Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
Ancient-Stätte?«
»Das möchte ich herausfinden.« Der Collector drehte sich um und stapfte hinaus. »Hilfst du mir? Ich denke, wir haben den gleichen Feind. Wenn auch aus verschiedenen Gründen.«
Colomba schluckte, kämpfte gegen die Übelkeit an. Sollte sie die Trooper rufen? Die Deaconess benachrichtigen? Wegrennen und Zuflucht suchen, um in Ruhe nachzudenken?
Da der Collie ihr das Leben gerettet hatte, einfach so, beschloss sie, ihm zu folgen. Abhauen konnte sie immer noch.
Zögernd begleitete sie den Gerüsteten, rieb sich die geschundenen Handgelenke und verdrängte die Bilder des toten Anjelo. Einen Zusammenbruch wollte sie sich erlauben, wenn die Lage klarer wurde. Sie musste etwas trinken und brauchte dringend Zucker, sonst würde ihr Kreislauf absacken.
Lautlos sprach sie ein Dankgebet an Gott.
Sie fand den Sinn des HERRN für Humor wieder einmal einzigartig. Einen Ahumanen zu senden, um sie aus der Hand eines radikalen Heiden zu befreien und den Heiden von seiner vermeintlichen Gottheit erledigen zu lassen – das hatte schon was.
Der Collector führte sie durch einen gegrabenen Gang, dessen Wände, die Decke und der Boden von verrosteten Eisenlochblechen stabilisiert wurden. Lennard hatte Vorsicht walten lassen.
In einem Schacht wartete ein Lastenaufzug, das Emblem von TauCetiPrime war eingraviert. Anscheinend hatte sich der Mann den Lift heimlich irgendwo abgezweigt und eingebaut.
»Kann ich …«
»Nicht jetzt«, unterbrach er sie. »Lass uns zuerst sein Haus durchsuchen.«
Zusammen fuhren sie hinauf und standen in einer kleinen Kammer, deren Tür herausgerissen war. Der Collie hatte sich nicht lange mit dem Hindernis aufgehalten.
»Ich übernehme das untere Stockwerk, du das obere«, befahl er ihr. »Und komm nicht auf den Gedanken, vor mir flüchten oder mich hintergehen zu wollen. Der Planet beherbergt nichts, was mich aufhalten könnte. Du weißt, wie effektiv wir sind.« Damit ließ er sie stehen und verschwand in dem Zimmer nebenan.
Colomba wusste nicht einmal, nach was sie suchen sollte. Aber sie folgte den Anweisungen und stieg die Treppe hinauf.
Lennard bevorzugte ein spartanisches Leben. Alles war aufgeräumt, es gab nur Möbel mit einfachen, klaren Linien. Gelegentlich entdeckte sie eingravierte Symbole als Schmuck in den Wänden, in Schranktüren oder auf Einrichtungsgegenständen. Sie waren identisch mit den Hieroglyphen im Schreinraum.
Glücklicherweise stieß sie auf eine Box mit Getränken sowie eine Sammlung Kohlenhydratriegel, die sie eilends plünderte. Danach ging es ihr besser.
Unten rumpelte es. Der Collie zerlegte alles, was er fand, um die Geheimnisse des Verrückten zu ergründen.
Im Schlafzimmer bemerkte Colomba nach kurzem Suchen, dass sich die Rückwand des Schranks verschieben ließ.
Sie drückte und legte ein zweites Regal frei, das wiederum von einer Panzerglasscheibe gesichert wurde. An der Seite befand sich ein Fingerabdruckscanner.
Jenseits des Glases hatte Lennard eine Sammlung von Gegenständen drapiert und indirekt beleuchtet, was an Museumsausstellungen erinnerte. Nichts davon kam ihr bekannt vor. Die Anordnung der Bedienungselemente schien nicht für Menschen gemacht, es konnten Waffen, Werkzeuge, Schmuck oder sonst was sein.
Colomba vermutete, dass der Mann sie aus der Kammer geborgen hatte. Lag wirklich ein Bauwerk unter ihren Füßen? Hatte sowohl die Church als auch der Konzern eine Ancients-Stätte übersehen? Das war kaum vorstellbar.
Probeweise schlug sie gegen die durchsichtige Tür, doch sie hielt. Also musste sie den Collie holen, damit er ihr mit seinen Kräften oder der Waffe Zugang verschaffte.
Colomba ging zur Treppe. »Hey! Ich habe was gefunden!«, rief sie hinab und lauschte in die Stille.
Es blieb still.
»Hallo?«
Nichts.
Colomba setzte den ersten Fuß auf die Stufen, um nach unten zu gehen und nach ihrem Retter zu sehen. Sicher saß er gerade über einem eigenen Fund und analysierte ihn.
Als sie den zweiten Schritt abwärts machte, trat ein Mann um die Ecke. Er trug legere Kleidung, eine Panzerweste sowie einen Repeater halb im Anschlag.
Sie kannte ihn. Es war der Trooper, der bei ihrem Gottesdienst offenen Widerstand geleistet hatte.
Dieses Mal hatte er auf seine Rüstung verzichtet. Aber die Mündung des Gewehrs ruckte in die Höhe und zielte auf die Preacheress.
»Keine Bewegung«, zischte er. »Was tun Sie hier? Wo ist Lennard? Und warum sieht es hier aus wie nach einem Bombenangriff? Ist das Ihr
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