallstuhl und war mit Handschellen gefesselt, wie sie sofort feststellte. Warm sickerte das Blut aus der Platzwunde an ihrem Hals hinab.
    Sie sah sich um, ihre Sicht verschwamm gelegentlich noch.
    Der Raum war klein und mit Strahlern perfekt ausgeleuchtet. An den Wänden prangten Symbole und Zeichnungen, die Ahumane darstellen sollten: in kämpferischen und herrschaftlichen Posen, beim Essen, beim Sex, beim Gespräch mit Menschen – und beim Sieg über das Symbol der Church of Stars. Der Ministrator und seine Apostel lagen auf der flachen Spitze einer Pyramide, zerschmettert und zerstückelt, vor einem Ahumanen mit langen Tentakelarmen. Um das Bauwerk herum feierten die jubelnden Menschen.
    Colomba ließ den Blick schweifen und erkannte an der gegenüberliegenden Wand einen Schrein, von dem Anjelo berichtet hatte. Darüber lag der Preacher, mit geöffneten Augen und offener Kehle! Sein Blut hatte sich auf eine kleine Statue ergossen, die wiederum einen Ahumanen mit den Tentakelarmen zeigte. Lennard opferte seinen Göttern tatsächlich – aber keine Betas.
    Mit einem Pfeifgeräusch öffnete sich die Stahltür, und Lennard kam herein. Sein Gesicht war voller roter Spritzer, die Mundwinkel verschmiert, als habe er einen Brocken rohes Fleisch verschlungen.
    »Ah, die Christenschlampe ist wach«, rief er gut gelaunt zur Begrüßung. »Da komme ich gerade richtig.«
    Er trug ein albernes grünes Gewand mit Hieroglyphen darauf und hatte sich einen Kopfschmuck aus bemalten Knochenstückchen angefertigt. Vor seinem Bauch trug er eine Metzgerschürze, auf der frisches und getrocknetes Blut haftete.
    Lennard ging zu seinem Schrein und versetzte Anjelos Leichnam einen Tritt, sodass er von dem kleinen Altar herabfiel. Dabei wurde das Loch in der Brust sichtbar. Der Verrückte hatte dem Preacher das Herz herausgeschnitten und es anscheinend verzehrt.
    »Du bist sofort dran. Meine Götter sind mir gewogen«, brabbelte er und riss ein Messer aus der Scheide, die am Gürtel baumelte.
    Colomba zog es nicht einmal ansatzweise in Betracht zu schreien. Sicherlich befand sich der Raum unter der Erde, man würde sie nicht hören. Kraftverschwendung. »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott«, lautete ein altes Sprichwort. Nicht das falscheste, wie sie fand. Sie musste auf Gott vertrauen UND sich etwas einfallen lassen.
    »Aber ich habe es regnen lassen«, erwiderte sie.
    »Und meine Götter sandten mir ein Zeichen«, hielt er gut gelaunt dagegen.
    »Welches?«
    »Du hast es nicht gesehen? Der Komet!« Er warf beide Arme in die Höhe, die Klinge funkelte. »Der Komet, der zur Erde fiel, während du dich über die läppischen Tropfen freutest. Das war das Signal! Sie sagten mir, dass ich beginnen soll, ihre Ankunft vorzubereiten.« Lennard gestikulierte und rannte zur gegenüberliegenden Wand. Begeistert deutete er mit der Spitze auf die Symbole und Zeichnungen. »Hier steht es, hier steht es doch!«, rief er und fuhr die Striche mit dem Messer nach. » Und es wird fallen ein Stern, umkränzt vom Tränenmeer des Himmels, der verkündet, dass die Zeit gekommen ward. Und sie verlangten von uns: Töte so viele wie möglich und so viele wie nötig .«
    Colomba erinnerte sich tatsächlich an den stürzenden Himmelskörper. »Du hast das doch selbst geschrieben.«
    »Ich?« Lennard lachte sie aus. »Du dumme Jesusschlampe! Du hast keine Ahnung, wo du dich befindest, nicht wahr?« Er deutete auf die Wände um sie herum. »Wir stehen in einem ihrer Gebäude!«
    »Das du errichtet hast.«
    »Nein. Ich fand es. Bei Ausschachtungen für meinen Keller. Und da nutzte ich die Gelegenheit.« Lennard kicherte irre. »Ja, ich habe ein bisschen was dazu gemalt. Aber erst nach meinen Visionen.« Er tippte die Spitze wie besessen gegen das zerstörte Logo der Church. » DAS ist mein großes Ziel. Und nun, da meine Götter kommen, fange ich an. Du zuerst, und danach die Deaconess. Und sie werden sich in ihrer ganzen Pracht und Herrlichkeit zeigen, und die Menschen werden verstehen, dass sie die wahren Götter sind und

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