Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
Gedanken und verhinderte, dass ihr schlecht wurde.
Dabei fiel ihr ein, dass sie ihr Sprungbuch noch suchen musste. Grob geschätzt war es ihr achtzigstes Eintauchen ins Interim, rangierte also noch in der Rubrik gefahrlos. Ihre Gesundheit und die Veränderung ihrer DNA und ihrer Zellstruktur lag noch im Toleranzbereich.
Ein Job, den man nicht ewig machen kann, sinnierte sie. Wenn es im Interim wenigstens nett oder lauschig wäre oder man die Aussicht bewundern könnte.
Die Anzeige sprang auf NULL, und das Ziehen im Nacken setzte unverzüglich ein.
INTERIM
Zumi hastete durch das unbekannte Schiff, in dem es unentwegt auflösend knisterte und knackte. Ich brauche ein Versteck! Irgendwas, wo sie mich nicht finden!
Hinter ihm erklang ein Brüllen, dazu mischte sich das Tosen eines Wasserfalls. Es rumpelte, die Erschütterungen waren auch unter seinen dicken Sohlen zu spüren: Collectors und Radiovoice kämpften gegeneinander.
Zumi ging davon aus, dass die Collies gewannen. Diese verfluchten Schwerter würden den anderen Ahumanen in dünne Tranchen schneiden.
Danach gab es keinen Grund, warum sie sich nicht ihn vornehmen sollten – den Mann, der ihre Rüstungen komplett unbrauchbar gemacht hatte.
Sechs Tage im Interim. Er sah auf die Anzeigen des Anzugs.
Der Sauerstoffaufbereiter würde es schaffen, auch für Flüssigkeit war gesorgt. Ein kleines Röhrchen neben seinem Mund stellte den Halm dar, den er mit den Zähnen öffnen und verschließen konnte. Eine Diät von sechs Tagen war verschmerzbar.
Gut. Zumi sah hinauf zum Einstieg ins Lüftungssystem. Da hinein? Trotz des klobigen Anzugs? Er musste überleben, um der Menschheit die Nachricht der Interim-Bewohner zu überbringen.
Wäre dieser Auftrag nicht gewesen, sein Weg hätte ihn geradewegs in den Maschinenraum geführt, um das Schiff zu zerstören und zu verhindern, dass sowohl eine mögliche Collie-Waffe wie auch das Trio selbst Terra jemals erreichte. Heldenhaft und sinnvoll.
Sinnlos erschien ihm jedoch sein angedachtes Versteck. Nein, da hatten sie sich ja selbst verborgen. Das würden sie sofort erraten.
Er lief herum und wusste nicht, wohin er sich begeben sollte, bis er in seiner Not doch den Maschinenraum des Starscream aufsuchte.
Ein Blick in die zusammengestauchte Kammer machte ihm klar, dass es kein Ort war, um ein gutes Versteck zu finden. Die Ingenieure hatten jeden Millimeter ausgenutzt. Überall lagen Leitungen, Kabelbäume, Tanks oder zumindest etwas, das danach aussah, dazu große und kleine Aggregate, und nicht zuletzt der kalte Fusionsantrieb.
Die drei asymmetrisch geformten Vorrichtungen mit den unleserlichen Zeichen gehörten zum FTL -Antrieb und wirkten, als habe jemand ein Kunstobjekt in einer Abstellkammer vergessen. Einzelne Zeichen leuchteten, manche blinkten in schnellem Wechsel; die Anzeigen wusste Zumi nicht zu deuten.
Nein, das bringt leider gar nichts. Er huschte hinaus, stand im Gang und lauschte, ob der Kampf zwischen den Ahumanen noch anhielt.
Rumpeln, Fauchen und Krachen. Radiovoice gab nicht auf und hielt sich anscheinend.
Blaues Licht schimmerte im Gang, und eine humanoide Gestalt, die sicherlich zwei Meter groß und schlank war, bog um die Ecke.
Sie trug einen Ganzkörperanzug, der mattsilbern schimmerte und in Segmente eingeteilt zu sein schien. Der Kopf lag ebenfalls darunter verborgen, und es gab keine Öffnung für die Augen. Am Schwert war erkennbar, dass es sich um einen Collie handeln musste; das Kabel am Griff führte an den breiten Gürtel, den er sich angelegt hatte.
Zumi hob die Laserpistole und schoss.
Der Strahl verfehlte den Ahumanen, der daraufhin losrannte – auf seinen Gegner zu.
Zumi schoss noch einige Male, ohne den Collie zu treffen. Erstens fehlte ihm die Übung, zweitens entkam der Feind mit leichten Drehungen einem Treffer. »Verschwinde!«, schrie er wütend und kehrte in den Maschinenraum zurück, zog die schwere Tür zu und verriegelte sie.
Was mache ich? Er lehnte sich gegen die Wand. Denk nach! Es muss dir … natürlich!
Der Maschinenraum besaß ein eigenes Lüftungssystem, das nur ein paar Meter lang war und direkt durch zwei Aktivfilter nach draußen führte. Die Außenklappe war zu, wegen des Interims. Seine einzige Versteckmöglichkeit.
Er ging los und suchte verzweifelt nach dem Einstieg. Bestimmt gab es eine Wartungsklappe in der Nähe des Fusionsantriebs, also kroch er durch die engsten Stellen, verhakte sich zweimal und verfiel in Panik, sich nicht mehr aus dem
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